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Februar 2009 - Ev. Paulusgemeinde Lichterfelde

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Die Seite für Euch<br />

Liebe Kinder,<br />

wisst Ihr eigentlich, warum der in der Nähe<br />

unserer Kirche gelegene Stockweg so<br />

heißt? Er ist nach einem hier einmal tätig<br />

gewesenen Pfarrer benannt. Berlin hat eine<br />

riesige Zahl unterschiedlicher Straßennamen,<br />

häufig in Erinnerung an Menschen,<br />

die etwas Besonderes geleistet haben.<br />

Nach der letzten deutschen Kaiserin Auguste<br />

Viktoria sind vier Straßen, eine Allee,<br />

ein Platz und ein Krankenhaus benannt. Vor<br />

über 150 Jahren wurde sie in der Niederlausitz<br />

geboren. Sie war mit Prinz Wilhelm<br />

von Hohenzollern verheiratet, der 1888<br />

Kaiser Wilhelm II. wurde und sie deutsche<br />

Kaiserin und Königin von Preußen.<br />

Kaiserin Auguste war sozial sehr engagiert<br />

und der protestantischen Kirche eng<br />

verbunden. Zwischen 1884 und 1908 entstanden<br />

in und um Berlin 53 evangelische<br />

Kirchenneubauten, darunter die Pauluskirche<br />

am heutigen Hindenburgdamm und<br />

die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Die<br />

Kaiserin wurde von den Berlinern liebevoll<br />

„Kirchen-Juste“ genannt, sie erschien<br />

bei vielen Einweihungen, stiftete Bibeln,<br />

für unsere Kirche die Rosette. Alle Kirchen<br />

wurden mit hoher Turmspitze und im<br />

Backsteinstil gebaut, viele haben den Krieg<br />

überdauert und werden bis heute von den<br />

Gemeinden genutzt. Als Schirmherr des<br />

Kirchenvereins stiftete das Kaiserhaus für<br />

Kirchenneubauten 4 Millionen Goldmark,<br />

eine damals riesige Summe.<br />

Kaiserin Auguste Viktoria<br />

Kaiserin Viktoria war im Volk sehr beliebt,<br />

sie verkörperte das damalige Frauenideal<br />

und lebte für ihre Familie mit 7 Kindern.<br />

Sie förderte die Diakonissen in ihren vielfältigen<br />

Hilfseinsätzen und die Berliner<br />

Stadtmission, Organisationen, die bis heute<br />

große Bedeutung haben. 1888 stiftete<br />

sie die Frauenhilfe des <strong>Ev</strong>angelisch-kirchlichen-Hilfsvereins.<br />

Auguste Viktoria stand der christlichsozialen<br />

Bewegung des Theologen Adolf<br />

Stoecker sehr nahe, sie engagierte sich in<br />

Palästina, gründete die Auguste-Viktoria-<br />

Stiftung und weihte 1898 die <strong>Ev</strong>angelische<br />

Erlöserkirche in Jerusalem ein. Im Ersten<br />

Weltkrieg (1914-1918) förderte sie die<br />

Pflege von Verwundeten. Sie begleitete ihren<br />

Mann Ende 1918 ins niederländische<br />

Exil und starb dort 1921. Unter großer Anteilnahme<br />

der Bevölkerung wurde sie im<br />

Antikentempel im Park von Sanssouci beigesetzt.<br />

Sie liegt dort zusammen mit der<br />

zweiten Frau Wilhelms II. in einem steinernen<br />

Sarkophag, den man besuchen kann.<br />

Herzliche Grüße<br />

Eure Uschi Scheler<br />

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