Wirksame Wege…
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W i r k s a m e W e g e<br />
6 7<br />
• Wahrnehmung dieser Situation<br />
• Strategien, wie mit diesen Situationen, z.B. mit einem<br />
geringen Einkommen umgegangen wird und<br />
• Beurteilung und Einschätzung dieser Strategien.<br />
u.a. durch Angaben über die Finanzierung der Angebote,<br />
über Kooperationen mit anderen Angebotsträgern, über<br />
Einschätzung zum Hilfebedarf und zur Verbesserung des<br />
Hilfesystems vor Ort.<br />
Das Interview enthielt geschlossene Fragen (mit vorgegebenen<br />
Antwortmöglichkeiten) und offene Fragen. Da<br />
an zentralen Stellen im offenen Antwortformat gefragt<br />
wurde, war es möglich, exakt die schwierige und häufig<br />
durch mehrere Probleme bestimmte Lebenslage der<br />
Haushalte abzubilden. Solch eine offene Frage war z.B.<br />
„Was waren in den letzten sechs Monaten (vor dem Interview)<br />
Ihre größten Probleme?“.<br />
Um die Interpretierbarkeit der Auswertungsergebnisse<br />
der Zielgruppe zu verbessern, wurden parallel als Kontrollgruppe<br />
Haushalte mit minderjährigen Kindern<br />
aber mit einem höheren Einkommen befragt. Das Einkommen<br />
dieser Haushalte musste mindestens dem<br />
Durchschnittseinkommen entsprechen. Das bedeutete<br />
1.273,– € für die erste erwachsene Personen im Haushalt<br />
plus 50 % pro weitere Person ab 14 Jahren sowie plus<br />
30 % pro Kind unter 14 Jahren. Dementsprechend war<br />
das Durchschnittseinkommen der einkommensstarken<br />
Haushalte 2,5-mal so hoch wie das der einkommensschwachen<br />
Haushalte (3.500,– € zu 1.300,– € – Median).<br />
Indem nicht nur Haushalte mit geringem Einkommen<br />
(Zielgruppe), sondern gleichzeitig auch einkommensstarke<br />
Haushalte (Kontrollgruppe) befragt wurden, liegt<br />
ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Studie. Zu<br />
Beginn der Studie wurde eine Stichprobengröße von 800<br />
Intensivinterviews, 400 Kurz-Interviews und 800 Fragebögen<br />
angestrebt.<br />
Akteursbefragung<br />
Für die Formulierung von praxistauglichen Handlungsempfehlungen<br />
ist neben der Betroffenensicht ebenso die<br />
Erfahrung der Handelnden (Akteure), die für und mit den<br />
entsprechenden Haushalten unmittelbar sozial arbeiten,<br />
unerlässlich. Die Befragung lokaler Akteure dient zum<br />
einen dazu, Informationen über die Entwicklung und<br />
das Ausmaß der individuell benachteiligenden Lebenslagen<br />
vor Ort zu erhalten. Zum anderen werden durch<br />
die Befragung Daten und Informationen zur Anzahl und<br />
Art, zur Einschätzung und Bewertung der Qualität sowie<br />
zur Wirkung der Angebote erhoben. Ergänzt wird dieses<br />
Es sollten ca. 150 Akteure befragt werden. Die Befragung<br />
erfolgte mittels eines zehnseitigen Fragebogens. Die<br />
Auswahl der Akteure erfolgte in Abstimmung mit dem<br />
Auftraggeber. Es wurde darum gebeten, beim Ausfüllen<br />
des Fragebogens die Sichtweise derjenigen Mitarbeitenden<br />
zur Geltung zu bringen, die im Rahmen ihrer Arbeit<br />
den direkten Bezug zu Alleinerziehenden und Familien<br />
mit geringem Einkommen und ihrer Lebenslage, ihren<br />
Problemen und Alltagsnöten haben. 136 Akteure schickten<br />
ausgefüllte Fragebogen zurück. Dies ist eine Rücklaufquote<br />
von 26 %.<br />
Verlauf der Haushaltsbefragung<br />
In Absprache mit dem Auftraggeber wurde unter professioneller<br />
Beteiligung eines Grafikers ein farbiges Info-<br />
Blatt „Und wie kommen Sie klar?“ gestaltet, das alle<br />
notwendigen Informationen enthielt. Dieses Info-Blatt<br />
wurde ab Mitte August 2009 in ca. 700 Beratungsstellen,<br />
Tageseinrichtungen für Kinder, Kirchengemeiden,<br />
ARGEn, Tafeln etc. ausgelegt. Als Anreiz wurden 15-mal<br />
175,– € unter den teilnehmenden Haushalten verlost.<br />
Parallel wurde ein Plakat mit derselben Überschrift und<br />
demselben Bild verteilt und aufgehangen, um so ebenfalls<br />
auf die Befragung aufmerksam zu machen. Um eine<br />
möglichst hohe Repräsentativität der angesprochenen<br />
Haushalte zu erreichen, wurde versucht, eine sehr breite<br />
Ansprache zu gewährleisten. Deshalb wurde eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Einrichtungen und Orte ausgewählt,<br />
an denen Haushalte mit Kindern und geringem<br />
Einkommen anzutreffen waren, so dass diese von der<br />
Studie erfahren und Kontaktinformationen zur Studienteilnahme<br />
erhalten konnten.<br />
Mittels einer portofreien Antwortkarte, die von dem Info-<br />
Blatt leicht abgetrennt werden konnte, meldeten sich die<br />
Haushalte, die an der Befragung teilnehmen wollten bei<br />
der Gesellschaft für Organisationen (GOE). Die Antwortkarte<br />
enthielt die Anschrift und die Telefonnummer des<br />
teilnehmenden Haushaltes. Diese Informationen wurden<br />
an die GOE-Interviewer und Interviewerinnen in den<br />
entsprechenden Gebietskörperschaften weitergegeben.