Teile 1 - Sentinel-Guide - mishale.net
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"Tainted Love" in 10.000 Watt - starke Mikrophone - a capella.<br />
"Verdammt!" zischte Jim.<br />
Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Doch es war die falsche Hand und so sehr Jim Rafe auch gern<br />
hatte, er wünschte sich im Moment nichts sehnlicher als die Hand seines <strong>Guide</strong>s auf seinem Arm liegen zu<br />
haben.<br />
"Wir werden ihn schon finden.", versicherte Rafe.<br />
"Natürlich."<br />
Sie waren im Büro Keneedys angekommen. Es wimmelte hier nur so von Leuten die wahrscheinlich<br />
höchst unwissentlich Beweismittel vernichteten. Allein der Geruch von sieben verschiedenen Aftershaves<br />
und vier unterschiedlichen Kaugummisorten hing in der Luft.<br />
"Ellison!", tönte Simons Stimme und erneut zog Jim schmerzhaft die Luft ein.<br />
"Jim? Alles in Ordnung?", fragte er leise und seine grimmige Miene drückte trotz schlechter Laune Sorge<br />
aus.<br />
‚Nein, verdammt! Nichts ist in Ordnung! Blair wird vermisst. Meine Sinne spielen "Hasch-mich" mit meinem<br />
Verstand und wenn ich nicht bald meinen <strong>Guide</strong> an meiner Seite habe bin ich niemandem mehr eine Hilfe<br />
außer der klingelnden Kasse meines Pychologen.'<br />
"Ging nie besser."<br />
Er vermied den Blick seines Vorgesetzten und sah sich in dem Büro um.<br />
Überlagert vom Geruch verschiedener Genussmittel und Hygieneartikeln lag der bittere Gestank von<br />
kaltem Blut. Die Ursache war schnell ausgemacht. Der graue, metallene Schrank an der hinteren Wand<br />
war weit geöff<strong>net</strong> und darin sah Jim sieben Schalen, gefüllt mit der rotbraunen Flüssigkeit. In einigen<br />
Schalen war das Blut bereits so stark angetrock<strong>net</strong>, dass die bunte Keramik eine schwarze Farbe<br />
angenommen hatte, die aussah wie angekokelt. In drei der Schalen war das Blut zu einem gallertartigen<br />
Klumpen geworden und schwamm in einer gelblichen Masse.<br />
Die Rückwand des Schrankes war mit Papierfetzen beklebt und die Zahlen eins bis sieben waren mit<br />
rotem Blut dazwischen geschrieben, sodass die gesamte Struktur aussah wie eine makabre Collage von<br />
Zeitungsausschnitten, Fotos und seltsamen Zeichnungen.<br />
"Was ist das?", fragte Jim und trat näher. Er ließ sein Auge über das Gebilde wandern und unterdrückte<br />
die aufsteigende Übelkeit mit erzwungener Professionalität.<br />
Die ermordeten Frauen sahen mit leblosen Augen in die Kamera, die Lippen teils geöff<strong>net</strong>, als ob sie<br />
selbst im Tode nach Hilfe schrieen. Neben den Schalen lag ein einfaches Küchenmesser, mit einer<br />
sorgfältig gereinigten Klinge.<br />
"Ein Tagebuch.", wurde seine Frage beantwortet.