Saurier in der Dauerausstellung - Naturmuseum St.Gallen

Normalerweise lief er wohl auf allen Vieren, doch konnte er sich auch auf die Hinterbeine aufrichten. So
vermochte er mit den gebogenen Daumenkrallen Zweige und Farnwedel zu ergreifen und zu sich herab zu
ziehen. In seinem Kiefer sassen flache, blattförmige Zähne. Er zerriss Pflanzenteile, indem er die obere
Zahnreihe über die untere bewegte. Da die „Blätter“ so erst wenig zerkleinert waren, wurden sie im
Muskelmagen durch gegeneinander reibende Kieselsteine weiter zermalmt.
Plateosaurus scheint ein Herdentier gewesen zu sein. Der Herdenverband bot viele Vorteile. So konnten
sich mehrere Plateosaurier besser gegen Raubsaurier verteidigen, indem sie sich zusammendrängten und
ihrem Gegner die Krallen ihrer Vorderfüsse entgegen streckten. Andererseits konnte die Gruppenbildung
auch Nachteile haben. So konnten bei Naturkatastrophen (z. B. bei einer Springflut) alle Tiere einer Herde
umkommen. Allerdings gibt es auch noch eine weiter mögliche Erklärung dafür, dass an derselben Stelle so
viele Plateosaurier verendet sind: Im heutigen Fricktal gab es vor 210 Millionen Jahren viele
Schlammlöcher. Es könnte sein, dass immer wieder Plateosaurier beim Trinken mit ihrem schweren
Hinterteil stecken geblieben sind. Das leichtere Vorderteil ragte noch aus dem Schlammloch hinaus. Bei
verschiedenen Funden von Plateosauriern wurden die Vorderteile von kleinen Raubsauriern „angefressen“,
während die Hinterteile gut erhalten sind.
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