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Das erweiterte Appositiv - Narr

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1 Einleitung<br />

1.1 Zum Stand der Appositionsforschung<br />

Im Jahr 1979 veröffentlichte Horst Raabe seine Schrift Apposition. Untersuchungen<br />

zum Begriff und zur Struktur der Apposition im Französischen unter<br />

weiterer Berücksichtigung des Deutschen und Englischen. Die Arbeit Raabes<br />

gilt als wegweisend, denn sie gab nicht nur den Anstoß zu weiteren Beiträgen<br />

– etwa Wolfgang Schindlers Untersuchungen zur Grammatik appositionsverdächtiger<br />

Einheiten im Deutschen aus dem Jahr 1990 oder Birgit<br />

Lawrenz’ Monographie Apposition. Begriffsbestimmung und syntaktischer<br />

Status aus dem Jahr 1993 –, in ihr wurden zudem Fragen angeschnitten<br />

und Probleme aufgeworfen, die auch fast dreißig Jahre nach dem Erscheinen<br />

des Beitrags weitgehend unbeantwortet geblieben sind. So sind<br />

insbesondere die von Raabe vorgebrachten Überlegungen zur Pragmatik<br />

der Apposition kaum weiter vorangetrieben worden.<br />

Im genannten Zeitraum ist außer den Monographien eine ganze Reihe<br />

von Aufsätzen zum Thema erschienen, die sich diesem zumeist unter<br />

syntaktischem Aspekt widmen. 1 Es klingt daher etwas überraschend,<br />

wenn Werner Hackel in der Monographie Enge appositionelle Syntagmen in<br />

der deutschen Gegenwartssprache mit dem Untertitel Mehr als ein marginales<br />

grammatisches Problem aufwartet, insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

Tatsache, dass Hackels Monographie 1995 – also deutlich nach den Veröffentlichungen<br />

von Schindler (1990) und Lawrenz (1993) – erschienen ist.<br />

Angesichts der Forschungslage Mitte der 1990er Jahre erscheint die im<br />

Untertitel angedeutete Befürchtung Hackels, die Forschung zur Apposition<br />

könnte als Randerscheinung fernab der zentralen grammatischen<br />

Fragen betrachtet werden, als nur wenig berechtigt.<br />

Im Gegenteil wurden die neueren Untersuchungen zur Apposition in<br />

jüngeren Grammatiken aufgenommen und problematisiert – zumindest<br />

für einen gewissen Zeitraum! Vergleicht man beispielsweise die vierte<br />

und die sechste Auflage der Duden-Grammatik (1984 und 1998), fällt<br />

zunächst die umfangreichere Darstellung der jüngeren Ausgabe ins Auge,<br />

die ein wesentlich differenzierteres Bild von der Apposition entwirft.<br />

Zwar übernehmen die Autoren der sechsten Auflage die ältere Definition<br />

1<br />

Als syntaktisch orientierte Aufsätze seien Bergenholtz (1985), Engel (1986), Schreiter<br />

(1988), Starke (1990 und 1994) sowie eine ganze Reihe generativgrammatischer<br />

Arbeiten Löbels (u. a. 1993) erwähnt.

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