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Dokument 1.pdf - oops - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

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FAMILIE IM ZEITALTER DER GLOBALISIERUNG<br />

59<br />

Ein hohes Maß an Verpflichtung zwischen Eltern und Kindern,<br />

Respekt gegenüber alten Familienmitgliedern, zurückhaltender<br />

Umgang der Ehegatten untereinander sind ein Hinweis dafür,<br />

dass traditionelle Konzepte und Leitbilder der Familie die Familienwirklichkeit<br />

in Indien bestimmen, weil sie weiterhin in traditionelle<br />

verwandtschaftliche Bezugssysteme (Sippe, Großfamilie)<br />

streng eingebunden bleibt auch wenn sie längst als eine<br />

Gattenfamilie in den Städten lebt�<br />

2� These: Zunahme freier Gattenwahl und Liebesheirat sowie<br />

Abnahme arrangierter Ehen<br />

Aus dem Vorangegangenen kann man schon sehen, dass die<br />

Partnerwahl in Indien bis heute <strong>von</strong> den Herkunftsfamilien<br />

vorgenommen wird, sie also keineswegs dem Prinzip der ‚freien<br />

Gattenwahl’ westlicher Prägung entspricht� Schon gar nicht<br />

kann man da<strong>von</strong> sprechen, dass Liebe der künftigen Ehegatten<br />

zum Entscheidungsritual für Eheschließungen geworden wäre�<br />

Die Ehe ist im Hindu-Indien seit jeher die zentrale soziale und<br />

religiöse Institution, die auch heute nicht in Frage gestellt wird�<br />

Nach den vedischen Ritualen ist die Eheschließung im Leben<br />

des Menschen <strong>von</strong> allen Initiationsriten der wichtigste: durch<br />

sie wird er erst zum vollwertig integrierten Menschen, denn<br />

man kann nun seine ererbten Pflichten gegenüber den Eltern,<br />

den Ahnen und gegenüber den Göttern erfüllen� Die Ehe bildet<br />

die Basis sozialer Organisation und das zentrale ‚lebenszyklische<br />

Übergangsritual’, wie Promode K� Misra (1997) formuliert,<br />

das jeder Hindu durchlaufen muss�<br />

Misra erwähnt die folgenden Kernpunkte für Familie und Ehe<br />

im hinduistischen Indien:<br />

• Die Ehe wird als unabdingbare religiöse Pflicht wahrgenommen�

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