2 Kommunikationstechniken einsetzen - DieBirne-Verlag
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Kommunikation und Information für technische Kaufleute und HWD<br />
In heiklen Situationen empfiehlt es sich, für die Moderation einer Metakommunikationsrunde<br />
einen Dritten – z. B. eine Supervisorin oder einen Coach – beizuziehen.<br />
2.4.2 Nutzen und Grenzen der Metakommunikation<br />
Wird die Metakommunikation im Führungsalltag konsequent eingebaut, verlängern sich<br />
die Besprechungen oder Sitzungen aufgrund der zusätzlichen Feedbackrunde. Jedoch profitieren<br />
alle Beteiligten von ihrem Mehrwert: Sie beeinflusst das Kommunikationsklima<br />
zwischen zwei Gesprächspartnern, im Team und im Unternehmen positiv. Eine lernende<br />
Organisation setzt voraus, dass Fehler, Missverständnisse oder Konflikte angesprochen<br />
werden und eine offene Gesprächskultur herrscht. Paul Watzlawick lobt deshalb die Metakommunikation<br />
als die Fähigkeit, ohne die es keine erfolgreiche Kommunikation geben<br />
kann.<br />
[2-10] Nutzen und Grenzen der Metakommunikation<br />
Nutzen • Kann befreiend wirken.<br />
• Offenbart latente, schwelende Konflikte.<br />
• Ziele oder Motive für ein bestimmtes Verhalten können offen hinterfragt<br />
werden.<br />
• Missverständnisse können geklärt werden.<br />
• Verbessert das gegenseitige Kennenlernen und beugt künftigen schwierigen<br />
Gesprächs- und Konfliktsituationen vor.<br />
• Sensibilisiert die eigene Wahrnehmung und das Fremdbild.<br />
• Prägt die Kommunikationskultur.<br />
Grenzen • Verlangt von allen Mut und die Bereitschaft, sich selbst zu öffnen. Personen,<br />
die dazu nicht bereit oder/und willig sind, ziehen keinen Mehrwert aus dieser<br />
Gesprächsform.<br />
• Kein «Allheil-Mittel» gegen Kommunikationsstörungen. Werden Konflikte<br />
nicht gelöst, sondern lediglich auf eine Metaebene verlagert, bleibt die Störung<br />
vorhanden und eskaliert allenfalls.<br />
• Ein Zu viel an Analyse kann sich als unproduktiv und lähmend erweisen. Ein<br />
Gleichgewicht zwischen Reflexion und Handeln ist gefordert.<br />
2.5 Todsünden der Kommunikation<br />
Einige wenige Gesprächstechniken entscheiden also über Erfolg und Misserfolg in der<br />
Kommunikation. So einfach wäre das, wenn uns der Alltag nicht immer wieder einholen<br />
würde: Gewisse Verhaltensweisen führen nämlich fast schon automatisch zu Missverständnissen,<br />
Ärger, Frust und Gesprächsabbrüchen.<br />
Solche «Todsünden der Kommunikation» begegnen uns im Alltag immer wieder, ob als<br />
Empfänger oder Sender einer Botschaft. Kornelia von Vacano [1] erarbeitete eine Zusammenstellung<br />
dieser Todsünden. Ergänzt sind dies:<br />
2.5.1 Sich herablassend benehmen<br />
Herablassend kann nur sein, wer sich selbst über den Gesprächspartner stellt. Erkennbar<br />
ist dies zum Beispiel bei wertenden Aussagen, wie: «Du bist ein hoffnungsloser Mitarbeiter<br />
...!» Auch die gute Absicht des Tröstens ist eine Form der Überheblichkeit. Zum Beispiel<br />
kann der Satz «Ich bin sicher, dir geht es bald schon wieder besser» signalisieren,<br />
dass ich über der Sache stehe und – im Gegensatz zu meinem Gegenüber – die Sache im<br />
Griff habe.<br />
[1] Nach von Vacano, Kornelia: Seminar Professionelle Gesprächs- und Verhandlungsführung, 2001:<br />
http://www.hochschulkurs.de/vvacano.doc<br />
TEIL A KOMMUNIKATION<br />
2 KOMMUNIKATIONSTECHNIKEN EINSETZEN 37