Universitätsblätter 2012 - Gießener Hochschulgesellschaft
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Die Justus-Liebig-Universität Gießen hat sich in<br />
diesem Jahr eine neue Grundordnung gegeben,<br />
die auch die Möglichkeit eröffnet, weitere<br />
Vizepräsidentenämter einzurichten. Von dieser<br />
Möglichkeit hat die JLU sogleich Gebrauch gemacht<br />
und wird zum 1. 4. <strong>2012</strong> das neue Amt<br />
eines Vizepräsidenten für Wissenschaftliche Infrastruktur<br />
einrichten.<br />
Im Bereich Studium und Lehre konnte der Prozess<br />
zur Weiterentwicklung der Modularisierung,<br />
der im Herbst 2009 gemeinsam mit den<br />
Studierenden initiiert wurde, erfolgreich abgeschlossen<br />
und in das kontinuierliche Routinegeschäft<br />
bei der Akkreditierung, Re-Akkreditierung<br />
und Überarbeitung der Bachelor- und Master-Studiengänge<br />
eingebettet werden. Die<br />
Taskforce G8/G9 unter Leitung der Ersten Vizepräsidentin<br />
und des Kanzlers hat seit dem Sommer<br />
konzentriert und unter Einbeziehung aller<br />
Akteure das aktuelle Wintersemester vorbereitet,<br />
das bereits von deutlich gestiegenen Erstsemesterzahlen<br />
aufgrund von doppelten Abiturjahrgängen<br />
in anderen Bundesländern und<br />
der Aussetzung der Wehrpflicht gekennzeichnet<br />
ist: Die Lehrorganisation wurde kontinuierlich<br />
an die Einschreibezahlen angepasst, den<br />
Fachbereichen wurden frühzeitig Mittel aus<br />
dem Hochschulpakt 2020 zugewiesen, neue<br />
Lehrräume wurden angemietet, usw. Diese intensive<br />
Vorbereitung hat sich mehr als ausgezahlt:<br />
Wir haben im Wintersemester 2011/12<br />
rund 6.500 Erstsemester, darunter etwa 1000<br />
Master-Studierende, sowie insgesamt etwa<br />
25.300 Studierende an der JLU – dies sind in jeder<br />
Hinsicht nie da gewesene Rekordwerte.<br />
Und dennoch ist ein weitestgehend reibungsloser<br />
Semesterstart gelungen, und die nicht erwarteten<br />
kleineren technischen Probleme<br />
konnten zumeist innerhalb von wenigen Tagen<br />
gelöst werden. Das ist einerseits sehr erfreulich<br />
– andererseits dürfen wir uns aber auch keinen<br />
Illusionen hingeben: Diese Universität ist in ihrer<br />
Infrastruktur, in der Ausschöpfung ihrer<br />
Lehrkapazitäten, in ihren Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung<br />
und zur Improvisation am Ende<br />
der Fahnenstange angelangt. Wir werden<br />
die kommenden Monate sorgfältig und intensiv<br />
nutzen müssen, um darüber nachzudenken,<br />
wie wir mit dem weiteren Studierendenaufwuchs<br />
ab dem Wintersemester <strong>2012</strong>/13, wenn<br />
auch der erste hesseneigene doppelte Abiturjahrgang<br />
die Schulen verlassen wird, ressourciell<br />
und organisatorisch umgehen werden.<br />
Ein wenig Rückenwind erfahren wir durch den<br />
im Dezember 2011 positiv beschiedenen Antrag<br />
„Einstieg mit Erfolg: Gezielte Beratung –<br />
Individuelle Betreuung – Innovative Lehre“ im<br />
gemeinsamen Programm des Bundes und der<br />
Länder für bessere Studienbedingungen und<br />
mehr Qualität in der Lehre. Die beantragten<br />
Maßnahmen werden die Studienbedingungen<br />
und die Qualität der Lehre an der JLU nachhaltig<br />
verbessern – auch angesichts neuer Herausforderungen,<br />
etwa durch eine zunehmend heterogene<br />
Studierendenschaft und steigende<br />
Studierendenzahlen.<br />
Das Ziel ist dabei unverrückbar: Jede einzelne<br />
Studentin und jeder einzelne Student, der sich<br />
an der Justus-Liebig-Universität Gießen immatrikuliert,<br />
muss ein ordnungsgemäßes, qualitativ<br />
unseren hohen Ansprüchen gerecht werdendes<br />
Studium absolvieren können.<br />
Es ist bezeichnend, dass trotz dieser nie da gewesenen<br />
Belastung auch in den vergangenen<br />
12 Monaten große Erfolge gelungen sind, beginnend<br />
mit dem erneuten Doppelerfolg beim<br />
„Hessischen Hochschulpreis Exzellenz in der<br />
Lehre“: Der seit 2007 ausgeschriebene Preis<br />
geht in der Kategorie „Einzelperson“ an Prof.<br />
Heiner Goebbels vom Institut für Angewandte<br />
Theaterwissenschaft. Der Chemie-Dozent Dr.<br />
Christian Würtele erhält für sein innovatives<br />
Modul „Bioanorganik“ den dritten Preis in der<br />
Kategorie „Projekt einer Arbeitsgruppe oder<br />
Organisationseinheit“.<br />
Neue Lehramtsfächer werden derzeit eingeführt<br />
oder werden vorbereitet, so Kunst und<br />
Musik für das Gymnasiallehramt sowie das<br />
neue Fach „Darstellendes Spiel“. Bereits zum<br />
Wintersemester 2011/12 eingeführt wurde das<br />
neue Fach mit dem Arbeitstitel „Islamische Studien“<br />
– dieses neue Angebot ist integraler Bestandteil<br />
des federführend von der Universität<br />
Frankfurt beim Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) gestellten Antrags auf<br />
Einrichtung eines Zentrums für Islamstudien.<br />
Mit all diesen Entwicklungen wird der Anspruch<br />
der JLU, ihre Führungsposition bei der<br />
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