Ausgabe 01-2013 (PDF) - Albert-Schweitzer-Haus

Albert-Schweitzer-Bote
Ausgabe Januar/Februar 2013
Seite
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und Handschuhe an, setzte sich auf die gepackten Koffer in der
kleinen Diele und wartete zitternd das Donner-Grollen ab. Meine
Mutter wurde angewiesen das Gleiche zu tun.
Nun war meine Mutter eine eher handfeste und realistische Natur,
die die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags nüchtern
einschätzte, und von daher war sie nicht bereit, Tante Helgas
Ängste und Vorbereitungen zu teilen. Allerdings fand sie sich
auch sicherheitshalber in der Diele ein, damit man sofort auf die
Straße laufen konnte, und ich bekam auch eine warme Jacke
und Mütze und feste Schuhe an. So saßen wir dann oft bis zu
einer Stunde auf den gepackten Koffern und zählten laut mit,
wie viel Zeit zwischen Blitz und Donner vergingen und erst als
wir sicher waren, dass das Gewitter über uns hinweg gezogen
war, kehrten wir wieder in die Räume und ins normale Leben
zurück. Es ist nie etwas passiert, aber bei Gewitter muss ich
auch heute noch den Impuls unterdrücken, die Koffer zu packen.
Heilen mit der Natur – Weihrauch
Schon im alten Ägypten
verwendete man den getrockneten
Harz von bestimmten
Bäumen (z.B.
Balsamgewächse) und
Sträuchern zum Räuchern.
Diese Pflanzenarten wachsen
hauptsächlich in kargen
und trockenen Gebieten
Asiens, Afrikas und
Arabiens. Von hier fanden die Pflanzen ihren Weg zu den Mittelmeerländern
und von da später bis in die nördlichen Alpen.
Im Frühjahr beginnt die Harz-Ernte durch Schnitte an Stämmen
und Ästen. Das gesammelte Harz wird getrocknet. Es wird für
kultische Zwecke und zur Konservierung bei Bestattungen genutzt.
Beim Verglühen des Granulats entstehen stark duftende,
narkotische Dämpfe, die desinfizierend und entzündungshemmend
sind.
Albert-Schweitzer-Haus, Viehhofstr. 25-27, 68165 Mannheim