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Wirksame Wege…

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W i r k s a m e W e g e<br />

2 5<br />

Das Haushalten mit wenig Einkommen ist eine<br />

Kunst und erfordert gutes Planungsvermögen,<br />

Disziplin, Kenntnisse und Durchsetzungsvermögen. Dies<br />

gilt es zu fördern.<br />

Die weiterhin aktuelle und dringliche Forderung der<br />

Diakonie nach bedarfsdeckender Ausgestaltung der<br />

Regelsätze, insbesondere für Familien, soll hier nicht im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

A U S S A G E N V O N B E T R O F F E N E N :<br />

„Der versprochene Überbrückungskredit für<br />

ein Auto war von der Arge doch nicht gewährt<br />

worden. Aufgrund der Zusage hat der Ehemann<br />

über eine Zeitarbeitsfirma einen Minijob in<br />

Braunschweig angenommen. Beinahe der ganze<br />

Zuverdienst geht für Fahrtkosten und Unterhalt<br />

(Steuer und Versicherung) des PKWs weg. Daher<br />

konnten Nachzahlungen an den Energieversorger<br />

und Telefon nicht bezahlt werden.“<br />

Die arge beteiligt sich<br />

finanziell zwar an<br />

klassenfahrten, die<br />

anschaffung eines<br />

Laptops für die schule<br />

wurde jedoch abgelehnt.<br />

Ausgangspunkt<br />

Die finanzielle Situation gehört fast immer zu den<br />

zentralen Problemen der befragten Familien im Braunschweiger<br />

Land. Das ergab die offene Frage nach den<br />

größten Problemen der vergangenen sechs Monate<br />

vor dem Interview.<br />

Um der Frage nachzugehen, ob das Haushaltseinkommen<br />

der Interviewten für die Deckung ihrer laufenden<br />

Kosten ausreicht, dienen die Antworten zu den folgenden<br />

drei Fragen :<br />

• Anzahl der Monate im letzten halben Jahr, in denen<br />

vor der nächsten Geldzahlung kein Geld mehr da war<br />

• Anzahl der Tage, für die das monatliche Geld normalerweise<br />

ausreichte<br />

• Vorhandensein ausreichender Lebensmittel, wenn<br />

das Geld nicht reichte*<br />

Auswertung<br />

Der Auswertung liegen die Angaben von insgesamt 305<br />

Haushalten zugrunde. Dabei zeigt sich, dass nahezu<br />

zwei Drittel der Haushalte ihren laufenden Bedarf<br />

nicht mit dem verfügbaren Einkommen decken können.<br />

Bei mehr als sechs von zehn Haushalten (62,7 %)<br />

* Dabei wurde die folgende Entscheidungsregel verwendet: Es wird davon<br />

ausgegangen, dass das Haushaltseinkommen zur Deckung des laufenden<br />

Bedarfs nicht ausreicht, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:<br />

1. In fünf oder sechs Monaten im vergangenen halben Jahr kam es vor, dass<br />

vor der nächsten Geldzahlung kein Geld mehr da war.<br />

2. Der Haushalt kam in den letzten sechs Monaten normalerweise 21 Tage<br />

oder weniger pro Monat mit dem verfügbaren Haushaltseinkommen aus.<br />

3. Es kam häufig vor, dass zum Monatsende nicht mehr genug Lebensmittel<br />

im Haus waren.<br />

Oder wenn mindestens zwei der folgenden Kriterien zutreffen:<br />

1. In drei oder vier Monaten im vergangenen halben Jahr kam es vor, dass vor<br />

der nächsten Geldzahlung kein Geld mehr da war.<br />

2. Der Haushalt kam in den letzten sechs Monaten normalerweise 26 Tage<br />

oder weniger pro Monat mit dem verfügbaren Haushaltseinkommen aus.<br />

3. Es kam manchmal oder selten vor, dass zum Monatsende nicht mehr<br />

genug Lebensmittel im Haus waren.

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