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BEITRÄGE 51<br />

nicht das En<strong>de</strong> ist, das große dunkle Loch, son<strong>de</strong>rn nur ist<br />

wie ein Diener, wie ein Torsteher am Eingang zum Leben.<br />

Mag sein, daß ich das in <strong>de</strong>r To<strong>de</strong>sstun<strong>de</strong> nicht <strong>de</strong>nken, nicht<br />

glauben kann, in diesem Sinne ist es richtig: Der Tod ist <strong>de</strong>r<br />

wichtigste Tag im Leben.<br />

Es war ja immer jenes Geschehen am Roten Meer <strong>de</strong>r<br />

Christengemein<strong>de</strong> ein Gleichnis, ein Vor-Bild auf Ostern<br />

hin. Und es war immer und bleibt immer die Auferweckung<br />

Jesu aus <strong>de</strong>m Tod das Ur-Datum <strong>de</strong>r Christengemein<strong>de</strong>,<br />

die Voraussetzung für alles weitere Leben. Wie sie immer<br />

auch das Ur-Datum je<strong>de</strong>s Christenlebens ist. Dort fängt<br />

unser Leben an, dort allein ist es verwurzelt, dort allein hat<br />

es Bestand in Ewigkeit.<br />

Ich liebe Mirjam, diese tanzen<strong>de</strong>, singen<strong>de</strong> Zeugin <strong>de</strong>r<br />

großen Rettungstag Gottes: „Da nahm Mirjam, die Prophetin,<br />

eine Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten<br />

ihr nach mit Pauken im Reigen. Und Mirjam sang ihnen<br />

vor: Laßt uns <strong>de</strong>m HERRN ein Lied singen, <strong>de</strong>nn er hat<br />

eine herrliche Tat getan! Roß und Mann hat er ins Meer<br />

gestürzt.” – O<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Osterpsalm: „Man singt mit<br />

Freu<strong>de</strong>n vom Sieg in <strong>de</strong>n Hütten <strong>de</strong>r Gerechten: die Rechte<br />

<strong>de</strong>s HERRN behält <strong>de</strong>n Sieg! Ich wer<strong>de</strong> nicht sterben, son<strong>de</strong>rn<br />

leben und <strong>de</strong>s HERRN Werke verkündigen.” O<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>m Apostel Paulus: „Tod, wo ist <strong>de</strong>in Stachel? Hölle, wo<br />

ist <strong>de</strong>in Sieg? Gott aber sein Dank, <strong>de</strong>r uns <strong>de</strong>n Sieg gibt<br />

durch unsern Herrn Jesus Christus!” O<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n<br />

Osterlie<strong>de</strong>rn unseres Gesangbuches: Singen Sie doch eines,<br />

noch heute, mit Mirjam und – mit mir. Dietmar Neß<br />

Abbildungen S. 50: „Mirjam” (Tontafel im Kanzelkorb<br />

<strong>de</strong>r Kirche in Groß Särchen); darunter: „Frau am Jakobsbrunnen”<br />

(li.) und „Heilige Barbara” (re.) gestaltet von<br />

Frau Ulrike Fehrmann, Wolfsburg-Brackstedt. <br />

Der ungewöhnliche Wegweiser<br />

Gedanken zum Titelbild<br />

ANDREAS NEUMANN-NOCHTEN<br />

Groß, leuchtend, unübersehbar, raumbeherrschend –<br />

das Kreuz, hineingestellt in eine Landschaft, eine<br />

Szenerie, die kaum etwas von sich preisgibt. Dunkel<br />

und schattenvoll empfängt <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rgrund. Die Stimmung<br />

gleicht jener, die einen umgibt, wenn man zu früher<br />

Morgenstun<strong>de</strong> hinaus in die fast noch nächtliche Landschaft<br />

tritt. Nebel verschleiern <strong>de</strong>n Blick und lassen das<br />

Beschreiten schon hun<strong>de</strong>rtfach genommener Pfa<strong>de</strong> plötzlich<br />

wie<strong>de</strong>r zu einem Gang ins Ungewisse wer<strong>de</strong>n. Mühsam<br />

schlägt sich das Licht <strong>de</strong>s heraufdämmern<strong>de</strong>n Tages eine<br />

Bresche durch <strong>de</strong>n Dunst. Und so auf sich gestellt, bemächtigen<br />

sich <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>rers an<strong>de</strong>re Gefühle, Empfindungen,<br />

Ängste und Fragen, als es sonst die „geschäftige Welt” im<br />

Auf und Ab <strong>de</strong>s täglichen Lebens ihm zuzulassen gewährt:<br />

was war?; was ist?; wie wird es wer<strong>de</strong>n?; wohin geht die<br />

„Reise” und welches ist ihr tatsächliches Ziel? Wer verließ<br />

nicht schon einmal, in solcherlei Gedanken versunken, die<br />

eingeschlagene Bahn und fand sich wie<strong>de</strong>r, wie aus einem<br />

Traum erwachend, an vollkommen unbekanntem Ort. Da hilft<br />

es nur, <strong>de</strong>n Blick und die Schritte in Richtung <strong>de</strong>r aufgehen<strong>de</strong>n<br />

Sonne zu wen<strong>de</strong>n, um zurückzufin<strong>de</strong>n. Und dann wer<strong>de</strong>n<br />

im sich mil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Dunkel – zunächst schemenhaft nur – Gestalten<br />

sichtbar, sich bewegen<strong>de</strong>, verharren<strong>de</strong> und völlig reglose.<br />

Sind sie selbst Suchen<strong>de</strong>, Fragen<strong>de</strong>? Sind es Weggefährten<br />

o<strong>de</strong>r Wegelagerer? Bringen sie <strong>de</strong>n Umherirren<strong>de</strong>n auf<br />

sichere Straße o<strong>de</strong>r führt ihr Rat nur noch tiefer ins Elend?<br />

Wie gut, daß dort ein Wegweiser steht, ein Kreuz, ein<br />

Wegkreuz, das sich so ganz und gar an<strong>de</strong>rs darstellt als solche,<br />

die für gewöhnlich im Diesseits die Richtung vorgeben.<br />

Nein, dieser Wegweiser steht nicht neben <strong>de</strong>m Weg und unterbreitet<br />

Vorschläge: nach Osten kommst Du dahin, dorthin<br />

nach Westen und gera<strong>de</strong>aus fin<strong>de</strong>st Du diesen o<strong>de</strong>r jenen Ort.<br />

Dieser Wegweiser ist vollkommen an<strong>de</strong>rer Natur, er durchkreuzt<br />

meinen Weg, ohne ihn zu versperren. Er durchstreicht<br />

das Gewesene, das, was hinter mir liegt. Er weist auf sich<br />

selbst und auf das, was hinter ihm zu fin<strong>de</strong>n ist: Lichte, Weite,<br />

Unerahntes, Unerhörtes. Dorthin zu gelangen, muß ich unter<br />

<strong>de</strong>n Wegweiser – unter das Kreuz – treten und hindurchgehen.<br />

Da ist kein weiterer Durchlaß, kein Schleichweg, kein<br />

Seitentürchen. Wer<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n Schritt wagen, wer<strong>de</strong> ich mich<br />

unter das Kreuz stellen und in das Licht treten o<strong>de</strong>r warte ich<br />

ab mit <strong>de</strong>n schemen-, schattenhaften Gestalten?<br />

Wie ähnlich mag sich doch <strong>de</strong>r Ostermorgen <strong>de</strong>n drei<br />

Frauen dargeboten haben. Aus <strong>de</strong>r Dunkelheit <strong>de</strong>r Trauer,<br />

Verzweiflung und Hilflosigkeit kamen sie. Ihr Ziel war das<br />

Grab, Ort und Inbegriff jeglichen En<strong>de</strong>s. Aber statt Finsternis<br />

erwartete sie Licht, statt verzweifeln<strong>de</strong>m Verharrens aufbruchheischen<strong>de</strong><br />

Wegweisung: „ ... gehet eilend hin und sagt<br />

es seinen Jüngern, daß er auferstan<strong>de</strong>n sei von <strong>de</strong>n Toten.”<br />

(Matth. 28,7).<br />

„Das Kreuz als Wegweiser” (100x120, Acryl auf Leinwand)<br />

ist eine Arbeit <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburger Künstlerin und Pfarrfrau<br />

Karola Onken, <strong>de</strong>ren Arbeiten zur Zeit im Kustos-Haus<br />

am Heiligen Grab in Görlitz gezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Karola Onken, geb. Kleim wur<strong>de</strong> 1943 in Wesermün<strong>de</strong><br />

geboren und wuchs in Delmenhorst-A<strong>de</strong>lhei<strong>de</strong> auf. Nach<br />

<strong>de</strong>m Abitur studierte sie an <strong>de</strong>r Pädagogischen Hochschule<br />

Ol<strong>de</strong>nburg und war bis 1971 als Lehrerin tätig. Seit 1968 ist<br />

sie mit Pfarrer Christoph Onken verheiratet. Sie hat seit frühester<br />

Kindheit Freu<strong>de</strong> am Malen, was nicht verwun<strong>de</strong>rt,<br />

enthält ihr Stammbaum doch so be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Malernamen<br />

wie Caspar David Friedrich und Gustav und Franz Pflugradt.<br />

Ihre großformatigen Acrylbil<strong>de</strong>r la<strong>de</strong>n zum Nach<strong>de</strong>nken<br />

über christliche Glaubensinhalte ein.

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