Konventionelle Druckverfahren Theorie und Praxis - Druckereien
Konventionelle Druckverfahren Theorie und Praxis - Druckereien
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Rakel<br />
Presseur<br />
Gegendruck<br />
Bedruckstoffbahn<br />
Druckform<br />
Stege zwischen den Näpfchen ohne Farbe <strong>und</strong> die<br />
Näpfchen die einzigen farbgebenden Stellen auf<br />
dem Zylinder. Um jetzt für ein wenig Verwirrung<br />
zu sorgen, sei darauf hingewesen, dass die Kunst<br />
eigentlich nicht darin besteht die Stege „trocken“ zu<br />
rakeln, sondern genau so viel Farbe auf den Stegen<br />
übrig zu lassen, dass durch die Farbe ein Schmierfilm<br />
entsteht. Wäre dieser nicht vorhanden, so<br />
würden sich die Rakel <strong>und</strong> der Druckformzylinder<br />
unverhältnismäßig schnell abnutzen <strong>und</strong> müssten<br />
ersetzt werden.<br />
Wie ist aber ein ganzes Druckwerk aufgebaut, wieviele<br />
Farben können in einem Druckgang gedruckt<br />
werden? An dieser Stelle tauchen viele Fragen auf,<br />
die es gilt zu beantworten. Eine Tiefdruckmaschine<br />
ist vom Prinzip her völlig anders konstruiert, als<br />
eine soeben kennengelernte Flexodruckmaschine.<br />
Wurde die Bahn dort um einen übergroßen Gegendruckzylinder<br />
geführt <strong>und</strong> kurz hinter einander alle<br />
Farben aufgedruckt, so ist dies ein wesentlicher<br />
Unterschied zum Tiefdruck. Hier werden <strong>und</strong> müssen<br />
alle Farben nacheinander auf den Bedruckstoff<br />
aufgebracht. Dies funktioniert so, dass nach der<br />
Abrollung <strong>und</strong> Bahnspannungsregelung die Bahn<br />
in das erste Druckwerk einläuft. Die Bahn wird um<br />
einen Gegendruckzylinders geleitet, der auch die<br />
Bahn umlenkt. Um die bei bis zu über 4,30 m auftretenden<br />
Durchbiegungen zu reduzieren wird häufig<br />
mit einem zusätzlichen Stahlpresseur gearbeitet.<br />
Da im Tiefdruck trocken in trocken gearbeitet wird,<br />
also die Farben trocken im nächsten Druckwerk<br />
ankommen, müssen die sehr dünnflüssigen<br />
Druckfarben unmittelbar nach dem Druckvorgang<br />
von ihrem Lösungsmittel Toluol befreit werden.<br />
Dies geschieht in den über den Druckwerken<br />
angebrachten Trocknungseinrichtungen wo das<br />
Toluol abgesaugt wird. Toluol ist ein sehr flüchtiges,<br />
sehr leicht entzündlichens Lösungsmittel.<br />
Daher herrscht in Tiefdruckereien ein absolutes<br />
Rauchverbot. In der Vergangenheit sind schon mehrerer<br />
Tiefdruckanlagen explodiert.<br />
Eine gesamte Tiefdruckanlage kann leicht mehrere<br />
Stockwerke hoch <strong>und</strong> viele Meter lang sein. Ein<br />
Größenvergleich in der Abbildung oben Mensch-<br />
Druckwerk einer Windmöller & Hölscher<br />
Tiefdruckmaschine “Heliostar”<br />
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