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Jahrbuch 2013 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...

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Karl-Heinz Kocar für das Kollegium zur Verabschiedung von<br />

Renate Haltern am 15. Mai <strong>2013</strong><br />

Das erfolgreiche Schultern einer Last<br />

Liebe Frau Haltern,<br />

sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Wenn die Vorsitzende eines Schulträgervereins<br />

geht, ist es nicht leicht für<br />

das Kollegium, die richtigen Worte zu<br />

finden, insbesondere dann, wenn diese<br />

Person - wie Sie, Frau Haltern - über<br />

so viele Jahre an der Gestaltung unseres<br />

<strong>Canisianum</strong>s entscheidend mitgewirkt<br />

hat, an vielen Entwicklungsprozessen<br />

beteiligt war oder diese zum Abschluss<br />

gebracht hat. Und das unter Berücksichtigung<br />

der Tatsache, dass ein Kollegium<br />

so manches Mal andere Vorstellungen<br />

hat bzw. hatte als der Trägerverein!<br />

Atlas, so überliefert es uns die griechische<br />

Sage, musste einst den ganzen<br />

Himmel schultern. So befahlen es in<br />

geschichtsdunklen Zeiten die Götter<br />

Griechenlands – zur Strafe! Denn der<br />

Titanensohn hatte den Aufstand geprobt<br />

gegen die Olympier, und das hatte er<br />

nun davon! Was aber hat Atlas, dieser<br />

mythische Träger <strong>des</strong> Himmelsgewölbes,<br />

nun mit dem „Schul-Träger“ eines<br />

privaten <strong>Gymnasium</strong>s zu tun?<br />

War es auch eine Strafe, die der<br />

Dachau-Überlebende und Priester<br />

Bernhard Hürfeld auf sich nahm, als<br />

er im November 1945 hier am Ort eine<br />

städtische Oberschule ins Leben rief, aus<br />

der dann das private <strong>Gymnasium</strong> <strong>Canisianum</strong><br />

mit angeschlossenem Internat<br />

hervorging? War es auch eine von den<br />

„Göttern“ auferlegte „Last“? Oder besser<br />

gesagt: von „Gott“ – um es an diesem<br />

Orte monotheistisch korrekt auszudrücken?<br />

Am eigenen Leibe hatte Bernhard<br />

Hürfeld schließlich noch kurz zuvor die<br />

verheerenden Folgen eines hybriden<br />

Menschentums erfahren. Zwangen ihn<br />

diese Erfahrungen nun in eine spezifische<br />

Verantwortung, gleichsam in eine<br />

politisch-pädagogische Pflicht? Und<br />

war es nicht notwendig, nach dem von<br />

außen erzwungenen „Zusammenbruch“,<br />

der auch und vor allem ein moralischer<br />

war, im besten Sinne Aufbauarbeit zu<br />

leisten? Sicher ist da etwas dran! Dennoch:<br />

Aus heutiger Sicht lief es für die<br />

Zöglinge der Höheren Lehranstalt und<br />

<strong>des</strong> Internats in den 50er- und 60er-Jahren<br />

alles andere als glücklich. Es waren<br />

doch einfach pädagogisch sehr „finstere“<br />

Zeiten!<br />

Heute ist klar, dass Einigkeit über<br />

Form und Inhalt einer explizit „christlichen“<br />

Bildung am <strong>Canisianum</strong> nur im<br />

intensiven Dialog zwischen Schulträger<br />

Träger und Förderer<br />

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