Kunstmagazin zum download - KunstVorarlberg
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hilda keemink<br />
Figuren, nur durch ihre<br />
Umrisse aus Draht gezeichnet,<br />
überlappen sich, ihre<br />
Konturen verschwimmen. Bei<br />
näherem Hinsehen heben sich<br />
die einzelnen Zeichnungen<br />
wieder voneinander ab. Individualität<br />
und Masse, Einzigartigkeit<br />
und das Beliebige greifen<br />
ineinander und werden<br />
zeitgleich im Bild vermittelt.<br />
Die Verdichtungen von dargestellten<br />
Personen und ihre<br />
(schicksalhafte) Verknüpfung<br />
lassen an bevölkerte Straßen,<br />
Plätze, U-Bahnstationen denken,<br />
an die Möglichkeiten und<br />
Probleme bei der Abgrenzung<br />
des Eigenen gegenüber dem<br />
Allgemeinen.<br />
miriam frietman<br />
Manchmal ist Schmuck ein<br />
künstlerischer Ausdruck auf<br />
kleinstem Raum. Ein Ring umschließt<br />
nur einen Finger und<br />
prägt doch in der Dynamik mit<br />
seinem Träger dessen ganze<br />
Person. Als Miniaturobjekt<br />
kann er damit große Wirkung<br />
erzielen. Die Themen reichen<br />
von Schönheit und ihrer<br />
Vergänglichkeit zu Landschaft<br />
und ihrer Verwandlung durch<br />
die Schöpferin. Schmuck hat<br />
oft nostalgischen Charakter.<br />
Er wird vererbt oder eine Erinnerung<br />
wird in ihm festgehalten.<br />
Dadurch haftet der jeweiligen<br />
Arbeit eine Zeitlichkeit<br />
an, unterstrichen durch die<br />
Auswahl des verschiedenartigen<br />
Materials. Holz oder<br />
Plastik kommt ebenso <strong>zum</strong><br />
Einsatz wie das wertbeständige,<br />
ewige Gold und Silber. Die<br />
Künstlerin arbeitet mit den<br />
Ressourcen „durch emotionale<br />
physische und gefühlte Wechselwirkungen<br />
als Schöpferin,<br />
Trägerin und Betrachterin der<br />
Form“.<br />
alois galehr<br />
Verpackungsmaterialien sind<br />
die Hülle von etwas Wertvollerem<br />
als sie selbst. Sie schützen<br />
ihren Inhalt und werden<br />
nach dem Öffnen weggeworfen.<br />
Sie sind Beiwerk, etwas<br />
Nebensächliches, nicht das<br />
Eigentliche. Aus ihnen Kunstwerke<br />
zu schaffen, bedeutet,<br />
einen mutigen Schritt auf die<br />
Vergänglichkeit zuzugehen.<br />
Der Karton wird <strong>zum</strong> günstigen<br />
Träger bedeutender<br />
Botschaften. Das nicht ausgefüllte<br />
Raster von Kreuzworträtseln<br />
und die Satzfragmente<br />
im Hintergrund des Bildes unterstreichen<br />
das Lückenhafte<br />
sprachlicher Mitteilung, dem<br />
man oft bei älteren, von Demenz<br />
betroffenen Menschen<br />
begegnet. Der Zuhörer muss<br />
sich anstrengen, um die Rede<br />
zu entwirren. Der Betrachter<br />
des Bildes darf sich auf eine<br />
spannende Auseinandersetzung<br />
mit der Sterblichkeit<br />
einlassen.<br />
christian geismayr<br />
Auf Flohmärkten gibt es alte<br />
Fotografien in Schwarz-Weiss.<br />
Sie stammen aus Nachlässen<br />
und Hinterlassenschaften.<br />
Manchmal dienen sie als Vorlage<br />
zu einem neuen Werk. Bei<br />
der Nachbildung werden eigene<br />
alte Gemälde in Schnipsel<br />
zerlegt und auf die Leinwand<br />
geklebt. Schicht für Schicht<br />
wird die ursprüngliche Fotografie<br />
in eine bildnerische<br />
Sprache übersetzt. Durch das<br />
Auftragen weiterer Materialien<br />
wie etwa Kartonstreifen<br />
und Malerabdeckpapier<br />
entwickelt sich eine reliefartige<br />
Oberfläche. Die „Magie<br />
der Vorlage“ wird angestrebt,<br />
der zeitliche Abstand, die<br />
Vergänglichkeit kommt im<br />
langsamen Entstehen der<br />
Neuschöpfung <strong>zum</strong> Ausdruck.<br />
Das fertige Werk, gemacht aus<br />
einfachen Mitteln, hat eine<br />
unebene, lebendige Struktur.<br />
„Ein gutes Bild soll Berge und<br />
Täler haben“, schreibt der<br />
Künstler.<br />
Mitglieder<br />
3<br />
*1954<br />
*1972<br />
*1955<br />
*1967<br />
Bild / Skulptur<br />
Angewandte / Goldschmiedekunst<br />
Kartonarbeiten / Malerei / Fotografie<br />
Malerei / Fotografie<br />
Lebt / arbeitet in Koblach<br />
Lebt / arbeitet in Bregenz<br />
Lebt / arbeitet in Vandans<br />
Lebt / arbeitet in Dornbirn<br />
www.hildakeemink.com<br />
www.kunstvorarlberg.at<br />
www.aloisgalehr.at<br />
www.kunstvorarlberg.at<br />
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4<br />
schwer & schwebend<br />
50 years<br />
Jetzt da sein, berühren jetzt<br />
Junges Mädchen<br />
Drahtzeichnungen / Installation<br />
Silber montiert<br />
Weiße Farbe auf Karton<br />
Mischtechnik auf Leinwand<br />
Eisendraht Ø 2 mm / 150 x 90 cm<br />
Kettenlänge 50 cm<br />
70 x 70 x 8 cm<br />
115 x 90 cm<br />
2012<br />
2009<br />
2013<br />
2011<br />
2<br />
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