Das erweiterte Appositiv - Narr
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Einführende terminologische Festlegungen 17<br />
für das Französische d’ailleurs an. Wenngleich diesen Lexemen hoher<br />
diakritischer Wert in der Appositionsbeschreibung eingeräumt wird,<br />
werden die Zusammenstellungen in Frage kommender Ausdrücke von<br />
den Autoren selbst als vorläufig und offen betrachtet (Schindler 1990,<br />
235). Zudem erfolgte bislang weder eine befriedigende Begründung der<br />
Zusammenstellung solcher Erweiterungsausdrücke noch eine Systematisierung<br />
nach bestimmbaren Kriterien.<br />
Die Tatsache, dass bislang nur als unvollständig gekennzeichnete Aufstellungen<br />
über Erweiterungsausdrücke existieren, ist jedoch nicht ausschließlich<br />
auf Forschungsdesiderate zurückzuführen. Vielmehr ist eine<br />
solche Liste von Ausdrücken, die ein <strong>Appositiv</strong> erweitern können, prinzipiell<br />
nicht abschließbar. Die Gründe dafür hängen mit den Erweiterungsausdrücken<br />
selbst zusammen. So treten als Erweiterungsausdrücke in<br />
<strong>Appositiv</strong>en neben anderen auch solche Ausdrücke auf, die mit Hagemann<br />
(1997) als „Diktumscharakterisierungen“ bezeichnet werden können.<br />
Für diese Ausdrücke gilt: „Der Sprecher nimmt explizit Bezug auf<br />
das von ihm (gegenwärtig) selbst Gesagte.“ (Hagemann 1997, 35) Bereits<br />
Schindler deutet die Relevanz dieser Ausdrücke in Appositionszusammenhängen<br />
an; er nennt als Muster u. a. linguistisch gesprochen und<br />
überspitzt formuliert (Schindler 1990, 235) – schon diese verba dicendi-<br />
Kombinationen lassen erahnen, dass es sich bei den Erweiterungsausdrücken<br />
nicht um eine geschlossene Menge von Ausdrücken handelt.<br />
Betrachtet man ferner die bei Hagemann (1997, 197-201) gebotene Auflistung<br />
der in Frage kommenden Ausdrücke, so fällt auf, dass noch<br />
wesentlich komplexere Zusammensetzungen bis hin zum Satzformat als<br />
Diktumscharakterisierungen fungieren können (etwa um es mit den Worten<br />
des Dichters zu sagen oder ich will es einmal hyperkorrekt formulieren). <strong>Das</strong> hat<br />
zur Folge, dass die Menge der Erweiterungsausdrücke schon deshalb als<br />
offen gelten muss, weil in ihr die dem Prinzip der Rekursivität gemäß<br />
offene Menge der diktumscharakterisierenden Ausdrücke enthalten ist.<br />
Neben den diktumcharakterisierenden Ausdrücken treten in <strong>Appositiv</strong>en<br />
(bzw. ihnen verwandten Konstruktionen) zudem gehäuft Vertreter<br />
der Wortart Adverb auf, eine weitere Menge von Ausdrücken, die als<br />
nicht geschlossen bezeichnet werden muss. Obwohl diese Gruppe nur<br />
mehrere Hundert Einheiten umfasst, also eine vergleichsweise kleine<br />
schlossen, etwa, ferner, genauer, hauptsächlich, ich meine, in erster Linie, insbesondere, ja,<br />
konkret, korrekt(er), (zu)meist, m. a. W., namentlich, nämlich, nein, nicht so sehr, nochmals,<br />
obendrein, oder besser, präziser (gesagt), so auch, und zwar, überdies, überhaupt,<br />
überwiegend, übrigens, unter anderem, vielmehr, vor allem, vornehmlich, weniger, wie auch,<br />
zudem.