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Dokument 1.pdf - oops - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

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36<br />

KLAUS A� SCHNEEWIND<br />

Und Nadine, das Weltkinderwesen? Sie entspricht wohl eher<br />

dem Prototyp des individualisierten und kosmopolitären Menschen<br />

mit einem hohen Selbstverwirklichungsanspruch� Wie<br />

sich ihr Leben entwickeln wird, wissen wir noch nicht� Eine<br />

Yettie aus der Kategorie der immobil Mobilen wird vermutlich<br />

nicht aus ihr werden� Eher schon eine Repräsentantin aus der<br />

Gruppe der Varimobilen mit einer hohen Autonomie- und<br />

Berufsorientierung� Partnerschaft und mehr noch Kinder sind<br />

vor allem für Frauen mit einer derartigen Lebensorientierung<br />

schwer vereinbar, wie die Studie des Mainzer Soziologenteams<br />

und auch eine Untersuchung <strong>von</strong> Helga Pelizäus-Hoffmeister<br />

(2001) an einer kleinen Gruppe <strong>von</strong> hochmobilen Journalistinnen<br />

und Journalisten im Rahmen des Münchner Sonderforschungsbereichs<br />

„Reflexive Modernisierung“ zeigt� Die Soziologin<br />

Anja Weiß, die ebenfalls in dem Münchner Sonderforschungsbereich<br />

tätig ist, kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder<br />

regelrechte Mobilitätsbarrieren sind – und zwar besonders für<br />

Frauen� Wenn hochmobile Frauen Kinder bekommen, dann<br />

bemühen sie sich in der Regel um eine Umstrukturierung ihrer<br />

Arbeitstätigkeit, die ihnen mehr Zeit für ihre Kinder belässt –<br />

vermutlich wohl wissend oder zumindest ahnend, dass Kinder<br />

Präsenz und verlässliche Beziehungen brauchen�<br />

Wenn wir nun kurz zusammenfassen, welche Ergebnisse neuere<br />

Studien zur räumlichen beruflichen Mobilität und ihrer Auswirkungen<br />

auf enge persönliche Beziehungen erbringen, dann<br />

sind es vor allem die folgenden fünf Aspekte (vgl� Pressemitteilung<br />

des BMFSFJ vom 28�8�2001):<br />

1� Insgesamt werden im Schnitt mehr Nachteile als Vorteile<br />

wahrgenommen, auch wenn eine Mischung <strong>von</strong> Vorzügen<br />

und Belastungen überwiegt, die je nach Mobilitätstyp unterschiedlich<br />

ausfällt�<br />

2� Berufliche Mobilität hemmt die Familienbildung� In der<br />

Mainzer Studie gaben 42 Prozent der Männer und 69 Prozent<br />

der Frauen an, dass berufliche Mobilitätserfordernisse<br />

den Familiengründungsprozess hemmen� Beruflich mobile

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