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Widerspruch - DIE LINKE. Kreisverband Oder-Spree

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10 <strong>Widerspruch</strong> 3/2005 <strong>Widerspruch</strong> 3/2005 11<br />

PDS-Fraktion im Brandenburger Landtag gibt Durchblick<br />

PDS hat die Politik hier eine wesentlich aktivere<br />

Rolle zu spielen, weil sich die Hoffnungen<br />

auf das Entstehen neuer Arbeitsplätze<br />

durch ein Anspringen der Konjunktur oder<br />

das Absenken der so genannten Beschäftigungsschwelle<br />

nicht erfüllt haben und sich<br />

künftighin auch nicht erfüllen werden. In<br />

diesen Punkten ist ein generelles Umdenken<br />

notwendig. Als erstes Zeichen eines Umsteuerns<br />

schlägt die PDS-Landtagsfraktion vor,<br />

deutlich mehr Landesmittel für öffentliche<br />

geförderte Beschäftigung bereitzustellen.<br />

Vorstellbar wäre, vorhandene EU-Mittel<br />

(EFRE, ESF) mit einem Anteil von Landesgeldern<br />

zu kombinieren, um insgesamt ein<br />

jährliches Finanzvolumen von 100 Mio.<br />

Euro zu erzielen. Mit diesen Geldern ließen<br />

sich in jedem Jahr schätzungsweise 5 000 Arbeitsplätze<br />

in hochwertigen Dienstleistungsbereichen,<br />

auf sozialem Gebiet sowie bei der<br />

Verbesserung der kommunalen und touristischen<br />

Infrastruktur schaffen.<br />

Die Bildungs- und die entsprechende Personalpolitik<br />

des Landes muss als gescheitert<br />

angesehen werden. Wir streben beim<br />

Schwerpunkt Bildung im Interesse der<br />

künftigen Generationen an, die Qualität der<br />

Bildung in Kitas, Schulen, Sonder- und Berufsschulen<br />

entscheidend zu erhöhen. Der<br />

Zugang zu Bildung soll jedem, unabhängig<br />

von seiner sozialen<br />

Lage, möglich sein.<br />

Die personelle und<br />

technische Ausstattung<br />

der Schulen<br />

muss verbessert<br />

werden. Deswegen<br />

schlägt die PDS<br />

vor, dass der Etat<br />

des Ministeriums<br />

für Bildung, Jugend<br />

und Sport<br />

2005/2006 um jeweils<br />

30 Mio. Euro<br />

aufgestockt wird.<br />

Im Hochschulbereich strebt die PDS an,<br />

dass die Kürzungen der Landesregierung zurückgenommen<br />

werden.<br />

Beim Schwerpunkt Kommunen fordert<br />

die PDS-Fraktion, das beschlossene Finanzausgleichsgesetz<br />

ohne Abstriche umzusetzen.<br />

Die Zuweisungen an die Kommunen<br />

sind dementsprechend im Jahr 2006 um<br />

50 Mio. Euro zu erhöhen. Kürzungen in<br />

den Einzelplänen des Landeshaushalts, die<br />

die Kommunen mit zusammen mindestens<br />

50 Mio. Euro belasten, sind auf den Stand<br />

2004 zurückzunehmen. Damit ließe sich ein<br />

Mindestniveau bei der kommunalen Finanzkraft<br />

sichern. Das Land muss ungekürzt alle<br />

Zuweisungen des Bundes, die sich aus der<br />

Umsetzung von Bundesgesetzen ergeben,<br />

weiterreichen.<br />

Großvorhaben kritisch betrachten<br />

Über die notwendigen Finanzierungsquellen<br />

berät die Fraktion im Rahmen einer Klausur.<br />

Schon jetzt ist klar, dass die Verpflichtung<br />

für einen Landtagsneubau, die millionenschwere<br />

Finanzierung des so genannten<br />

Großflughafens in Schönefeld sowie Reserven<br />

des Finanzministers von über 200 Mio.<br />

Euro für Gehaltserhöhungen von uns sehr<br />

kritisch unter die Lupe genommen werden.<br />

PDS-Fraktion im Brandenburger Landtag gibt Durchblick<br />

Sozialgericht hat entschieden:<br />

Hartz IV ist verfassungswidrig!<br />

Stefan Sarrach<br />

MdL, rechtspolitischer<br />

Sprecher der<br />

PDS-Fraktion<br />

Immer mehr erweist sich: Hartz IV ist ein<br />

schlechtes Gesetz und ein schlecht gemachtes<br />

Gesetz noch dazu. Es ist absehbar, dass<br />

der einstweiligen Anordnung des Sozialgerichtes<br />

Düsseldorf gegen die Anrechnung<br />

des Partnereinkommens bei unverheirateten<br />

Paaren weitere Gerichtsentscheidungen zu<br />

anderen Fallgruppen folgen werden, die die<br />

Verfassungswidrigkeit von Hartz IV feststellen<br />

werden.<br />

Hinzu kommt die große Zahl falscher Bescheide.<br />

Mehr als der Hälfte aller Widersprüche<br />

musste bisher stattgegeben werden. Klar<br />

ist, dass die Regelsätze nicht ausreichen, um<br />

den Bedarf der Betroffenen zu decken, und<br />

damit massiv gegen das Sozialstaatsgebot des<br />

Grundgesetzes verstoßen wird.<br />

Im Februar rechnen Experten mit bis zu<br />

5,5 Mio. Arbeitslosen. Es ist Zeit zu handeln<br />

und Hartz IV grundlegend zu korrigieren.<br />

Doch der verantwortliche Minister will auf<br />

Kosten der Betroffenen weiter abwarten. Die<br />

Bundesregierung muss aufhören, 4,1 Mio.<br />

Menschen zu Crashtestdummies einer verfehlten<br />

Politik zu machen.<br />

Wir fordern Bundeskanzler Schröder auf,<br />

seine politische Verantwortung wahrzunehmen<br />

und nicht auf weitere Gerichtsurteile zu<br />

warten. Minister Clement, den er für das Gelingen<br />

der Hartz-Reformen verantwortlich<br />

gemacht hat, muss handeln oder abgelöst<br />

werden. Statt der Arbeitslosen muss endlich<br />

die Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Notwendig<br />

sind endlich politische Konzepte, die<br />

nicht die Arbeitslosen, sondern die Massenarbeitslosigkeit<br />

wirksam bekämpfen.<br />

Alternativen für Arbeit und soziale Gerechtigkeit<br />

sind:<br />

der konsequente Abbau der Überstunden,<br />

der Aufbau eines öffentlich geförderten<br />

Beschäftigungssektors und die Förderung<br />

regionaler Wirtschaftskreisläufe,<br />

das Vorziehen von Infrastrukturmaßnahmen<br />

und öffentlichen Investitionen in<br />

Ostdeutschland.<br />

22. 2. 2005<br />

www.sarrach.de, stefan.sarrach@gmx.de,<br />

Weitere Informationen zu Hartz IV, Beratung<br />

und Hilfe beim <strong>Widerspruch</strong> erhalten<br />

Sie unter www.sarrach.de und www.sozialisten.de<br />

sowie in den PDS-Geschäftsstellen<br />

und PDS-Bürgerbüros in Fürstenwalde, Eisenhüttenstadt,<br />

Beeskow und Hönow.

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