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Konventionelle Druckverfahren Theorie und Praxis - Druckereien

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Flachdruck<br />

50-fache<br />

Vergrößerung einer<br />

Offsetdruckplatte<br />

Offsetdruck<br />

Das heute dominierendste <strong>Druckverfahren</strong> ist<br />

der Offsetdruck. Daher sollen andere Flachdruckverfahren<br />

wie beispielsweise die Lithographie hier<br />

vernachlässigt werden.<br />

Um 1970 hat der Offsetdruck aufgr<strong>und</strong> mehrerer<br />

Vorteile den Buchdruck als dominierendes<br />

<strong>Druckverfahren</strong> innerhalb weniger Jahre abgelöst.<br />

Betrachtet man den Offsetdruck heute, so stellt man<br />

fest, das eine Vielzahl an Patenten <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

mit diesem <strong>Druckverfahren</strong> direkt <strong>und</strong> indirekt verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Der Offsetdruck hat sich in den letzten<br />

gut drei Jahrzehnten zu einem auch in qualitativer<br />

Hinsicht sehr leistungsfähigen Verfahren entwickelt.<br />

Er gilt heute als Qualitätsmaßstab für andere<br />

Druckverfahen wie zum Beispiel dem Digitaldruck.<br />

Wie aber funktioniert die<br />

Übertragung von Informationen,<br />

wenn alle<br />

Elemente der Druckform in<br />

einer Ebene liegen? Bisher<br />

war die Erklärung bei den<br />

anderen <strong>Druckverfahren</strong><br />

noch relativ einfach <strong>und</strong><br />

deutlich. Erinnere man sich an die historischen<br />

Ausführungen zu Beginn dieser Broschüre.<br />

Alois Sennefelder machte Versuchsreihen <strong>und</strong><br />

erfand schließlich den Vorläufer des Offsetdrucks,<br />

die Lithographie. Er machte sich die Eigenschaften<br />

von Wasser <strong>und</strong> Öl zu nutze.<br />

Und genau dies nutzt man hier im Offsetdruck<br />

auch. Eine Offsetdruckplatte besteht aus einem<br />

Trägermaterial, in der Regel handelt es sich hierbei<br />

um Aluminium. Auf das Trägermaterial wird eine<br />

lichtempfindliche Schicht aufgebracht. Je nach<br />

Verfahren wird diese Schicht in Verbindung mit<br />

Licht entweder ausgehärtet oder zerstört <strong>und</strong> ausgewaschen.<br />

Dies ist davon abhängig, ob man eine<br />

Positiv- oder Negativbelichtung einsetzt. Die zurückbleibenden<br />

Elemente sind nun entweder hydrophil,<br />

also wasserfre<strong>und</strong>lich oder hydrophob <strong>und</strong><br />

damit Wasser abstoßend. Die hydrophoben Stellen<br />

sind gleichzeitig oliophil, d. h. fettfre<strong>und</strong>lich. Was<br />

Sennefelder damals noch mühsam mit Hand <strong>und</strong><br />

Tusche bzw. Fettkreide auf die Steine malen musste,<br />

wird heute mit Hilfe von Filmen auf die Druckplatten<br />

kopiert oder in modernen Betrieben mit Hilfe von<br />

sogenannten „CtP“-Anlagen (Computer to Plate)<br />

direkt aus einem Datenbestand heraus auf eine<br />

Druckplatte mit einem Laser geschrieben.<br />

Betrachtet man die<br />

Druckzone, so stellt man<br />

fest, dass im Offsetdruck<br />

ausschließlich r<strong>und</strong>-r<strong>und</strong><br />

gearbeitet wird. Andere<br />

Prinzipien kommen nicht<br />

zum Einsatz. Dies ist aus<br />

rein praktischen Gründen<br />

nicht anders umsetzbar.<br />

Bedenkt man, dass<br />

die Offsetdruckplatte<br />

mit Feuchtmittel benetzt wird. Würde nun das<br />

Papier direkt an der Druckform vorbeigeführt, so<br />

würde das Wasser in zu großer Menge auf den<br />

Bedruckstoff übertragen. Um dies zu vermeiden<br />

wird ein Gummituch eingesetzt, welches wiederum<br />

die Feuchtigkeit nicht annimmt. Das Gummituch<br />

hat aber einen weiteren guten Nebeneffekt, dass<br />

auch stärkere <strong>und</strong> vor allem strukturierte Materialien<br />

bedruckt werden können. Das Gummituch passt<br />

sich in bestimmten Grenzen der Oberflächenstruktur<br />

des Bedruckstoffes an. Aufgr<strong>und</strong> des Gummituches<br />

spricht man hier auch von einem indirekten<br />

<strong>Druckverfahren</strong>, da die Druckform selbst nicht mit<br />

dem Bedruckstoff in Kontakt kommt.<br />

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