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Der Grüne Bote - Newsletter - Rechtswissenschaftliche Fakultät

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Seite 31<br />

Seite 32<br />

den §§ 86, 78 Abs.2 UrhG auf einen<br />

Beteiligungsanspruch an der Vergütung<br />

des ausübenden Künstlers beschränkt.<br />

OLG München<br />

Urteil v. 28.07.2005 - 29 U 2887/05<br />

UrhG § 95a; BGB § 823 Abs. 2; GG Art.<br />

5 Abs. 1, MRK Art. 10<br />

1. Bei redaktioneller Berichterstattung<br />

über Erzeugnisse zur Umgehung wirksamer<br />

technischer Maßnahmen handelt es<br />

sich nicht um Werbung im Sinne von §<br />

95a Abs. 3 UrhG.<br />

2. Zur Störerhaftung eines Presseunternehmens,<br />

das in einer Online-<br />

Berichterstattung einen Hyperlink setzt,<br />

der mit einer Website verbindet, die<br />

gegen § 95a Abs. 3 UrhG verstößt.<br />

3. Markenrecht<br />

OLG München<br />

Beschluß v. 10.01.2005 - 11 W<br />

2823/03, 11 W 686/04<br />

MarkenG §§ 140 Abs. 3, 141 Abs. 3<br />

<strong>Der</strong> Patentanwalt verdient eine Gebühr<br />

in Höhe einer Erörterungsgebühr, wenn<br />

er an der mündlichen Verhandlung<br />

eingriffsbereit teilnimmt, auch wenn er<br />

das Wort nicht ergreift.<br />

Fundstelle: OLGR München 2005, 179<br />

OLG Rostock<br />

Beschluß v. 19. 01 2005 - 2 W 14/04<br />

BGB §§ 12, 823 Abs. 2; MarkenG §§ 14,<br />

15<br />

1. Soweit § 823 Abs. 1 BGB nicht durch<br />

Ansprüche aus §§ 14, 15 MarkenG<br />

verdrängt wird, werden berühmte Warenzeichen<br />

und Unternehmenskennzeichen<br />

als sonstiges Recht und nicht bloß<br />

mittelbar im Rahmen des eingerichteten<br />

und ausgeübten Gewerbebetriebes<br />

geschützt. Schutzgegenstand ist nicht<br />

das Kennzeichen als Instrument der<br />

Identifizierung, sondern der unternehmensrechtliche<br />

Eigenwert des berühmten<br />

Zeichens aufgrund seiner überragenden<br />

Verkehrsbekanntheit oder der Einmaligkeit<br />

seiner Marktgeltung.<br />

2. Zivilrechtlich "berühmt" ist ein Warenzeichen<br />

oder Unternehmenskennzeichen<br />

regelmäßig nur dann, wenn es bei mehr<br />

als 80 % der Bevölkerung bekannt ist.<br />

OLG Frankfurt<br />

Beschluß v. 21.01.2005 - 6 W 3/05<br />

MarkenG § 140 Abs. 3; RVG §§ 2 Abs. 2<br />

S 1 Anl 1, 13<br />

1. Mit den „Gebühren nach § 13 des<br />

Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes“ i. S.<br />

v. § 140 Abs. 3 MarkenG sind der Sache<br />

nach für die Mitwirkung eines Patentanwalts<br />

diejenigen Gebühren erstattungsfähig,<br />

die in Kennzeichensachen dem<br />

Rechtsanwalt nach § 13 RVG i. V. m.<br />

dem Vergütungsverzeichnis (Anlage 1 zu<br />

§ 2 Abs. 2 RVG) zustehen.<br />

2. An der Aufhebung der Beschränkung<br />

der Erstattungsfähigkeit der Patentanwaltskosten<br />

auf die Höhe einer vollen<br />

Gebühr hat sich durch die Änderung des<br />

§ 140 Abs. 3 MarkenG nichts geändert.<br />

Fundstelle: GRUR-RR 2005, 104; MarkenR<br />

2005, 161; OLGR Frankfurt 2005,<br />

225<br />

OLG Hamburg<br />

Urteil v. 27.01.2005 - 5 U 36/04, 5 U<br />

152/04<br />

MarkenG §§ 14 Abs. 6, 19; BGB § 242;<br />

EGV 40/94 Art. 1 Abs. 2, 98 Abs. 2<br />

The Home Depot/Bauhaus The Home<br />

Store<br />

1. Zwischen der Gemeinschaftsbildmarke<br />

„The Home Depot“ ( Nr. 51482 ) und<br />

dem für die Bau- und Heimwerkermärkte<br />

des Bauhaus-Konzerns verwendeten<br />

Zeichen „Bauhaus The Home Store“<br />

besteht jedenfalls Verwechslungsgefahr<br />

im weiteren Sinne, nämlich im Sinne<br />

wirtschaftlicher oder organisatorischer<br />

Verbindungen zwischen den Bauhaus-<br />

Märkten und der amerikanischen Firma<br />

Home Depot Inc, die ebenfalls Bau- und<br />

Heimwerkermärkte in den USA, Kanada<br />

und Mexiko betreibt. Mindestens während<br />

der Benutzungsschonfrist der<br />

Gemeinschaftsmarke hängt die Bejahung<br />

der Verwechslungsgefahr im weiteren<br />

Sinne nicht davon ab, dass das Unternehmen<br />

mit Sitz außerhalb der Europäischen<br />

Gemeinschaft, dessen mit dem<br />

Firmennamen in den prägenden Bestandteilen<br />

übereinstimmende Gemeinschaftsmarke<br />

in verwechslungsfähiger<br />

Weise benutzt wird, auch für ihr Unter-<br />

DER GRÜNE BOTE <strong>Newsletter</strong> des Gerd Bucerius-Lehrstuhls für Bürgerliches Recht mit deutschem und internationalem<br />

Gewerblichen Rechtsschutz der Universität Jena, <strong>Rechtswissenschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong><br />

Prof. Dr. Volker Michael Jänich<br />

nehmenskennzeichen innerhalb der<br />

Europäischen Union bereits Kennzeichenschutz<br />

erlangt hat.<br />

2. In Hinblick auf die einheitliche Wirkung<br />

der Gemeinschaftsmarke ( Art.1<br />

Abs.2 GMV ) ist der Unterlassungsanspruch<br />

wegen der Verwendung eines<br />

Zeichens, das eine Gemeinschaftsmarke<br />

verletzt, für die gesamte Europäische<br />

Union begründet, selbst wenn Verletzungshandlungen<br />

nur in einigen Ländern<br />

der Europäischen Union geschehen sind.<br />

3. Wenn die Markenverletzung weit<br />

überwiegend in Deutschland erfolgt von<br />

Deutschland aus innerhalb eines Konzernverbundes<br />

auch für die übrigen<br />

europäischen Länder gesteuert wird,<br />

kann für die Folgeansprüche auf Auskunft<br />

und Schadensersatzfeststellung<br />

gemäß Art. 98 Abs. 2 GMV einheitlich<br />

deutsches Recht angewendet werden.<br />

OLG Hamburg<br />

Urteil v. 17.02.2005 - 3 U 149/99<br />

MarkenG §§ 14, 24<br />

<strong>Der</strong> Parallelimporteur verletzt die Markenrechte<br />

des Arzneimittelherstellers,<br />

wenn dessen geschützte Marke beim EU-<br />

Parallelimport unter Verwendung eigener<br />

Umverpackungen des Parallelimporteurs<br />

angebracht wird, obwohl stattdessen die<br />

Originalverpackungen nach Überkleben<br />

und Aufstocken des Packungsinhalts<br />

(hier: von 6 Blistern auf 10 Blistern zu je<br />

10 Tabletten) eingesetzt werden könnten.<br />

Die Originalpackung lässt das<br />

Aufstocken durch seitlich versetztes<br />

Einschieben der Blisterstreifen unschwer<br />

zu, durchgreifende Marktwiderstände<br />

gibt es insoweit nicht.<br />

OLG Hamburg<br />

Urteil v. 17.02.2005 - 5 U 24/04<br />

MarkenG §§ 14 Abs. 1 Nr. 1, 24<br />

Transitlager<br />

1. Werden Waren, die im außereuropäischen<br />

Ausland mit einer Marke versehen<br />

worden sind, zum Zwecke des Weitervertriebs<br />

in ein anderes außereuropäisches<br />

Land vorübergehend in ein Zolllager in<br />

Deutschland verbracht, handelt es sich<br />

markenrechtlich nicht um eine reine<br />

Durchfuhr von Waren. Erlangt der Berechtigte<br />

uneingeschränkte Verfügungsgewalt<br />

über die Waren im Inland, ist<br />

markenrechtlich eine Einfuhr mit nachfolgender<br />

Ausfuhr verwirklicht. Ein<br />

Transit liegt auch nicht vor, wenn das<br />

Inverkehrbringen im Inland nicht beabsichtigt<br />

war und hierzu auch keine<br />

Handlungen unternommen worden sind.<br />

Dies ist markenrechtlich auch dann nicht<br />

abweichend zu beurteilen, wenn es sich<br />

bei einem Zolllager abgabenrechtlich um<br />

„Zollausland“ handelt.<br />

2. Die Garantiefunktion einer Marke wird<br />

auch dann beeinträchtig, wenn ein<br />

Hologramm beschädigt wird, das sich<br />

nicht auf der unmittelbaren Verpackung<br />

der gesondert verpackten Einzelteile,<br />

sondern auf der Umhüllung einer Warenlieferung<br />

befindet.<br />

Fundstelle: RIW 2005, 709 (Leitsatz)<br />

LG Düsseldorf<br />

Urteil v. 30. 03. 2005 - 2a O 10/05<br />

1. Die Verwendung geschützter Markennamen<br />

innerhalb von Internet-<br />

Verzeichnissen ist nur dann erlaubt,<br />

wenn die Benutzung im Rahmen einer<br />

redaktionellen Bearbeitung ähnlich einem<br />

Telefon- oder Branchenbuch erfolgt.<br />

2. Von einer solchen redaktionellen<br />

Bearbeitung ist dann auszugehen, wenn<br />

die verschiedenen Anbieter jeweils in der<br />

Datenbank in einer bestimmten Reihenfolge<br />

geordnet nacheinander gleichwertig<br />

aufgeführt werden.<br />

Fundstelle: ZUM-RD 2005, 349-351<br />

OLG Saarbrücken<br />

Urteil v. 13.04.2005 - 1 U 522/04 - 152,<br />

1 U 522/04<br />

MarkenG § 19<br />

Zum Umfang des markenrechtlichen<br />

Auskunftsanspruches.<br />

Fundstelle: OLGR Saarbrücken 2005,<br />

674<br />

OLG Hamburg<br />

Urteil v. 26.05.2005 - 5 U 147/04<br />

MarkenG §§ 14 Abs. 2 Nr. 2, 14 Abs. 5<br />

Junge Pioniere<br />

<strong>Der</strong> Inhaber der u.a. für Bekleidungsstücke<br />

eingetragenen deutschen<br />

Wort/Bildmarke „Seid Bereit JP“ ( Nr.<br />

30417082 ), einem Abzeichen der Jugendorganisation<br />

„Junge Pioniere“ der<br />

DDR, kann die Unterlassung der Ver-<br />

DER GRÜNE BOTE <strong>Newsletter</strong> des Gerd Bucerius-Lehrstuhls für Bürgerliches Recht mit deutschem und internationalem<br />

Gewerblichen Rechtsschutz der Universität Jena, <strong>Rechtswissenschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong><br />

Prof. Dr. Volker Michael Jänich

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