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Das erweiterte Appositiv - Narr

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Einführende terminologische Festlegungen 11<br />

beurteilt. 3 Unklarheiten bestehen jedoch nicht über Intension und Extension<br />

des Begriffs ‚Apposition‘; unklar ist teilweise bereits, ob ‚Apposition‘<br />

als Relationsbegriff, der Beziehungen zwischen bestimmten sprachlichen<br />

Entitäten beschreibt, oder als Kategorienbegriff, als Mengenbegriff also,<br />

aufzufassen ist. 4 Wie bei anderen zentralen Begriffen der Grammatik liegt<br />

auch zum Begriff der Apposition eine Vielzahl von Beschreibungsansätzen<br />

unterschiedlichen explanatorischen Potentials vor, ein konsensfähiges<br />

Konzept jedoch steht aus.<br />

Gleichwohl weisen die einzelnen Ansätze Übereinstimmungen auf,<br />

die als Ausgangspunkt für Untersuchungen zur Apposition herangezogen<br />

werden können. So besteht, sieht man vom Ansatz der kategorialen<br />

Beschreibung des Begriffs ‚Apposition‘ ab, Einigkeit zumindest in der<br />

Annahme, eine Apposition bestehe aus zwei Elementen, einem Bezugselement<br />

und einem zu diesem Bezugselement in Relation stehenden weiteren<br />

Element.<br />

Ich möchte mir diese Einigkeit zunutze machen, um in die in dieser<br />

Arbeit verwendete Terminologie einzuführen. Die nachfolgenden Anmerkungen<br />

dienen lediglich einer ersten terminologischen Orientierung<br />

und sind als vorläufig aufzufassen, eine nähere Begriffsbestimmung wird<br />

sich in der Besprechung der Forschung ergeben. In Anlehnung an Raabe<br />

(1979) und Schindler (1990) lässt sich folgendes Appositionsmodell (der<br />

lockeren Apposition) entwerfen: 5<br />

3<br />

Um nur wenige Beispiele zu nennen: Während Schwyzer (1-1) noch als die „Apposition<br />

im gewöhnlichen Sinne“ (Schwyzer 1946, 3) bezeichnet, scheidet Schindler<br />

(1990, 120-135) die Konstruktion als Attribut aus dem Bereich der Apposition aus,<br />

(1-2) hingegen gilt ihm als „Prototyp“ der Apposition. Ähnlich fällt die Entscheidung<br />

bei Engel (1986, 192) aus. Molitor (1979, 222f.) wiederum ordnet (1-1) als enge<br />

Apposition dem Bereich der Apposition zu.<br />

4<br />

Vgl. zur Unterscheidung von Kategorien- sowie Relationsbegriff Eisenberg (1994,<br />

Kap. 2 „Grundbegriffe“). Zum Problem der unterschiedlichen Auffassungen von<br />

‚Apposition’ vgl. Schindler (1990, 47-54). Als kategorialen Begriff versteht beispielsweise<br />

Schwyzer (1946, 13) die Apposition. Die jüngeren Arbeiten behandeln die<br />

Apposition stets als relationalen Begriff.<br />

5<br />

Die in dieser Arbeit verwendeten Belege stammen, wenn nicht anders angegeben,<br />

aus einer Recherche der vom Institut für deutsche Sprache in Mannheim zugänglich<br />

gemachten Korpora des Cosmas. Hinsichtlich der Orthographie erfolgt selbstverständlich<br />

keine Veränderung der Belege. Die Belege werden durch die Siglen der zu<br />

Grunde gelegten Korpora sowie die Angabe der Textquellen nachgewiesen.

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