Jahresbericht des Amtes für Kinder, Jugendliche und ... - OSIRIS
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Vor dem Hintergr<strong>und</strong> veränderter Anfragen aus dem ASD an den Fachdienst <strong>und</strong> dem Diskurs<br />
um Ersatz-/Ergänzungsfamilien wurde 1998 das Konzept der Kurzzeitpflege als Ergänzungsfamilie<br />
entwickelt. Bis heute gelingt es, Familien hier<strong>für</strong> zu gewinnen <strong>und</strong> eine<br />
entsprechende Schulung <strong>und</strong> Vorbereitung der Pflegeeltern sicher zu stellen. Die Zahl der<br />
in Kurzzeitpflege zu vermittelnden <strong>Kinder</strong> steigt.<br />
Um gegenüber den Pflege- <strong>und</strong> Adoptivfamilien <strong>und</strong> den Bewerbern die Arbeit <strong>des</strong> Fachdienstes<br />
transparenter zu machen, um die Kontakte zu festigen <strong>und</strong> die Gemeinsamkeit<br />
herauszustellen wurde erstmals 1999 ein Rückblick auf das vorangegangene Jahr <strong>und</strong> eine<br />
Vorschau <strong>für</strong> das neue Jahr in Form eines <strong>Jahresbericht</strong>es gegeben.<br />
<strong>Jugendliche</strong> Pflege- <strong>und</strong> Adoptivkinder ließen sich bislang nur im Einzelkontakt von den<br />
allgemeinen Angeboten <strong>des</strong> hiesigen Fachdienstes ansprechen. Gleichwohl ist der Kontakt<br />
zu ihnen sehr wichtig, da sie häufig gerade in dieser Entwicklungsphase sehr intensiv damit<br />
befasst sind, ihre Rolle zur Pflegefamilie <strong>und</strong> Herkunftsfamilie neu zu definieren. Um<br />
diesen <strong>Jugendliche</strong>n eine zusätzliche Erfahrungsebene zu bieten, wurden sie in den Jahren<br />
2003 <strong>und</strong> 2004 gemeinsam mit ihren Adoptiv- <strong>und</strong> Pflegeeltern in den Seilgarten der<br />
Einrichtung St. Michael in Telgte eingeladen. Das erlebnispädagogisch orientierte Angebot<br />
wurde begeistert aufgenommen.<br />
Ebenfalls seit 2003 finden regelmäßige offene Infoabende im Rahmen der Bewerbersuche<br />
zum Thema "Adoption <strong>und</strong> Inpflegenahme eines Kin<strong>des</strong>" statt. Es wurde notwendig, über<br />
die übliche "M<strong>und</strong> zu M<strong>und</strong> Propaganda" hinaus offensiv <strong>und</strong> inhaltlich qualitativ über die<br />
Medien zu werben. Die Resonanz war <strong>und</strong> ist überraschend hoch, so dass diese Form der<br />
Werbung <strong>und</strong> Information auch weiterhin praktiziert werden wird.<br />
Um auf die komplexen Bedürfnislagen von Adoptiv- <strong>und</strong> Pflegekindern noch flexibler <strong>und</strong><br />
differenzierter reagieren zu können, wurde 2005 ein neues umfangreiches Konzept zum<br />
Vermittlungsverfahren von <strong>Kinder</strong>n in Familien erarbeitet. Dazu gehört ein differenzierteres<br />
Clearingverfahren, die Überarbeitung der Bewerbergruppenarbeit <strong>und</strong> eine detailliertere<br />
Auswertung der Info-, Erst-, <strong>und</strong> Reflektionsgespräche, um die Profile der potenziellen Bewerber<br />
noch genauer beschreiben zu können.<br />
Oberste Fragestellung dabei ist stets:" Welche Bewerber werden welchem Kind gerecht<br />
<strong>und</strong> wie lässt sich die Betreuungsintensität dem wechselnden Bedarf eines Kin<strong>des</strong> anpassen?"<br />
Je nach Bedarf <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> werden verschiedene Betreuungsstufen mit unterschiedlich<br />
intensivem Betreuungsst<strong>und</strong>enumfang festgelegt.<br />
Das oben beschriebene neue Vermittlungskonzept stellt gesteigerte Anforderungen an die<br />
Bewerbergruppenarbeit <strong>und</strong> die Vermittlungstätigkeit <strong>des</strong> Fachdienstes, da es qualitativ<br />
<strong>und</strong> quantitativ eine Weiterentwicklung darstellt. Es wird im nächsten Schritt zeitnah in Gesprächen<br />
mit den freien Trägern kommuniziert <strong>und</strong> umgesetzt.<br />
Der geschilderte Veränderungsprozess im Adoptions- <strong>und</strong> Pflegekinderdienst im Laufe der<br />
Jahre <strong>und</strong> die kontinuierlich gestiegenen Vermittlungszahlen zeigen, wie notwendig <strong>und</strong><br />
sinnvoll es im Bereich der sozialen Arbeit ist, eigenes Handeln immer wieder den gegeben<br />
Bedingungen anzupassen <strong>und</strong> flexibel auf Bedarfe zu reagieren. Unter dieser Prämisse will<br />
der Fachdienst auch weiterhin sein Handeln ausrichten, um möglichst vielen <strong>Kinder</strong>n eine<br />
neue, positive bzw. korrigierende <strong>und</strong> ergänzende Erfahrung von Familie zu ermöglichen<br />
<strong>und</strong> den Adoptiv- <strong>und</strong> Pflegeeltern mit fachlicher Begleitung, Beratung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
bei dieser nicht immer leichten Aufgabe gerecht zu werden.