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Download der Studie (.pdf, 728 KB) - osteopathie-in-ottensen.de

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3.6 Diagnostik<br />

E<strong>in</strong>e gründliche mediz<strong>in</strong>ische Stimmbeurteilung erfolgt durch <strong>de</strong>n<br />

Phoniater unter E<strong>in</strong>beziehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Körperhaltung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Atmung und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Artikulation.<br />

Der Arzt macht e<strong>in</strong>e gründliche Anamnese, hier ist zu berücksichtigen,<br />

dass gera<strong>de</strong> Patienten mit funktionellen Dysphonien häufig über<br />

begleiten<strong>de</strong> Erkrankungen <strong>de</strong>s Magens und <strong>de</strong>s Herzens klagen<br />

[Rosanowski et al, 2004]. Der Phoniater prüft dann aufgrund se<strong>in</strong>es<br />

Hörvermögens die Klangfarbe <strong><strong>de</strong>r</strong> Sprechstimme, die Stimmstärke, die<br />

mittlere Sprechstimmlage, die maximale Phonationsdauer, <strong>de</strong>n<br />

Stimme<strong>in</strong>satz, -ansatz und –absatz, <strong>de</strong>n Tonhöhenumfang, die<br />

Steigerungsfähigkeit beim Sprechen und evtl. auch die S<strong>in</strong>gstimme<br />

[Wendler et al, 2005].<br />

Bei e<strong>in</strong>er bestehen<strong>de</strong>n Dysphonie hört sich die Stimme <strong>de</strong>utlich verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

an:<br />

Knarrend, behaucht, gepresst, rau, heiser, harter Stimme<strong>in</strong>satz– die<br />

Unterscheidung <strong>in</strong> hypo- und hyperfunktionelle Dysphonie ist häufig<br />

schwierig und die Grenzen s<strong>in</strong>d fließend, da sich bei<strong>de</strong> Formen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Dysphonie gegenseitig bed<strong>in</strong>gen und auch geme<strong>in</strong>sam (dysphonia mixta,<br />

selten) auftreten können.<br />

Der Arzt braucht zur akustischen Beurteilung e<strong>in</strong>er Stimme viel Erfahrung<br />

und E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, um <strong>de</strong>n seelischen Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Stimmstörung<br />

zu erfassen.<br />

Mögliche Untersuchungen s<strong>in</strong>d die direkte und <strong>in</strong>direkte Laryngoskopie<br />

(Kehlkopf), die Stroboskopie (Visualisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Stimmlippenschw<strong>in</strong>gung),<br />

die Stimmfeldmessung und die computergestützte akustische<br />

Stimmanalyse. Als Ergänzung zur Stroboskopie wer<strong>de</strong>n seit neuestem<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitskameras e<strong>in</strong>gesetzt. Im Vergleich zur<br />

Vi<strong>de</strong>ostroboskopie, die mit 25 Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>n/sec e<strong>in</strong>e quasi-Zeitlupe erzeugt,<br />

kann die Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsk<strong>in</strong>ematographie mehr als 2000 Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>/sec<br />

aufzeichnen. Ergibt die Stroboskopie im Rahmen e<strong>in</strong>er funktionellen<br />

Dysphonie nicht immer e<strong>in</strong>en klaren Befund, so ermöglicht die<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsk<strong>in</strong>ematographie e<strong>in</strong>e differenzierte zeitliche<br />

Auflösung <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen Stimmlippenschw<strong>in</strong>gungen. Asymmetrien und<br />

aperiodische Schw<strong>in</strong>gungen können so <strong>de</strong>utlich gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

[Wurzbacher et al, 2007].<br />

Diese relativ neue Metho<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Klassifizierung von Stimmstörungen wird<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit ausprobiert, um e<strong>in</strong> objektivierbares Ergebnis von Stimmtherapien<br />

zu erzeugen und es wird diskutiert, ob diese Untersuchung als<br />

Qualitätskontrolle Standard wird [Schwarz et al, 2006].<br />

Meistens wird e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von auditiver und gerätegestützter<br />

Untersuchung bevorzugt.<br />

Der Arzt sollte versuchen, auch soziale, psychische und Umweltfaktoren<br />

mit <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Diagnose zu berücksichtigen, um <strong><strong>de</strong>r</strong> Dysphonie als<br />

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