02.11.2013 Aufrufe

T*'''-

T*'''-

T*'''-

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der von ihm veldrängten WaBsermlenge ist, so lcann €r nicht unter diese Tiefontap<br />

hinabgehen, ohne daß sein spezifisches Gewicht größer als das des Vassers wird; denn<br />

wenn er tiefer hinabschwimmt, wächst dadurch der Druck, der auf seiner l{örperoberfläche<br />

lastet, die Luft in der Schwimm$lase wird dann durch den v,'achsenden Druck stärkelr<br />

zusammerg€pr€ßt und damit nimmt der ganze Körper bei gleichbleibendern Gewicht einen<br />

geringern Raum als vorher ein; er wiegt also nun m'ehr als das V'asser, rvelches ,er lcrdrängt.<br />

Sobald aber ein Körper spqzifisch schwener als das Vasser wird, boginnt er zu<br />

sinken, witd dadurch noch sp'ezifisch schwerer und muß schneller absinken bis zum Grund.<br />

Das umgekehrte physikalische Schauspiel erleben wir, wenn ein Fisch aus seiner spezifischen<br />

Tiefenlagen ernporsteigt. Denn mit dem ab:rehmenden Druck dehnt sich die Lrft in der<br />

Schwimmblase aus und das Körpervolumen des Fisches wird bei gleichem Gewicht grölSer:<br />

er t-ird also spezifisch leichter. Dadurch müßte er immer leichter werdon unrl imrner<br />

schneller bis zur Wasseroberfläche iemporsteigen. Diese physikalischen Vorgänge treten nun<br />

in Wirklichkeit bei den Fischen nicht ein. Ist der Fisch aus seiner spezifischen Tiefenlage<br />

herausgeschwcmm€n, so kann er zu,nächst das Absinken oder Emporgerissenwerden nur durch<br />

entsprochentle Ruderbewegu'ng mit seinen Flossen verhinilern. Die e infachste Art der Begulierung<br />

des spe,zifischen Gewichtes rväre je nach Bedarf ein Zusamm'enpressen bzw. Austlehnen<br />

dcr Schwimmblase durch Muskeln. Aber diese bestechend einfache lJypothese erwies<br />

sich bei nähern Untersuchungen als falsch. Auf galz anderem Wege regelt der lrisch den<br />

Gasdruck in seiner Schwimmblase. Die Physostom,en, die, wie rvir schon bemerkt haben,<br />

einen Verbindurrgsgang zur Schwimmblase behalten, regeln den Uberdmck, indem sie mögiichst<br />

schnell zur Oberfläphe e'mporstr,eben und dort Luft unterschlucken; nicht so einfach<br />

haben es die Physoklisten, die eine vollkommen abgeschlossene Schwimmblase besitzen. Bei<br />

ihnen ist die Wand der Schrvimur,blase stellenwcise von f einsten Blutkapillaren, den sog.<br />

Vundernetzen, dicht umsllonner, und durch diese Blutgefäße crfolgt die Regulierung des<br />

Gasdrucks in der Schwimrnblase. Bei Unterdruck wird Gas ausgeschieden, bei Uberdruck<br />

auf demselben Vege Gas aus der Schrvimmblase r:esorbiert, I)och geht diese Anpassunt an<br />

verärlderte Druckverhältnisse nur sehr langsam vor sich. Die Phvsiolosie der Gasaustauschvorgänge<br />

durch das Blut erinnert rrns an die Vorgänge bei der Ai-o.rg"d"" Lungen besitzenden<br />

Tiere. Oflensichtlich finden auch Atmungsumsetzungen in der Schwimmblase der Fische<br />

statt; bei einigen Tiefseefischen scheint sie als Sauerrstoffspeicher zu fungieren, Bei den<br />

Physostomen mit der Gangsverbindung zwischen Maul und Schwimmblase ist diese nicht<br />

nur ein hydrostatischer Apparat, sondern auch bei schlechten Vasserverhältnissen eine<br />

wesentlicho Atemhilfe. Jeder hat wo,hl schon selbst einm,al schlecht gehaltene Goldfische<br />

zum Beispiel verzweifelt an der Oberfläche Luft schnappen sehen.<br />

Nun gibt es n'och eine ganze Anzahl von Fischarte'n, die gar keine Schwimm,blase beeitzen;<br />

soweit es ni,cht Bodenfische sind. könn,en sich diese schwimmblasenlosen Fische nur<br />

durch dauernde Flossenbewegung schwimnr,entl erhalten. Zt den Fischen ohne Schwimmblase<br />

gehören eins Anzahl von Grundfischen, wie zum B'eispiel die Groppe, die ja den hydrostatischen<br />

Apparat leicht €ntbehr€n können.<br />

Ar,dererseits haben auch eine Anzahl von besonders rüstigen Schwimmern wie die Haie<br />

unil die makrelartigen keino Schwimmblase. So gewaltige Schwimmer wie d,er I'hunfisch<br />

schwimm,en drei Viortel des Jahr.es ununterbrochen, um sich dann etwa ein Vierteljahr auf<br />

den Boden zu legen und neue Kräfte zu samm,eln. Dio Natur verwendet hier mal wieder<br />

dic verschiedensten Mittel und Vege, um zu demselben Ziele zu gelangen.<br />

Am einleuchtendsten zeigt uns ein Experirnent, wie verschieden Physostomen, Physoklisten<br />

und schwimmblasenlose Fische auf künstliche Druckveränderunaen reasieren. Zu diesem<br />

Experiment bringen wir je einen Vertreter diesel droi verschiedenen Fisehgrrppen rnit Vasser<br />

in ein Glasgefäß, das oben luftdicht verschlossen werden kann und mit einer Luftpurnpe in<br />

Verbindung steht. Von Physostomen nehmen 'rvir d,er Einfachheit halber Cypriniden, irgendeinen<br />

Veißfisch, ein'en Bitterling oder einen kleinen Karpfen. Als trrertreter der Physoklisten<br />

nehmen wir einen Stichling oder einen Barsch und endlich als l'isch ohne Schwimmblase<br />

konrn,; in das GeIäß noch eine Groppe" Nachdem sich die Fische in dem Glas<br />

beruhigt haben, saugeir wir mit der angeschlossenen Luilpumpc einen Teil der über dem<br />

Vasser befindlichelr Luft ab und verminrlern so den im Gefäß herrschenden Druck, \Vir.<br />

sehen auf den Fisch ohne Schwimrnblaso überhaupt keino Einwirknng der Druckverminderung.<br />

Die lrciden andreren Fische werden hochgetrieben. Der Ph1'sostorn rudert krampfhaft<br />

rrnd läßt einige Lufttrlasen aus dem Maul'e austret€ni dqmit hat er sich der Druo(ver'änderung<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!