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Saurier in der Dauerausstellung - Naturmuseum St.Gallen

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2. Fossilisation, o<strong>der</strong> „Wie entstehen Verste<strong>in</strong>erungen?“<br />

<strong>St</strong>irbt e<strong>in</strong> Tier an Land wird se<strong>in</strong> Kadaver normalerweise durch Aasfresser und Bakterien völlig zerlegt und<br />

abgebaut. Fossilien stellen e<strong>in</strong>e Ausnahme dar: Sie s<strong>in</strong>d die Überreste von Organismen, die vor diesem<br />

normalen Abbauprozess bewahrt wurden. E<strong>in</strong>e gute Voraussetzung für e<strong>in</strong> späteres Fossil ist, wenn e<strong>in</strong> Tier<br />

im o<strong>der</strong> am Wasser stirbt. Die Weichteile zerfallen meist rasch, doch die härteren Knochen und Zähne<br />

bleiben erhalten. Für e<strong>in</strong>e gute Fossilisation ist wichtig, dass die Hartteile rasch von Sediment (Sand o<strong>der</strong><br />

Schlamm) bedeckt werden, damit den Bakterien, die den Kadaver zersetzen, <strong>der</strong> Sauerstoff entzogen wird.<br />

Bei den anschliessenden Vorgängen sickert m<strong>in</strong>eralhaltiges Wasser <strong>in</strong> die Poren und Hohlräume <strong>der</strong><br />

Knochen. Diese füllen sich dadurch mit Sediment (Kalzit, Eisensulfid o<strong>der</strong> Quarz). Beim<br />

Verste<strong>in</strong>erungsprozess werden die Knochen schwerer und härter. Der Druck <strong>der</strong> Sedimentschichten, die auf<br />

den Knochen liegen, nimmt langsam zu und kann die Fossilien auch verformen.<br />

In <strong>der</strong> Erdr<strong>in</strong>de entstehen aus den e<strong>in</strong>zelnen Sedimentlagen feste Geste<strong>in</strong>e. Im Laufe <strong>der</strong> Jahrmillionen<br />

türmt sich <strong>in</strong> den abfallenden Ebenen und Meeresböden e<strong>in</strong>e Ablagerungsschicht auf die nächste. Unter dem<br />

enormen Gewicht <strong>der</strong> Geste<strong>in</strong>slagen können dünne D<strong>in</strong>osaurierknochen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> brechen, während<br />

Zähne und robustere Knochen diesem Druck oft standhalten. Da die Erdschichten sich <strong>in</strong>folge <strong>der</strong><br />

Plattentektonik verschieben, werden Felsschichten, die auch Fossilien enthalten, zu Gebirgen aufgefaltet.<br />

Erosionskräfte tragen e<strong>in</strong>zelne Schichten weg, bis die Fossilien wie<strong>der</strong> an die Erdoberfläche gelangen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d nicht alle fossilen Knochen schwer o<strong>der</strong> gar verste<strong>in</strong>ert. In porösen Sandböden kann es<br />

sogar passieren, dass e<strong>in</strong> Knochen durch saures Grundwasser komplett aufgelöst wird. Hier bleibt dann e<strong>in</strong><br />

Hohlraum zurück, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> mit M<strong>in</strong>eralien gefüllt werden kann. Dadurch entsteht e<strong>in</strong> naturgetreuer<br />

Abdruck des Orig<strong>in</strong>alknochens. Im Museum ist Sclerosaurus armatus ausgestellt. Von diesem Tier<br />

blieben we<strong>der</strong> verste<strong>in</strong>erte Knochen noch Zähne, son<strong>der</strong>n nur e<strong>in</strong> Hohlraum erhalten, den <strong>der</strong> <strong>St</strong>. Galler<br />

Präparator, Urs Oberli, mit Plastikmaterial ausgegossen hat. So wird das Skelett dreidimensional sichtbar!<br />

Manchmal bleiben auch an<strong>der</strong>e Lebenszeichen erhalten. Verste<strong>in</strong>erte Fussspuren o<strong>der</strong> Koprolithen (=<br />

verste<strong>in</strong>erte Exkremente) verraten viel über das Leben <strong>der</strong> <strong>Saurier</strong>. Aus Spurbreite und Schrittlänge kann<br />

zum Beispiel auf die Fortbewegungsart <strong>der</strong> Tiere geschlossen werden. Form und Inhalt <strong>der</strong> Koprolithen<br />

erzählen von <strong>der</strong> Ernährungsweise.<br />

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