Kunstmagazin zum download - KunstVorarlberg

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roland adlassnigg
Die Geschichte eines Landes
aufrichtig zu erzählen, ist
beinahe unmöglich. Ebenso
schwierig gestaltet es sich,
eine dreißig Quadratmeter
große Fahne mit einem
kleinen Bügeleisen zu glätten.
Die Arbeit ist trotzdem
notwendig. Auch wenn das Bügeln,
Glätten, Gendern einer
Sisyphusarbeit gleicht, muss
der Einzelne sich um die Sache
kümmern. Sein Schicksal
spielt in einer viel größeren
Geschichte, mit der er immer
wieder zu kämpfen hat. Die
Fahne ist keine Windfahne,
sie ist träge, schwer, sie muss
mit viel Dampf besprüht, mit
Druck geformt und mit großem
Aufwand jedes Mal aufs
Neue geglättet werden.
lisa althaus
Bildkonventionen überdauern
in der Kunst oft viele Epochen
und Jahrhunderte. Der Luftraum
war lange Zeit von Engeln
und Dämonen bevölkert,
mit himmlischer Sendung
oder teuflischem Auftrag.
Die Bewegungsmuster, die
Körperhaltung bedeuteten
ein ZurHilfeKommen, etwa
im Sinkflug auf ein bedrohtes
Kind, oder sie zeigten eine
nahende Gefahr durch Geister
und Hexen. Heute stürzen sich
Superhelden, ausgestattet mit
übernatürlichen Kräften, auf
ihre außer- und überirdischen
Gegner. Die religiöse Mission
weicht ungleich profaneren
Absichten; Vorstellungen von
Gut und Böse, von Stärke und
Schwäche können auch in
einer einzelnen Figur vereint
sein, die dadurch um einiges
„menschlicher“ wird.
bildstein | glatz
Was kann man tun? Wessen
kann man sich sicher sein?
Wie können wir uns schützen?
Wie drohendes Unheil von
uns fern halten? Der „Umlenker“
spielt auch mit diesen
Fragen. Seine halbkreisförmige
Bahn soll uns vor vermeintlichen
Gefahren schützen und
beispielsweise vom Himmel
fallende Gesteine in den Weltraum
zurückbefördern. Das
Gebilde ist chaotisch gezimmert
und seine Zweckmässigkeit
eigentlich zum Scheitern
verurteilt. Durch seine verwegene
Absicht erhält es dabei
monumentalen Charakter. Der
Kreativität, dem Technikglauben
und Größenwahn vieler
historischer Visionäre wird
hier ein weiteres Denkmal
hinzugefügt. Es erinnert an
den Turmbau zu Babel und
führt die Wahrnehmung
durch Humor und Irritation
in neue Richtungen. Fiona
Liewehr schreibt über das
Künstlerduo: „Auf humorvolle
und subversive Art werfen sie
in ihren Objekten und Aktionen
Fragen bezüglich Realität
und Modell, Codierung und
Kontext auf und irritieren so
gewohnte Vorstellungs- und
Wahrnehmungsmuster.“
oliver bischof
Das Schwere wird ganz leicht
beim Anblick dieser Kunstwerke.
Massives Material wie
Beton, Stahl oder Holz wird in
eine verspielte Form gebracht,
gefräst, gesägt. Mühelos
beginnt die Figur, hebt an,
eine Welle, eine Kurve führt
durch die Luft, zeigt an ihrem
anderen Ende in die Weite.
Die Skulptur scheint aus dem
Boden gewachsen, aus dem
Raum entstanden, aus der Luft
entsprungen zu sein, so sehr
schmiegt sie sich an, so harmonisch
ist das Zusammenspiel
mit ihrer Umgebung.
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*1972
*1952
Bildstein | Glatz
*1969
Bildhauerei
Zeichnung / Malerei
seit 2003
Bildhauerei / Rauminstallation
Lebt / arbeitet in Rankweil
Lebt / arbeitet in Klaus
Leben und arbeiten
Lebt / arbeitet in Muntlix und Wien
www.adlassnigg.com
www.lisa-althaus.net
www.bildsteinglatz.com
www.e-b.at
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tu felix austria
Genius
Umlenker
Coeruleum
C-Print
Digitale Grafik
Holz, Schrauben
Karton
113 x 143 cm
variabel
1380 x 1785 x 1180 cm
160 x 200 x 250 cm
2012
2012
2012
2012
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