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Abb. 17 Die «Royal Bruder», Besitzer Frank Heaton, ursprünglich ein Mod. 77 Abb. 18 Modell 77, heutiger Besitzer Paul Weber, Richterswil, Foto von der Herbstmesse Basel Orgeln mit 3,6 Metern/Minute. Diese etwa 25% höhere Geschwindigkeit hat mehrere Vorteile, vor allem bessere Repetition bei normaler Lochgrösse in Karton und Mundstück. Langsameres Tempo hätte kleinere Löcher und eine empfindlichere Mechanik erfordert. Der Nachteil: Die Kosten für die Notenbücher sind höher! Die Notenbücher sind 180 mm breit. Eine normale Starkton- Orgel arbeitet mit einem Winddruck von 230 mm Wassersäule. Von Interesse ist, dass WBS den Lochabstand 3,5 mm wählte, der auch dem Abstand in den Spieltischen der Chiappa-Orgeln entsprach. Wählte WBS diesen Abstand wegen Chiappa und behielt ihn für die weiteren Instrumente bei? Ich erachte dies als unwahrscheinlich, da dieser Lochabstand für Waldkircher Orgeln nicht selten ist, er wurde auch von der Waldkircher Gavioli-Filiale verwendet. Das heute vorhandene Musikrepertoire für Stakton-Orgeln ist ziemlich umfassend, mit Musik von bedeutenden Arrangeuren. Dennoch ist es nur ein kleiner Abglanz von dem, was einst vorhanden war. Leider gibt es keine Originalschablonen der WBS-Fabrik mehr, aber es sind klassische Notenbücher von Gustav Bruder vorhanden, die Ouvertüre «Banditenstreiche» von Franz von Suppé, «Rigoletto», Potpourri von Guiseppe Verdi und wunderbare, lange Bücher mit Werken von Franz Lehár und Paul Linke. Die einzigen originalen Schablonen sind in den Archiven von Heinrich Voigt und Carl Frei / Gustav Bruder, der Rest der vorhandenen Musik wurde von Notenbüchern kopiert, welche mit den verschiedenen Orgeln überlebten. Bis jetzt habe ich folgende Lieferanten für originale oder moderne Notenbücher entdeckt; •• Gerhard Kern und Friederich Keller in Deutschland / Frankreich besitzen die Carl Frei Archive, welche Werke von Carl Frei senior und Gustav Bruder enthalten. Nach dem Tod von Gustav Bruder im Jahr 1971 wurden seine Schablonen von Carl Frei gekauft. •• Heinrich Voigt, Frankfurt am Main, Deutschland, besitzt Schablonen von den Arrangeuren von Ruth und weitere. Als die Firma Ruth im Jahr 1938 schloss, übernahm Voigt die Notenschablonen. Es ist auch gut möglich, dass von Gustav Bruder gezeichnete Schablonen dabei sind. •• Paul Fleck Söhne, heute geführt von Stefan Fleck, vertreibt ca. 85 Schablonen für 76/77-Orgeln, darunter einige mit Potpourris. Die Bibliothek umfasst Arbeiten der WBS-Werk-Arrangeure, Eugen Bruder und Gustav Bruder. Weiter sind Bücher von Carl Frei senior vorhanden. Ab 1936/37 fühlte sich der durch seine Kriegsverletzungen geschwächte Eugen Bruder den Anforderungen als Werk-Arrangeur nicht mehr gewachsen, von da an zeichnete Gustav Bruder die Noten für die WBS-Fabrik. •• Kevin Meayers arrangierte einige neue Bücher für diese Skala. Auf Anfrage liefert er auch Noten nach den Schablonen von Heinrich Voigt, Paul Fleck Söhne und Keller und Kern. •• Andrew Pilmer besitzt Kopien von alten Büchern, so denjenigen von Gustav Bruder, Carl Frei senior und den WBS-Werkzeichnern und eigene Arrangements. Auch er hat Zugang zu den Schablonen von Heinrich Voigt, Paul Fleck Söhne und Keller und Kern. 10
Abb. 20 aus dem WBS-Katalog Abb. 21 Vertikalschnitt WBS, Mod. 77, Nr. 3648, Original gezeichnet im Massstab 1:2,5, René Weiss, CH Dean Orgelbau in Bristol kaufte die zwei Bücher, welche bei der von Andrew Pilmer nach England importierten Bruder-Orgel von Frank Heaton waren. Diese zwei Bücher passen zu einer Orgel, welche direkt von Waldkirch nach den USA exportiert wurde: «Stars and Stripes» von J.P. Sousa und die amerikanische Nationalhymne, «The Star Spangled Banner», clever vermischt mit «Yankee Doodle Dandy»! In diesem Text habe ich bewusst nicht alle Personen aufgezählt, welche neue Arrangements für diese Skala liefern können. Einige Besitzer von Starkton-Orgeln stellten mir Listen von Musikbüchern in ihrer Sammlung zu. Ich wäre dankbar, wenn weitere Eigentümer solcher Instrumente Kontakt mit mir aufnehmen würden, damit ich ein klareres Bild von Bauvarianten, Serienummern und Daten zur Herstellung aufbauen könnte. Ebenso wünsche ich eine Liste der beim Leser vorhandenen Musikbücher. Um solche Listen zu erstellen, entwarf ich ein einfaches Formular. Alle Informationen werden streng vertraulich behandelt, es sei denn, die Erlaubnis zur Verbreitung wird mir erteilt. Bitte kontaktieren Sie mich mit Email talveneth@aol. com falls Sie an dieser Zusammenstellung mitarbeiten wollen. Die Informationen sollen allen Interessierten dienen. Bis heute gibt es nur wenige Bücher von Sammlern in den Musikschablonen-Bibliotheken. Ebenfalls würden mich Korrekturen oder Zusätze zu diesem Artikel freuen. Ich glaube, es gibt noch viel über die faszinierenden Starkton-Orgeln zu lernen. Copyright Jonathan J. Holmes 2010 Abb. 19 Mod. 77 ohne Standartfront, Foto Oktoberfest München 11
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