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Prüfungsvorbereitung zur Gravimetrie und ... - laborberufe.de

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<strong>Prüfungsvorbereitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gravimetrie</strong> <strong>und</strong> Löslichkeitsprodukt<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Aufgaben lehnen sich an Prüfungsaufgaben vergangener Abschlussprüfungen für Chemielaboranten<br />

an. Die Zahlenwerte, die Stoffsysteme <strong>und</strong> die Fragestellung weichen jedoch von <strong>de</strong>n Originalfragen ab. Be<strong>de</strong>nken<br />

Sie, dass die Fragestellungen je<strong>de</strong>s Jahr neu sind. Eine <strong>Prüfungsvorbereitung</strong> die nur die Fragen vergangener<br />

Jahre berücksichtigt, kann nur unvollständig sein. Eine gute <strong>Prüfungsvorbereitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gravimetrie</strong> <strong>und</strong> zum<br />

Löslichkeitsprodukt fußt auf 3 Säulen:<br />

1. Inhalte, die im Unterricht (auch Laborunterricht!) in allen Ausbildungsjahren vermittelt wur<strong>de</strong>n<br />

2. Alle relevanten Aufgaben aus <strong>de</strong>m (auch in <strong>de</strong>r Schule benutzten) „blauen Buch“<br />

3. Prüfungsfragen aus <strong>de</strong>r vergangenen Jahren. Hier kann man prüfen, ob man <strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>r Fragen<br />

gewachsen ist.<br />

Hilfsmittel: Taschenrechner (nicht programmierbar), Küster-Thiel: Rechentafeln für die chemische Analytik<br />

1. Calciumfluorid ist in Wasser nur sehr schwer löslich. pK L (Calciumfluorid) = 10,51 (25 °C). Berechnen Sie die<br />

Löslichkeit von Calciumfluorid in reinem Wasser in g/L. (Aufgabe ähnlich einer Aufgabe aus <strong>de</strong>r 29. Internationalen<br />

Chemie-Olympia<strong>de</strong> 2007, 1. R<strong>und</strong>e).<br />

2. Aus einer Fe(III)-chloridlösung unbekannten Gehalts soll <strong>de</strong>r Eisengehalt quantitativ bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

a) Nennen Sie ein geeignetes Fällungsmittel für Eisen(III)-Ionen.<br />

b) Geben Sie die Fällungsform <strong>und</strong> die Wägeform an <strong>und</strong> erklären Sie, warum diese im vorliegen<strong>de</strong>n Fall nicht<br />

i<strong>de</strong>ntisch sind.<br />

c) Stellen Sie die Reaktionsgleichungen für die Fällungsreaktion <strong>und</strong> die Überführung in die Wägeform auf<br />

d) Weshalb wird in <strong>de</strong>r <strong>Gravimetrie</strong> das Fällungsmittel im Überschuss zugegeben. Begrün<strong>de</strong>n Sie mithilfe <strong>de</strong>s<br />

Löslichkeitsprodukts für die von Ihnen unter a) beschriebenen Fällung. (Aufgabe ähnlich einer<br />

Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für Chemielaboranten, Sommer 2000)<br />

3. In eine saure Lösung (pH = 1,2), die Cu 2+ (c = 0,001 mol/L) <strong>und</strong> Mn 2+ -Ionen (c = 0,001 mol/L) enthält, wird<br />

Schwefelwasserstoff bis zu einer Sättigungskonzentration von c(H 2 S) = 0,1 mol/L eingeleitet. Die Säurekonstante<br />

von H 2 S (Zusammenfassung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Protolysestufen) beträgt bei <strong>de</strong>n gegeben Bedingungen K c = 9,87·10 –21<br />

mol 2 L –2 . (Aufgabe ähnlich einer Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für Chemielaboranten, Sommer 1995)<br />

4. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r <strong>Gravimetrie</strong> (Aufgabe ähnlich einer Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für<br />

Chemielaboranten, Sommer 1996)<br />

a) Erläutern Sie das Prinzip <strong>de</strong>r <strong>Gravimetrie</strong>.<br />

b) Erklären Sie <strong>de</strong>n Unterschied zwischen Fällungsform <strong>und</strong> Wägeform.<br />

c) Welche Rolle spielt das „Löslichkeitsprodukt“ in bezug auf die Genauigkeit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>.<br />

5. Die K L -Werte von drei Salzen lauten: K L (CaCO 3 ) = 5 ·10 –9 mol 2 L –2 , K L (CuCO 3 ) = 1,4·10 –10 mol 2 L –2 <strong>und</strong> K L (MnCO 3 )<br />

= 2,2·10 –11 mol 2 L –2 . (Aufgabe ähnlich einer Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für Chemielaboranten,<br />

Sommer 2003)<br />

a) Formulieren Sie das Löslichkeitsprodukt für das schwerstlösliche <strong>de</strong>r drei Salze. Erklären Sie, wie man ausgehen<br />

vom allgemeinen Massenwirkungsgesetz auf diese Formulierung kommt.<br />

b) Berechnen Sie die Metallionenkonzentration in einer gesättigten Lösung <strong>de</strong>s am besten löslichen <strong>de</strong>r 3 Salze.


6. Der Bleigehalt eines Buntmetalls wur<strong>de</strong> gravimetrisch bestimmt. Dazu wur<strong>de</strong> eine Probe mit Salpetersäure<br />

gelöst. (Aufgabe ähnlich einer Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für Chemielaboranten, Winter 2005/2006<br />

<strong>und</strong> Sommer 2009)<br />

a) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für das oxidative Lösen <strong>de</strong>s Bleianteils.<br />

b) 0,9563 g <strong>de</strong>r Probe wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Lösen mit Schwefelsäure versetzt. Die Auswaage <strong>de</strong>s weißen<br />

Feststoffs nach <strong>de</strong>m Trocken ergab m = 380,6 mg. Notieren Sie die Reaktionsgleichung für die<br />

Fällungsreaktion <strong>und</strong> berechnen Sie w(Pb) in <strong>de</strong>r Legierung.<br />

c) Mit welchem Volumen Wasser darf eine Fällung höchstens gewaschen wer<strong>de</strong>n, wenn beim Waschen nicht<br />

mehr als 3 mg wie<strong>de</strong>r in Lösung gehen dürfen <strong>und</strong> man näherungsweise davon ausgeht, dass beim 1-<br />

schrittigen Waschvorgang eine gesättigte Lösung entsteht?<br />

d) Der Bleisulfidgehalt in einem Erz bestimmt wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m das Erz gelöst <strong>und</strong> Pb als PbSO 4 ausgefällt <strong>und</strong><br />

ausgewogen wird. Berechnen Sie <strong>de</strong>n gravimetrischen Faktor (analytischer Faktor), bezogen auf PbS.<br />

7. Zink kann gravimetrisch als ZnO o<strong>de</strong>r als Zink-Oxinat Zn(C 9 H 6 NO) 2 bestimmt wer<strong>de</strong>n. (Aufgabe ähnlich einer<br />

Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für Chemielaboranten, Sommer 2006)<br />

a) Berechnen Sie jeweils <strong>de</strong>n gravimetrischen Faktor F.<br />

b) Welcher Wägeform ist geeigneter? Begrün<strong>de</strong>n Sie!<br />

c) 1,500 g einer Zn-haltigen Probe wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Lösen auf ein Volumen von 100 mL gebracht. Ein<br />

Aliquot von 25 mL wur<strong>de</strong> mit Oxin im Überschuss versetzt <strong>und</strong> die Auswaage <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlags auf 280,5<br />

mg bestimmt. Berechnen Sie <strong>de</strong>n Massenanteil an Zn in <strong>de</strong>r Probe.<br />

8. Der Sulfatgehalt in einer Probe kann gravimetrisch bestimmt wer<strong>de</strong>n. (Aufgabe ähnlich einer Prüfungsaufgabe in<br />

<strong>de</strong>r Abschlussprüfung für Chemielaboranten, Sommer 2007)<br />

a) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Fällungsreaktion von Sulfat-Ionen mit einem<br />

Fällungsreagenz ihrer Wahl.<br />

b) Warum soll <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlag statt mit Wasser, lieber mit <strong>de</strong>m SO 2– 4 -haltiger Lösung gewaschen wer<strong>de</strong>n?<br />

c) Berechnen Sie die erwartete Auswaage ab BaSO 4 , wenn bei <strong>de</strong>r gravimetrischen Untersuchung 1,032 g<br />

einer Probe mit w(SO 2– 4 ) = 73,3% eingewogen <strong>und</strong> in insgesamt 250 mL Volumen gelöst wer<strong>de</strong>n, wobei für<br />

die gravimetrsiche Bestimmung daraus ein 25mL-Aliquot eingesetzt wird.<br />

d) Welche Stoffmenge an BaSO 4 kann sich bei Waschen in 100 mL Wasser <strong>und</strong> in 100 mL Schwefelsäure (c<br />

= 0,005 mol/L) jeweils lösen?<br />

9. Einer Probe <strong>de</strong>s Minerals Dolomit (MgCa(CO 3 ) 2 ) aus <strong>de</strong>r Gebirgskette <strong>de</strong>r Dolomiten wird analysiert.<br />

a) Eine Trocknung von 523,2 mg bei 200 °C ergab als Auswaage 493,4 mg. Berechnen Sie <strong>de</strong>n Feuchtigkeitsgehalt<br />

w(H 2 O) <strong>de</strong>r Probe.<br />

b) 296,5 mg <strong>de</strong>r Probe wur<strong>de</strong>n im Muffelofen auf 1200 °C geglüht, wobei es <strong>zur</strong> quantitativen Stoffumwandlung<br />

kommt <strong>und</strong> ein Stoffgemisch aus 2 Stoffen entsteht. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung<br />

c) Welchen Glühverlust (in %) erwartet man beim Brennen (Glühen) von reinem Dolomit (MgCa(CO 3 ) 2 )?<br />

d) Wie lassen sich Fe 2+ -Spuren in <strong>de</strong>r aufgeschlossenen Probe qualitativ nachweisen?<br />

10. Gravimetrische Analyse von Aluminium (Aufgabe ähnlich einer Prüfungsaufgabe in <strong>de</strong>r Abschlussprüfung für<br />

Chemielaboranten, Winter 2008/2009 <strong>und</strong> Winter 2012/2013)


Der Aluminiumgehalt einer Legierung wird analysiert, in<strong>de</strong>m 2100 mg <strong>de</strong>s Feststoff zuerst in Salzsäure aufgelöst<br />

wird <strong>und</strong> die Lösung dann auf ein Gesamtvolumen von 250 mL gebracht wird. 50 mL dieser Lösung wer<strong>de</strong>n<br />

anschließend mit Ammoniak versetzt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschlag nach Abfiltrieren geglüht. Die Auswaage<br />

beträgt nach <strong>de</strong>m Glühen 158,4 mg.<br />

a) Notieren Sie die 3 relevanten Reaktionsgleichungen<br />

b) Weshalb wird nicht das nie<strong>de</strong>rgeschlagene Produkt ausgewogen, son<strong>de</strong>rn dieses erst geglüht?<br />

c) Weshalb darf nicht mit einem großen Überschuss Natronlauge gefällt wer<strong>de</strong>n?<br />

d) Begrün<strong>de</strong>n Sie mithilfe <strong>de</strong>s Löslichkeitsprodukts, weshalb <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlag nicht mit H 2 O, son<strong>de</strong>rn mit<br />

dünner Ammoniaklösung gewaschen wird.<br />

e) Weshalb wird bei Routine-Analysen häufig die komplexometrische Aluminiumbestimmung gegenüber <strong>de</strong>r<br />

gravimetrischen Bestimmung bevorzugt? Nennen Sie zwei Begleitstoffe im Feststoff/Legierung, die die<br />

Komplexometrie Bestimmung mit EDTA erschweren/behin<strong>de</strong>rn. Begrün<strong>de</strong>n Sie!<br />

f) Berechnen Sie <strong>de</strong>n Massenanteil w(Al) im Feststoff.<br />

Musterlösungen unter www.<strong>laborberufe</strong>.<strong>de</strong>


Lösungen – wie immer ohne Gewähr<br />

• Wenn Sie von diesen Musterlösungen profitieren, dann geben Sie etwas <strong>zur</strong>ück, in<strong>de</strong>m Sie mich auf<br />

Rechenfehler, Verständnisschwierigkeiten o.ä. aufmerksam machen. Letztendlich profitieren auch<br />

an<strong>de</strong>re Schüler davon, wenn die Musterlösungen weitgehend fehlerfrei <strong>und</strong> verständlich sind.<br />

Nr. 1<br />

3<br />

− pK 10,51 11<br />

(<br />

2) 10 L − − mol<br />

KL<br />

CaF = = 10 = 3,0903 ⋅ 10 .<br />

3<br />

L<br />

Eine gesättigte Lösung aus CaF 2 enthält auf je<strong>de</strong>n fall gera<strong>de</strong> doppelt so hohe F – -Konzentration wie die Ca 2+ -<br />

Konzentration:<br />

CaF s Ca aq F aq<br />

( ) 2 + ( ) 2 − ( )<br />

2<br />

⇌ +<br />

Das Löslichkeitsprodukt lautet:<br />

3<br />

− 11 mol<br />

2+ 2 −<br />

3,0903 ⋅ 10 = c( Ca ) ⋅ c ( F ) ; Koeffizienten fließen als Hochzahlen ein!<br />

3<br />

L<br />

Mit c(Ca 2+ ) = x <strong>und</strong> c(F – ) = 2x (doppelt so hohe Konzentration) folgt:<br />

3 3<br />

11 2 3<br />

11<br />

3,0903 10 mol 3,0903 10 mol 0,0003138<br />

mol<br />

−<br />

−<br />

⋅ = x ⋅ x ⇒ x = ⋅ =<br />

3 3<br />

L L L<br />

fi x = c(Ca 2+ ) = c(CaF 2 ) = 0,000318 mol/L<br />

Umrechnung in g/L mit <strong>de</strong>r molaren Masse (M = 78,075g/mol):<br />

mol g g<br />

β ( CaF2 ) = c( CaF2 ) ⋅ M ( CaF2<br />

) = 0,0003138 ⋅78,075 ≈ 0,0245<br />

L L L<br />

Nr. 2<br />

a) Wie viele an<strong>de</strong>re Metall-Ionen auch, so bil<strong>de</strong>n auch Fe 3+ mit OH – -Ionen einen voluminösen, flockigen Hydroxid-<br />

Nie<strong>de</strong>rschlag (Fe(OH) 3 ). Ein geeignetes Fällungsmittel ist damit allgemein eine Base, mit <strong>de</strong>r die saure Probe<br />

versetzt wird, bis im schwach-sauren bis leicht alkalischen Bereich das Hydroxid ausfällt. In <strong>de</strong>r Praxis bedient man<br />

sich dazu bevorzugt Urotropin, dass in <strong>de</strong>r Wärme in homogener Lösung in NH 3 <strong>und</strong> Formal<strong>de</strong>hyd gespalten wird.<br />

Ammoniak protolysiert unter Bildung von OH – , <strong>und</strong> führt somit <strong>zur</strong> Fällung von Fe(OH) 3 . (Fällungsbereich: pH = 2,2<br />

– 7,0). Durch die allmähliche Fällung aus einer homogenen Lösung heraus, wird ein lokaler OH – -Überschuss<br />

vermie<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m das entstehen<strong>de</strong> Fe(OH) 3 Fremdionen mitreißen <strong>und</strong> zu falschen Wägeergebnissen führen<br />

wür<strong>de</strong>.<br />

b) Fällungsform: Fe(OH) 3 . Wägeform: Fe 2 O 3 .<br />

Der voluminöse Fe(OH) 3 -Nie<strong>de</strong>rschlag ist <strong>zur</strong> Auswaage ungeeignet, da er einen <strong>und</strong>efinierten Anteil an H 2 O<br />

enthält: Fe(OH) 3·x H 2 O. Deshalb wird er durch Glühen in Fe 2 O 3 überführt, das kein H 2 O enthält.<br />

Fällungsreaktion:<br />

3+ −<br />

Fe aq + OH aq → Fe OH<br />

3<br />

s<br />

( ) 3 ( ) ( ) ( )<br />

Überführung in die Wägeform: 2 Fe( OH )<br />

3( s) → Fe2O3 ( s) + 3 H<br />

2O( g)<br />

d) Durch Erhöhung <strong>de</strong>r OH – -Konzentration begünstigt man nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>s kleinsten Zwangs von Le<br />

Chatelier die Gleichgewichtsverschiebung auf die rechte Seite <strong>de</strong>r Gleichgewichtsreaktion:<br />

3+ −<br />

Fe aq OH aq Fe OH<br />

3<br />

s<br />

( ) + 3 ( ) ⇌ ( ) ( ) . Das System reagiert, in <strong>de</strong>m es die Reaktionsrichtung begünstigt, die <strong>de</strong>m<br />

äußeren Zwang (Erhöhung von OH – -Konzentration) wie<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>rt/abbaut. Quantitativ lässt sich dies auch mit <strong>de</strong>m<br />

Löslichkeitsprodukt beschreiben.


K = c Fe ⋅ c OH<br />

L<br />

3+ 3 −<br />

( ) ( ).<br />

Erhöht man die Konzentration an OH – weiter so erhöht sich das Produkt c 3 (OH)·c(Fe 3+ ). Es fällt so lange Fe(OH) 3<br />

aus, bis das Produkt wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m K L -Wert entspricht. Beim Ausfällen erniedrigt sich sowohl die OH – -Konzentration<br />

aber auch die Fe 3+ -Konzentration. Das heißt erhöht man die OH – -Konzentration, so erreicht man eine geringe Fe 3+ -<br />

Konzentration in <strong>de</strong>r Lösung. Damit erfolgt die Fällung vollständiger. Zu beachten ist allerding, dass eine Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r OH – -Konzentration in einigen Fällen auch die Bildung löslicher Hydroxo-Komplexe (Hydroxido-Komplexe)<br />

begünstigen kann.<br />

Nr. 3<br />

Zuerst müssen die bei<strong>de</strong>n Konzentrationen c(S 2– ) <strong>und</strong> c(Me 2+ ) berechnet wer<strong>de</strong>n. Anschließend überprüft man ob<br />

das Löslichkeitsprodukt größer ist als die bei<strong>de</strong>n tabellierten Werte K L (MnS) <strong>und</strong> K L (CuS). Ist dies <strong>de</strong>r Fall, so fällt<br />

das entsprechen<strong>de</strong> Sulfid aus. Die Berechnung von c(S 2– ) erfolgt mithilfe <strong>de</strong>r Säurekonstante K c <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />

Massenwirkungsgesetz für die Reaktion:<br />

H S aq H O l H O aq S aq<br />

+ 2−<br />

2<br />

( ) + 2<br />

2<br />

( ) = ⇌ 2<br />

3<br />

( ) + ( )<br />

Berechnung <strong>de</strong>r H 3 O + -Konzentration:<br />

c H O<br />

+ − pH<br />

+ −1,3<br />

(<br />

3<br />

) = 10 ⇒ c( H3O<br />

) = 10 = 0,05012<br />

mol<br />

L<br />

Berechnung <strong>de</strong>r S 2– -Konzentration:<br />

2<br />

−21<br />

mol mol<br />

2 + 2−<br />

9,87 ⋅10 ⋅ 0,1<br />

c ( H 2<br />

3O ) ⋅c( S ) 2− Kc<br />

⋅ c( H<br />

2S)<br />

2− 20<br />

c<br />

( ) ( ) L L<br />

− mol<br />

K = ⇒ c S = ⇒ c S = ≈1,97 ⋅ 10<br />

2 +<br />

c( H<br />

2S) c ( H3O )<br />

mol 2<br />

(0,05012 )<br />

L<br />

L<br />

Berechnung <strong>de</strong>s Löslichkeitsprodukte <strong>und</strong> Vergleich mit <strong>de</strong>n Tabellenwerten:<br />

2− 2+ −20 mol mol −23<br />

mol<br />

KL<br />

= c( S ) ⋅c( Me ) ⇒ KL<br />

= 1,97 ⋅10 ⋅ 0,001 ≈ 2⋅<br />

10<br />

2<br />

L L L<br />

Tabellenbuchwerte: K L (CuS) = 1,3·10 –36 mol 2 /L 2 fl Das errechnete Produkt ist <strong>de</strong>utlich größer als das tabellierte<br />

Löslichkeitsprodukt. Aus einer solcher Lösung fällt so lange CuS aus, bis das Produkt <strong>de</strong>r Ionenkonzentrationen<br />

<strong>de</strong>n Tabellenwert gera<strong>de</strong> erreicht.<br />

K L (MnS) = 4,7·10 –14 mol 2 /L 2 . fl Der tabellierte Wert für das Löslichkeitsprodukt ist größer als das Produkt aus <strong>de</strong>n<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Ionenkonzentrationen c(Mn 2+ )·c(S 2– ). fl Es fällt kein MnS aus.<br />

Nr. 4<br />

a) Ein gelöster Analyt wird durch Zugabe eines Fällungsreagenz ausgefällt. Voraussetzung für die Fällung ist, dass<br />

ein schwerlösliche Verbindung entsteht. Der schwerlösliche Charakter kann quantitativ über das Löslichkeitsprodukt<br />

beschrieben wer<strong>de</strong>n. Insgesamt existieren sehr für viele Analyten sehr genaue gravimetrische Metho<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>r<br />

Fällung <strong>de</strong>r Verbindung wird diese in <strong>de</strong>r Regel mit wenig Waschflüssigeit gewaschen, um mit gefällte<br />

(„mitgerissene“) Fremdstoffe (z.B. Fremdionen die in <strong>de</strong>r Lösung vorhan<strong>de</strong>n waren) zu entfernen. Eine langsame<br />

Fällung aus homogener Lösung verhin<strong>de</strong>rt weitgehend das mitreißen von Fremdstoffen. Nach <strong>de</strong>m Waschen wird<br />

die Verbindung getrocknet, meist im Trockenschrank o<strong>de</strong>r im Muffelofen. Viele Nie<strong>de</strong>rschläge fallen als <strong>und</strong>efinierte<br />

Hydrate aus. Durch das Trocken in <strong>de</strong>r Hitze wird Kristallwasser entwe<strong>de</strong>r vollständig, o<strong>de</strong>r soweit ausgetrieben,<br />

dass eine stöchiometrische Verbindung (z.B. <strong>de</strong>finiertes Hydrat wie CuSO 4·2H 2 O) resultiert.<br />

Beson<strong>de</strong>rs geeignet sind Wägeformen mit hohen molarer Massen, weil die <strong>Gravimetrie</strong> dann sensitiver ist: Eine<br />

kleine Stoffmenge an Analyt führt wegen <strong>de</strong>r hohen molaren Masse <strong>de</strong>r Wägeform dann zu hohen Auswaagen.<br />

Große Auswaagen sind außer<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Regel mit einem kleineren relativen Wägefehler behaftet wie kleine<br />

Auswaagen. Beispiele für Wägeformen mit hoher molarer Masse sind beispielsweise:<br />

2


a) Fällung von Metallen als Metalloxinate (z.B. MeOx 3 ): 1 mmol Al 3+ als Analyt führt beispielsweise wegen <strong>de</strong>r<br />

hohen molaren Masse von AlOx 3 zu einer Auswaage von 0,4592 g Aluminiumoxinat.<br />

b) Fällung von K + als Kaliumtetraphenylborat. 1 mmol K + (0,0391 g) führen zu einer Auswaage von 0,3583 g<br />

Kaliumtetraphenylborat.<br />

Ein typisches Problem <strong>de</strong>r <strong>Gravimetrie</strong> ist, dass ein Fällungsreagenz häufig mit vielen Analyten schwerlösliche<br />

Nie<strong>de</strong>rschläge bil<strong>de</strong>t. So können häufig die Anwesenheit von Fremdionen in <strong>de</strong>r Probelösung die quantitative<br />

gravimetrische Bestimmung eines einzelnen enthaltenen Ionenart stören.<br />

b) Durch das Trocken kann eine ausgefällte Verbindung (Fällungsform) auch in eine an<strong>de</strong>re überführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Voraussetzung für eine gravimetrische Verwendung ist dann jedoch, dass diese Umsetzung quantitativ erfolgt. So<br />

kann z.B. gefälltes Fe(OH) 3·xH 2 O durch Erhitzen beim Trocken quantitativ in Fe 2 O 3 überführt wer<strong>de</strong>n, das dann<br />

ausgewogen wird. Die Fällungsform <strong>und</strong> die Wägeform müssen also nicht zwangsläufig i<strong>de</strong>ntisch sein.<br />

c) Gewünscht ist ein möglich geringes Löslichkeitsprodukt <strong>de</strong>r Fällungsform. Dieses gibt die Sättigungskonzentration<br />

<strong>de</strong>r Ionen in <strong>de</strong>r Lösung an. Liegen die tatsächlichen Konzentration höher, so fällt so lange das Salz<br />

aus, bis <strong>de</strong>r K L -Wert erreicht ist. Da eine möglichst vollständige Fällung erwünscht ist, sollte <strong>de</strong>r K L -Wert möglichst<br />

klein sein.<br />

Nr. 5<br />

a) Das schwerlöslich <strong>de</strong>r Salze ist das mit <strong>de</strong>m kleinsten Löslichkeitsprodukt, also MnCO 3 . Die Lösungsreaktion<br />

kann man folgen<strong>de</strong>rmaßen formulieren:<br />

MnCO ( s) ⇌ Mn ( aq) + CO ( aq)<br />

2+ 2−<br />

3 3<br />

Das allgemeine Massenwirkungsgesetz für diese Reaktion lautet:<br />

2+ 2−<br />

c( Mn ) ⋅ c( CO3<br />

)<br />

K = .<br />

c( MnCO )<br />

3<br />

Da aber MnCO 3 als Bo<strong>de</strong>nsatz vorliegt, beeinflusst seine genaue Konzentration nicht die Gleichgewichtseinstellung.<br />

Für das Löslichkeitsprodukt kann man also schreiben:<br />

K = c( Mn ) ⋅ c( CO )<br />

L<br />

2+ 2−<br />

3<br />

b) Der am besten lösliche <strong>de</strong>r 3 Stoffe ist <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m höchsten Löslichkeitsprodukt, also CaCO 3 . Die Konzentration<br />

an Ca 2+ 2-<br />

in <strong>de</strong>r gesättigten CaCO 3 -Lösung entspricht <strong>de</strong>r Konzentration an CO 3 in Lösung, da bei<strong>de</strong> Ionen im<br />

Verhältnis 1:1 in <strong>de</strong>r Formeleinheit CaCO 3 vorhan<strong>de</strong>n sind. Für je<strong>de</strong>s in Lösung gehen<strong>de</strong> Ca 2+ 2-<br />

geht auch ein CO 3<br />

in Lösung. Insgesamt gilt also: c(CaCO 3 ) = c(Ca 2+ ) = c(CO 2- 3 ) = x<br />

Mit <strong>de</strong>m Löslichkeitsprodukt lässt sich x berechnen:<br />

2 2<br />

−9 mol 2 −9 mol −5<br />

mol<br />

5⋅ 10 = x ⇒ x = 5⋅ 10 = 7,071⋅ 10 = c( CaCO<br />

2 2<br />

3)<br />

L L L<br />

Nr. 6<br />

a) Salpetersäure bil<strong>de</strong>t beim Lösen nitrose Gase (primär NO, welches später zu NO 2 abreagiert).<br />

2<br />

Oxidation: ( Pb → Pb + + 2e<br />

− )*3<br />

+ − −<br />

Reduktion: ( 4H + O3 + 3e → O + 2H 2O<br />

)*2<br />

Redox:<br />

3Pb + 8H + 2O → 3Pb + 2O + 4H O<br />

+ − 2+<br />

3 2<br />

Redox (mit Gegenionen): 3Pb + 8 HO3 ( aq) → 3 Pb( O3 )<br />

2<br />

( aq) + 2 O( g) + 4H 2O


2+ 2−<br />

b) Pb + SO → PbSO<br />

4 4<br />

Berechnung mit stöchiometrischen Gr<strong>und</strong>gesetzen<br />

n PbSO<br />

m( PbSO )<br />

= =<br />

0,3806g<br />

=<br />

303,3<br />

mol<br />

4<br />

(<br />

4<br />

) 0,00125486<br />

M ( PbSO4<br />

) g<br />

mol<br />

Berechnung mithilfe <strong>de</strong>s gravimetrischen Faktors<br />

(analytischer Faktor, vgl. Tabellenbuch)<br />

m( Pb) = F ⋅ m( PbSO ) = 0,6832 ⋅ 0,3806g = 0,2600g<br />

grav<br />

4<br />

m( Pb) = n( Pb) ⋅ M ( Pb)<br />

=<br />

g<br />

= 0,00125486mol<br />

⋅ 207,2 = 0,26001g<br />

mol<br />

Berechnung <strong>de</strong>s Massenanteils in <strong>de</strong>r Legierung<br />

m( Pb) 0,26001g<br />

w( Pb) = 0,2719 27,19%<br />

m( Legierung) = 0,9563g<br />

= ≙<br />

c) Umformulierung <strong>de</strong>r Frage: In welchem Volumen <strong>de</strong>r gesättigten PbSO 4 -Lsg. sind gera<strong>de</strong> 3 mg enthalten?<br />

Löslichkeitsprodukt:<br />

K = c( Pb ) ⋅ c( SO )<br />

L<br />

2+ 2−<br />

4<br />

Da in <strong>de</strong>r gesättigten PbSO 4 -Lsg. c(Pb 2+ ) = c(SO 4 2– ) = x gilt, kann man berechnen:<br />

2<br />

2 −8 mol<br />

− 4 mol<br />

2+<br />

KL<br />

= x ⇒ x = KL<br />

⇒ x = 1,5 ⋅ 10 = 1,2247 ⋅ 10 = c( Pb )<br />

2<br />

L<br />

L<br />

3 mg Pb 2+ ≙ 1,448·10 -5 mol.<br />

In welchem Volumen sind 1,448·10 -5 mol enthalten?<br />

2+ −5<br />

n( Pb ) 1,4478 ⋅10<br />

mol<br />

V ( Lsg.) = = = 0,116 L ≙ ca.115mL<br />

2+<br />

c( Pb )<br />

−4<br />

mol<br />

1,2247 ⋅10<br />

L<br />

d) Multipliziert man <strong>de</strong>n gravimetrischen Faktor mit <strong>de</strong>r Auswaage, so entspricht das als Ergebnis m(PbS).<br />

g<br />

1⋅<br />

239,3<br />

a ⋅ M ( X )<br />

F = = mol = 0,78899<br />

M ( A)<br />

g<br />

303,3<br />

mol<br />

a: Anzahl <strong>de</strong>r Atome X in <strong>de</strong>r Verbindung A, hier 1<br />

X: Analyt, hier PbS<br />

A: Auswaage, hier PbSO 4<br />

Dieser gravimetrisch Faktor hätte auch direkt im Tabellenbuch (Küster-Thiel) nachgeschlagen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Nr. 7<br />

a ⋅ M ( X )<br />

F = vgl. Lösung Aufgabe Nr. 6d)<br />

M ( A)<br />

g<br />

1⋅65,39<br />

F( ZnO) =<br />

mol<br />

= 0,8034<br />

g<br />

81,39<br />

mol


g<br />

1⋅<br />

65,39<br />

F( ZnOx2<br />

) =<br />

mol<br />

= 0,1849<br />

g<br />

353,69<br />

mol<br />

b) Je kleiner <strong>de</strong>r stöchiometrische Faktor, <strong>de</strong>sto geeigneter ist die Wägesubstanz. Bei einer gegeben Auswaage<br />

(z.B. 1,000 g) ist mit kleiner wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m stöchiometrischen Faktor die Analytmasse geringer, d.h. <strong>de</strong>r Nachweis<br />

empfindlicher. Ein gute Wägeform besitzt eine hohe molare Masse, d.h. schon kleine Analytmengen führen zu einer<br />

hohen Auswaage (vgl. auch Lösungen <strong>zur</strong> Aufgabe 3). Somit ist die Wägeform Zinkoxinat, was die Sensitivität <strong>de</strong>s<br />

Nachweisen angeht, besser geeignet.<br />

c) m( Zn) = F ⋅ m( Auswaage) = 0,1849 ⋅ 0,2805g = 0,05186g<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Aliquotierung:<br />

100mL<br />

m( Zn) = ⋅ 0,051864g = 0,20746g<br />

25mL<br />

m( Zn) 0,20746g<br />

w( Zn) = 0,1383 13,83%<br />

m( Legierung) = 1,500 g<br />

≈ ≙<br />

Nr. 8<br />

a)<br />

b)<br />

−<br />

SO ( aq) + BaCl ( aq) ⇌ BaSO ( s) + 2 Cl ( aq)<br />

2−<br />

4 2 4<br />

2−<br />

2−<br />

m( SO4<br />

)<br />

m( SO4<br />

) = m( Auswaage) ⋅ F ⇒ m( Auswaage)<br />

=<br />

F<br />

2−<br />

w( SO4<br />

) ⋅ m(Pr obe) ⋅ Aliquotierung 0,733⋅1,032 g ⋅ 0,1<br />

⇒ m( Auswaage) = = = 0,18378g<br />

F<br />

0,4116<br />

F (0,4116) aus Tabellenbuch (Küster-Thiel)<br />

Der Sulfatgehalt in einer Probe kann gravimetrisch bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

a) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Fällungsreaktion von Sulfat-Ionen mit einem Fällungsreagenz<br />

ihrer Wahl.<br />

b) Berechnen Sie die erwartete Auswaage ab BaSO 4 , wenn bei <strong>de</strong>r gravimetrischen Untersuchung 1,032 g einer<br />

Probe mit w(SO 2– 4 ) = 73,3% eingewogen <strong>und</strong> in insgesamt 250 mL Volumen gelöst wer<strong>de</strong>n, wobei für die<br />

gravimetrsiche Bestimmung daraus ein 25mL-Aliquot eingesetzt wird.<br />

K = c( Ba ) ⋅ c( SO )<br />

L<br />

2+ 2−<br />

4<br />

Wasser<br />

c(Ba 2+ ) = c(SO 2– 4 ) = x<br />

2<br />

2 −10 mol<br />

−5<br />

mol<br />

KL<br />

= x ⇒ x = 1⋅ 10 = 1⋅ 10 = c( BaSO<br />

2<br />

4<br />

)<br />

L<br />

L<br />

Schwefelsäure<br />

Vereinfachend kann man auch davon ausgehen, dass<br />

c(SO 2– 4 ) konstant c=0,005 mol/L beträgt, <strong>und</strong> das bei<br />

Waschen in Lösung gehen<strong>de</strong> SO 2–<br />

4 vernachlässigen. Dann<br />

erspart man sich das Lösen einer quadratischen Gleichung.<br />

c(SO 4 2– ) = 0,005 mol/L<br />

Stoffmenge in 100 mL<br />

n(BaSO 4 ) = 1·10 –6 mol<br />

mol<br />

2<br />

−10<br />

1⋅10<br />

2<br />

2+ KL<br />

2+ L<br />

−8<br />

= ⇒ c Ba = = ⋅<br />

2−<br />

c( SO4<br />

)<br />

mol<br />

c( Ba ) ( ) 2 10<br />

0,005<br />

L<br />

mol<br />

L


fl c(BaSO 4 ) = 2·10 –8 mol/L<br />

Streng genommen erhöht sich mathematisch die SO 2– 4 -<br />

Konzentration (sowie die Ba 2+ -Konzentration) durch <strong>de</strong>n<br />

Lösungsvorgang um <strong>de</strong>n Betrag x:<br />

c(SO 2– 4 ) = 0,005 mol/L+x; (Ba 2+ ) = x.<br />

Für das Löslichkeitsprodukt folgt dann:<br />

2<br />

−10 mol<br />

mol 2 −10<br />

1⋅ 10 = x ⋅ ( x + 0,005 ) ⇒ x + 0,005x<br />

−1⋅ 10 = 0<br />

2<br />

L<br />

L<br />

x 1 ≈ 1,995·10 –8 mol/L<br />

(x 2 ≈ -0,005 mol/L)<br />

fl c(BaSO 4 ) ≈ 2·10 –8 mol/L<br />

Stoffmenge in 100 mL; n(BaSO 4 ) = 2·10 –9 mol<br />

Benutzt man statt Wasser eine verdünnte Schwefelsäure, so ist das beim Waschen maximal verloren gehen<strong>de</strong> BaSO 4<br />

im i<strong>de</strong>alisierten Fall um <strong>de</strong>n Faktor 500 kleiner. „Die tatsächlich in Lösung gehen<strong>de</strong> Menge wird aber meist viel größer<br />

sein, da eine zusätzliche Kolloidbildung, unvollständige Gleichgewichtseinstellung <strong>und</strong> wachsen<strong>de</strong> Löslichkeit durch<br />

Komplexbildung mit überschüssigem Reagenz <strong>und</strong> Verluste durch <strong>de</strong>n Waschprozess keine Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n.“<br />

(Jan<strong>de</strong>r G. <strong>und</strong> E. Blasius (1968): Einführung in das anorg. chem. Praktikum, 8. Aufl.)<br />

Nr. 9<br />

a)<br />

m( Dolomit) 493,4mg<br />

w( Dolomit) = = ≈ 0,9430 w(H 2 O) = 1- w(Dolomit) = 1- 0,9430 ) = 0,0570 (5,7%)<br />

w(Pr obe) 523,2mg<br />

b) Genau wie Kalk (CaCO 3 ) beim Kalkbrennen in CaO überführt wird, wird MgCO 3 in MgO überführt.<br />

MgCa( CO ) ( s) → MgO( s) + CaO( s) + 2 CO ( g)<br />

3 2 2<br />

c) Es wird berechnet welche Masse an MgO <strong>und</strong> CaO anfällt, wenn 100 g MgCaCO 3 geglüht wer<strong>de</strong>n. Die Masse<br />

entspricht vom Zahlenwert <strong>de</strong>r prozentualen Restmasse beim Glühen. Die Differenz zu 100% entspircht <strong>de</strong>m<br />

Glühverlust.<br />

MgCa(CO 3 ) 2 → MgO + CaO + CO 2<br />

Masse:<br />

Umrechnung in Stoffmenge:<br />

100 g<br />

0,54229 mol<br />

0,54229 mol 0,54229 mol<br />

(M = 184,403 g/mol) Wegen Koeffizienten-Verhältnis 1:1<br />

Umrechnung in die Masse<br />

m(Auswaage) = 21,856 g + 30,411 g = 52,268 g<br />

21,856 g<br />

(M = 40,30 g/mol)<br />

30,411 g<br />

( M = 56,08 g/mol)<br />

m( Auswaage) 52,268g<br />

w( Auswaage) = = = 0,5227 Glühverlust: w = 1 – 0,5227 = 0,4773 (47,73%)<br />

m(Pr obe) 100g<br />

d) Ein empfindlicher Eisennachweis ist <strong>de</strong>r blutrote Thiocyanato-Komplex <strong>de</strong>r entsteht, wenn man zu einer Fe 2+ -<br />

haligen Lösung Thiocyanat-Ionen (SCN – ) zugibt.


Nr. 10<br />

a) Lösevorgang: Al + 3 HCl aq → 1,5 H 2 + AlCl 3 aq Merke: Unedle Metalle lösen sich in nichtoxidieren<strong>de</strong>n<br />

Säuren unter Wasserstoffentwicklung auf. Beson<strong>de</strong>rs unedle Metalle sogar in Wasser o<strong>de</strong>r Laugen (z.B. Na).<br />

Nie<strong>de</strong>rschlagsbildung: Al 3+ + 3 OH − → Al(OH) 3 (s) Merke: Die meisten Metallhydroxi<strong>de</strong> sind schwerlöslich!<br />

Nur die Hydroxi<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Alkalimetalle (NaOH, KOH etc.) <strong>und</strong> einige weitere Ausnahmen sind leichtlöslich.<br />

Glühen: 2 Al(OH) 3 → Al 2 O 3 + 3 H 2 O (g) Merke: Beim Glühen wer<strong>de</strong>n Metalloxi<strong>de</strong>, Metallsulfi<strong>de</strong>,<br />

Metallcarbonate stets in Metalloxi<strong>de</strong> überführt.<br />

b) Alumiumhydroxid schließt beim Fällen Wasser mit ein. Auch durch Trocknen kann dieses nicht vollständig<br />

entfernt wer<strong>de</strong>n. Das Aluminiumhydroxid enthält also noch <strong>und</strong>efinierte Mengen Kristallwasser, die die Auswaage<br />

beeinflussen. Trocknet man bei erhöhter Temperatur, wan<strong>de</strong>lt sich ein <strong>und</strong>efinierter Anteil <strong>de</strong>s Al(OH) 3 schon zu<br />

Al 2 O 3 um. Nur bei sehr hohen Temperaturen (Glühen) ist gewährleistet, dass kein Wasser mehr vorliegt <strong>und</strong> sich<br />

Al(OH) 3 vollständig zu Al 2 O 3 umgewan<strong>de</strong>lt hat, so dass eine <strong>de</strong>finierte Wägeform vorliegt.<br />

c) Wie viele an<strong>de</strong>re Metalle auch, kann Al 3+ durch eine zu hohe OH − -Konzentration wie<strong>de</strong>r Komplex in Lösung<br />

gehen: z.B. Al(OH) 3 (s) + OH − → [Al(OH) 4 ] − aq (hier: Tetrahydroxidoaluminat(III)-Komplex)<br />

d) Wür<strong>de</strong> man mit Wasser waschen, so könnten kleinere Mengen <strong>de</strong>s Al(OH) 3 wie<strong>de</strong>r in Lösung gehen, so dass es<br />

zum Substanzverlust kommt. Zu hohe Hydroxid-Konzentration ist jedoch auch beim Waschen zu vermei<strong>de</strong>n, da<br />

auch hier Al(OH) 3 als Komplex in Lösung geht (siehe vorangegangene Teilaufgabe).<br />

An <strong>de</strong>r Formulierung <strong>de</strong>s Löslichkeitsprodukts K L ≈ c(Al 3+ )c 3 (OH − ) lässt sich erkennen, dass durch eine mäßige<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r OH − -Konzentration (nicht zu hoch, da sonst Komplexbildung), die sich in Lösung befin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Al 3+ -<br />

Konzentration senken lässt. Erhöht man c(OH − ), so muss c(Al 3+ ) mathematisch kleiner wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r K L -Wert bei<br />

gegebener Temperatur konstant ist. Es wird also durch das Waschen mit NH 3 -Lsg. verhin<strong>de</strong>rt, dass Al 3+ in Lösung<br />

geht.<br />

e) Gravimetrische Untersuchungen sind beson<strong>de</strong>rs zeit- <strong>und</strong> arbeitsaufwändig. Erst muss gefällt, dann filtriert <strong>und</strong><br />

dann geglüht wer<strong>de</strong>n. Das kostet viel Zeit. Komplexometrische Titrationen sind einfacher <strong>und</strong> schneller<br />

durchzuführen – auch automatisiert. Bei <strong>de</strong>r komplexometrischen Bestimmung mit EDTA wer<strong>de</strong>n alle mehrwertigen<br />

Metallionen (Pb 2+ , Fe 2+ , Fe 3+ , Ca 2+ ) mit komplexiert <strong>und</strong> wür<strong>de</strong>n das Ergebnis verfälschen. Solche Metalle wür<strong>de</strong>n<br />

also stören. Begleitstoffe in <strong>de</strong>r Legierung: Fe, Pb etc.<br />

f) 158,4 mg Al 2 O 3 entsprechen 0,001553535 mol Al 2 O 3 . Diese Stoffmenge enthält also 2 0,001553535 ≈<br />

0,00310707 mol Al 3+ .Da nur ein Aliquot von 50 mL eingesetzt wur<strong>de</strong>, aber 250 mL Probelösung hergestellt wur<strong>de</strong>n,<br />

ist in <strong>de</strong>r gesamten Probelösung 5 0,00310707 mol ≈ 0,01553535 mol Al 3+ enthalten. Im Feststoff sind<br />

entsprechend 0,01553535 mol elementares Al enthalten. Das sind ca. 0,4192 g. Der Massenanteil an Aluminium im<br />

Feststoff beträgt also ca. w = 19,96%.

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