Jahresbericht des Amtes für Kinder, Jugendliche und ... - OSIRIS
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Das Dutzend ist voll, Bestand, Umsetzung, Entwicklung<br />
1. „Die Gründerjahre“<br />
Am 08.10.1993 wurde mit hohem Aufwand der erstellte Jugendhilfeplan durch den Kreistag<br />
verabschiedet. Das Jahr 1994 ist das Jahr, in dem die Ziele <strong>und</strong> Aufgaben in Angriff genommen<br />
wurden, die sich direkt oder analog hieraus ergeben haben. Es kann als wegweisend<br />
<strong>für</strong> die Folgejahre, zur Struktur <strong>und</strong> die Art <strong>und</strong> Weise der Aufgabenerfüllung im Amt<br />
angesehen werden.<br />
Besonders betroffen von den Veränderungen waren die Wirtschaftlichen Hilfen, der Allgemeine<br />
Soziale Dienst <strong>und</strong> die Jugendpflege.<br />
Zielvorstellungen <strong>und</strong> darauf ausgerichtetes Handeln sind bekanntlich zwei Teile. Um sie<br />
zu zwei Seiten einer Medaille zusammen zu fügen, dazu bedurfte es insbesondere in den<br />
Jahren 1994 <strong>und</strong> 1995 eines erheblichen Kraftaktes <strong>für</strong> den angestrebten Paradigmenwechsel<br />
sowohl fachlich, in der Personalausstattung <strong>und</strong> auf der persönlichen Ebene der<br />
Mitarbeiter. Dass rückblickend, aus den mit viel persönlichem Engagement stattgef<strong>und</strong>enen<br />
Klärungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozessen, sich Strukturen entwickelten, die von Allen<br />
ohne Abstriche getragen wurden <strong>und</strong> noch werden, ist besonderer Verdienst der Beteiligten.<br />
Die Diskussion mit freien Trägern zu den nun neuen Arbeitsweisen <strong>des</strong> <strong>Amtes</strong>, der Wechsel<br />
von der Pauschal- zur Fachleistungsst<strong>und</strong>en-Finanzierung prägten insbesondere die<br />
Jahre 1995 <strong>und</strong> 1996. Auch hier entstand erheblicher Klärungsbedarf zur zukünftigen Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> natürlich zur Frage der finanziellen Auskömmlichkeit auf Seiten der<br />
freien Träger. Diese Diskussion wurde mit viel fachlichem <strong>und</strong> persönlichem Engagement<br />
von beiden Seiten geführt. Das „Wie“, in welcher Atmosphäre von Akzeptanz <strong>und</strong> Respekt<br />
miteinander umgegangen wurde, war ausschlaggebend <strong>für</strong> das Miteinander in den Folgejahren.<br />
Heute ist das gr<strong>und</strong>sätzliche Vertrauen, das im Zusammenspiel von öffentlichem<br />
<strong>und</strong> freien Jugendhilfeträgern besteht, ein F<strong>und</strong>us, um das wir von anderen Jugendämtern<br />
durchaus beneidet werden.<br />
Inhaltliche Eckpunkte der Entwicklung waren u. a. die Einführung der Regionalbezirke im<br />
ASD verb<strong>und</strong>en mit dem Teamprinzip <strong>und</strong> der damit auf das Team verlagerten Entscheidungskompetenz.<br />
Die Zusammenarbeit mit freien Trägern war weitgehend vertraglich geregelt,<br />
die Leistungsarten <strong>und</strong> die erforderlichen Standards hierzu wurden über Konzepte<br />
zu den einzelnen Leistungsarten gesichert.<br />
Die Maxime, bei jungen Volljährigen in stationären Maßnahmen, von den Einrichtungen zu<br />
fordern, diese gezielt in die Selbstständigkeit zu führen, hat die Heimfallzahlen bis 1997 um<br />
50 % reduziert.<br />
Eine Verringerung, bei späterer Stagnation, der Heimfallzahlen <strong>für</strong> Minderjährige hatte e-<br />
benfalls stattgef<strong>und</strong>en. Ausschlaggebend <strong>für</strong> die Entwicklung war u. a.<br />
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die Einrichtung von Bereitschaftspflegefamilien,<br />
die Verlagerung der Zuständigkeit <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> in Heimen bis zum achten Lebensjahr<br />
auf den Pflegekinderdienst, verb<strong>und</strong>en mit dem Ziel langfristige Heimunterbringungen<br />
zu vermeiden.