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Mutter infantil geblieben ist, d.h., wenn sie dazu
neigt, mit Panik auf die Angst des Babys zu reagieren,
dann kommt eine schädliche Ereigniskette in
Gang. Vielleicht schirmt sie sich chronisch vor dem
Baby ab und enthält ihm so die wohltätige Wirkung
der Verschmelzung mit ihr vor, während sie vom Erleben
milder Angst zur Ruhe zurückkehrt.“
„Sie kann aber auch mit Panik reagieren, und in
diesem Fall sind zwei negative Konsequenzen
möglich: die Mutter kann in ihrem Kind das Fundament
einer lebenslangen Neigung zu ungehinderter
Ausbreitung von Angst und anderen Emotion legen,
oder sie zwingt das Kind, sich vor einem übermäßig
intensiven und damit traumatisierenden Echo abzuschirmen
und erzeugt im Kind eine verarmte psychische
Organisation, die psychische Organisation
eines Menschen, der später unfähig ist, empathisch
zu sein, menschliche Erfahrungen zu erleben, also
eigentlich vollständig menschlich zu sein.“
Bugental, Martorell & Barraza „Der hormonelle
Preis subtiler Formen von Säuglingsmisshandlung“
(Hormones and Behavior, 2003): Beobachtungen
zum Einfluss von mütterlichem Rückzug, eine Form
von „psychologischer oder emotionaler Misshandlung“
bei 17 Monate alten Kleinkindern
„Auf einer allgemeinen Ebene ist Misshandlung mit
einer Unterbrechung der Funktionen der HPA Achse
assoziiert – d.h. im Bezug auf die basale Aktivität
und Stressreaktivität.“
Unterscheidung von zwei Formen subtiler Misshandlung:
mütterliche Härte [Misshandlung, Intrusivität,
Übererregung] und mütterliche Unerreichbarkeit
[Vernachlässigung, Zurückgenommenheit – dissoziative
Hypoerregung]
„Die hormonellen Antworten des Kindes zeigten
sich … in Form der Reaktion auf subtile Formen elterlicher
Misshandlung“. Erhöhte Kortisolwerte = ein
Weg, um sich an ungefiltertem Stress anzupassen.“
„Höhere basale Kortisolspiegel zeigten sich bei Kindern,
deren Mütter eine extreme emotionale Unerreichbarkeit
aufwiesen – entweder beabsichtigt
oder als Nebeneffekt ihres eigenen depressiven Zustandes.“
Die Auswirkungen sind bei mütterlicher Depression
stärker.
Dissoziation geht immer mit einer mütterlichen
präödipalen rechtshemisphärischen Bindungsdynamik
einher (Unterdrückung-ödipal).
Draijer & Langeland (Amer. J. Psychiatry, 1999):