Teile 1 - Sentinel-Guide - mishale.net
Teile 1 - Sentinel-Guide - mishale.net
Teile 1 - Sentinel-Guide - mishale.net
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der Tag geht zu Ende und die Nacht beginnt ihren Triumph.<br />
Das schrille Telefonklingeln durchschnitt die morgendliche Stille des Lofts. Das Tageslicht schien noch<br />
etwas nebelig durch die geöff<strong>net</strong>en Fenster und das laute Geräusch passte nicht in die seltsam friedliche<br />
Atmosphäre. Aufgeschreckt aus seinem Tiefschlaf wirbelte Jim mit geschlossenen Augen herum und<br />
nahm hastig den Hörer ab.<br />
"Hallo.", krächzte er heiser ins Telefon.<br />
"Jim, verdammt. Wieso schlafen Sie noch?", hörte er Simon bellen. Ein Blick auf den Wecker zeigte ihm<br />
die Zeit.<br />
"Simon?", fragte Jim verwirrt. "Es ist elf nach fünf."<br />
"Sag ich doch. Was ist nun? Bewegen Sie ihren Hintern aus dem Bett und kommen Sie in die Mable Rd.<br />
3627." Schwerfällig erhob sich Jim und streckte sich während er mit einer Hand den Hörer am Ohr hielt.<br />
"Was ist los? Gab es einen weiteren Mord?"<br />
"Nein, ich möchte Sie meiner Mutter vorstellen.", gab Simon genervt zurück und Jim hörte durch die<br />
Leitung wie sein Vorgesetzter tief Luft holte um seine Nerven etwas zu beruhigen.<br />
"Ja. Eine junge Frau. 28 Jahre, Name Marissa Oy. Es sieht nach einer verdammten Schweinerei aus. Sie<br />
hat sich wohl mächtig gewehrt."<br />
Jim hatte inzwischen eine Hose aus dem Schrank geholt und zog sie dank einiger Verrenkungen an, den<br />
Hörer zwischen Schulter und Ohr geklemmt.<br />
"Ich bin sofort da.", beendete er das Gespräch und schlich die Treppe hinunter. Ein Blick in Blairs Zimmer<br />
und Jim war erleichtert, dass sein Partner leise vor sich hin schnarchte, einen friedlichen Ausdruck auf<br />
dem Gesicht.<br />
Hastig kritzelte Jim ein paar Worte auf einen Notizzettel. Beim Hinausgehen fiel sein Blick auf die<br />
unbearbeiteten Dokumente, die er erst gestern aus der Praxis des Verdächtigen mitgenommen hatte.<br />
‚Die werden dann wohl warten müssen', seufzte er innerlich und schloss die Tür leise hinter sich.<br />
Die besagte Schweinerei stellte sich als ein wahres Gemetzel heraus. Der Geruch von Blut begrüßte Jims<br />
Nase noch bevor er seinen Truck geparkt hatte und das alte Mehrfamilienhaus betrat.<br />
"Morgen, Jim!", Simon kam ihm entgegen und lenkte ihn mit einer Hand auf seinem Arm in eine etwas<br />
ruhigere Ecke.