Dokument 1.pdf - oops - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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GLOBALISIERUNG<br />
11<br />
berung einer hemmungslosen Globalisierungsdynamik beigetragen<br />
hat� Neben handfester Angst und Unsicherheit, was die<br />
Zukunft des eigenen Lebens und des sozialen und kulturellen<br />
Umfelds anbelangt, hat sich bei vielen auch Nachdenklichkeit<br />
darüber eingestellt, ob eine weitgehend den Marktkräften überlassene<br />
neobliberale Wirtschaftsordnung wirklich der richtige<br />
Rahmen für die zukünftige Entwicklung der Menschheit ist�<br />
Dies ist auch schon vor dem 11� September dieses Jahres eine<br />
kontrovers diskutierte Frage gewesen� Ausgangspunkt dieser<br />
Kontroverse war zum einen die Feststellung, dass die wirtschaftliche<br />
Globalisierung nicht nur mit ökonomischen Effekten einhergeht,<br />
sondern auch in enger Wechselwirkung mit der privaten<br />
Lebensführung jedes Einzelnen steht� Und zum anderen die<br />
These, dass – ausgelöst durch die konkreten beruflichen Anforderungen,<br />
die an die Führungskräfte und Mitarbeiter im Rahmen<br />
einer globalisierten Ökonomie gestellt werden – sich auch<br />
deren Persönlichkeit und Beziehungsgestaltung ändert� Wie<br />
aber nun sehen diese beruflichen Anforderungen im Einzelnen<br />
aus?<br />
Prototypisch lassen sie sich etwa wie folgt umschreiben: ein<br />
hohes Maß an Flexibilität und Mobilität, ständige Lernbereitschaft<br />
und effektive Wissensaneignung, viel Kreativität, hohe<br />
Erfolgsmotivation, Vorrang <strong>von</strong> Schnelligkeit und Ergebnisorientierung,<br />
gute Teamfähigkeit� Dies alles klingt ziemlich<br />
positiv, auch wenn bisweilen unklar bleibt, was sich hinter diesen<br />
schönen Begriffen wirklich verbirgt� Jedenfalls wird Personen,<br />
die über ein derartiges Merkmalsprofil verfügen, unabhängig<br />
da<strong>von</strong>, ob sie als Angestellte oder selbständig tätig sind, suggeriert,<br />
dass sie neben einer guten Bezahlung mit einem interessanten<br />
Arbeitsplatz sowie viel Eigenständigkeit und Freiheit bei<br />
all dem, was sie tun, rechnen können�<br />
Dies passt gut in die vornehmlich <strong>von</strong> soziologischer Seite propagierte<br />
These, wonach Menschen in der postmodernen oder<br />
postindustriellen Ära – <strong>von</strong> manchen auch in Abhebung <strong>von</strong>