Konventionelle Druckverfahren Theorie und Praxis - Druckereien
Konventionelle Druckverfahren Theorie und Praxis - Druckereien
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Flexodruck<br />
Parallel zum Buchdruck hat sich ein anderes<br />
Hochdruckverfahren entwickelt, welches sich<br />
im Laufe der Zeit zu einem extrem produktiven<br />
Verfahren etabliert hat. Dieses <strong>Druckverfahren</strong> wird<br />
Flexodruck genannt <strong>und</strong> zählt zu den industriellen<br />
<strong>Druckverfahren</strong>. Im Gegensatz zum Buchdruck<br />
wird im Flexodruck immer noch stark geforscht <strong>und</strong><br />
entwickelt um die mittler Weile gute Qualität noch<br />
weiter zu verfeinern.<br />
Wie auch im Buchdruck wird im Flexodruck eine<br />
Druckform verwendet, in der die zu druckenden<br />
Stellen erhaben sind, also höher liegen (daher auch<br />
der Name des Verfahrens = Hochdruck) als die nicht<br />
druckenden Stellen. Im Flexodruck ist das Material<br />
jedoch weicher <strong>und</strong> flexibler, so dass auch andere,<br />
im Buchdruck nicht mögliche Bedruckstoffe<br />
bedruckt werden können.<br />
Neben dem Material der Druckform gibt es aber<br />
einen weiteren, sehr deutlichen Unterschied zwischen<br />
den beiden Hochdruckverfahren. Während<br />
im Buchdruck die Druckform mit einem Farbwerk,<br />
also der Kombination aus mehreren Walzen eingefärbt<br />
wird, findet im Flexodruck eine Rasterwalze<br />
Verwendung, die die Druckform sehr gleichmäßig<br />
einfärbt.<br />
Hiermit wird schon deutlich, dass die Qualität der<br />
Drucke bedingt durch die Einfärbung der Druckform<br />
im Vergleich zu anderen Verfahren eingeschränkt<br />
ist. Das Problem liegt in der Einfärbung der einzelnen<br />
Rasterpunkte mit Hilfe wiederum mehrerer<br />
Flexodruck–Druckform<br />
Näpfchen der Rasterwalze. Nun kann man sich<br />
sicher leicht vorstellen, dass dieses Prinzip ab einer<br />
bestimmten Größe nicht mehr gut funktionieren<br />
kann. Die Feinheit des Rasters ist daher etwas eingeschränkt.<br />
Im Normalfall wird ein 48er Raster verwendet.<br />
Durch die immer weitere Verbesserung<br />
des Flexodruckes sind allerdings heute schon<br />
Rasterweiten bis zum 60er, teilweise unter idealen<br />
Bedingungen sogar bis zum 80er Raster möglich.<br />
Die Herstellung einer Druckform erfolgt ähnlich wie<br />
im Buchdruck die Plattenbelichtung. Eine erneute<br />
Beschreibung soll daher hier entfallen. Es gilt hierbei<br />
jedoch zu beachten, dass durch die Wölbung<br />
der Druckform die Oberflächendehnung ins Spiel<br />
kommt <strong>und</strong> diese Differenz unbedingt berücksichtigt<br />
werden muss. Die damit verb<strong>und</strong>enen Formeln<br />
<strong>und</strong> Berechnungen sollen dem Leser hier erspart<br />
bleiben.<br />
Im Flexodruck gibt es zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Varianten<br />
zum Aufbau des Druckwerkes. Beide verwenden<br />
eine für dieses Verfahren typische spiegelbildliche<br />
Druckform, die mit einer Rasterwalze<br />
eingefärbt wird <strong>und</strong> wie sie im direkten Druck, also<br />
Übertragung der Informationen von der Druckform<br />
direkt auf den Bedruckstoff, erforderlich ist. Im<br />
Gegensatz zum Tiefdruck, der erst später folgt, enthält<br />
die Rasterwalze keine Informationen, sondern<br />
dient nur zur Einfärbung der eigentlichen Druckform<br />
<strong>und</strong> besteht daher aus gleich großen Näpfchen.<br />
Das früher hauptsächlich verwendete Druckwerk<br />
mit einer Farbwanne, Tauch- <strong>und</strong> Rasterwalze sowie<br />
der eigentlichen Druckform entnimmt die Farbe aus<br />
dem Farbwerk mit der Tauchwalze, die wiederum die<br />
Rasterwalze einfärbt. Die nun gefüllten Näpfchen<br />
transportieren nach dem Abrakeln der Oberfläche<br />
die Farbe an die Druckform, die abschließend die<br />
Informationen überträgt.<br />
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