Wirksame Wege…
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W i r k s a m e W e g e<br />
4<br />
Haushalte mit Haushalte mit<br />
geringem einkommen<br />
hohem einkommen<br />
3 bis unter 6 Jahre 37,4 % 80,0 %<br />
6 bis unter 10 Jahre 51,0 % 81,3 %<br />
10 bis unter 14 Jahre 43,8 % 88,9 %<br />
14 bis unter 18 Jahre 41,6 % 75,0 %<br />
Gesamt 43,3 % 81,1 %<br />
3 7<br />
Tabelle: Vereinsmitgliedschaften von kindern und Jugendlichen/Haushaltsbefragung (n=185)<br />
Zu 58,6 % wurde von den Befragten angegeben, dass<br />
das nötige Geld fehlt, um die Kinder und Jugendlichen<br />
in einem Verein anzumelden. Bei 20,9 % besteht kein<br />
Interesse an einer Mitgliedschaft und zu 29,9 % sind es<br />
sonstige Gründe. In den Haushalten mit hohem Einkommen<br />
scheiterte die Vereinszugehörigkeit in keinem Fall<br />
an fehlendem Geld.<br />
Fazit<br />
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die familiären<br />
und außerfamiliären Netzwerke der Haushalte mit<br />
geringem Einkommen wesentlicher „dünner“ sind als bei<br />
Familien mit einem höheren Einkommen. Das gilt ebenfalls<br />
für die Mitgliedschaft der Kinder und Jugendlichen<br />
in Vereinen.<br />
Empfehlung<br />
Diese Auswertungen zeigen deutlich den Bedarf,<br />
Familien mit geringem Einkommen die soziale Teilhabe<br />
in einem wesentlich größeren Maße zu ermöglichen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten. Sinnvoll ist eine verstärkte und<br />
verbindliche Kooperation zwischen stadtteilorientierten<br />
Angeboten wie Nachbarschaftscafés, Stadtteilbüros,<br />
Müttertreffs etc. und Vereinen wie Schachklubs, Chören,<br />
Sportvereinen, Jugendfeuerwehr etc.<br />
Durch die Kooperationen übernehmen die stadtteilorientierten<br />
Angebote eine Brückenfunktion,<br />
indem mittels einer erfolgreichen Integration von<br />
Besucherinnen und Besuchern der stadtteilorientierten<br />
Angebote in soziale (Vereins) Netzwerke auch die<br />
gesellschaftliche Teilhabe gestärkt wird. Es sollte ein<br />
Kinderfonds „Braunschweiger Land“ etabliert werden.<br />
Es ist nicht davon auszugehen, dass die von der<br />
Bundesregierung beschlossenen Regelungen und die<br />
hierfür zur Verfügung stehenden Mittel ausreichen,<br />
um die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und<br />
Jugendlichen aus Familien mit geringem Einkommen<br />
zu realisieren.<br />
Der Kinderfonds „Braunschweiger Land“ könnte<br />
ganz individuell entscheiden, die Kosten für z.B.<br />
Fußballschuhe, Tennisschläger, Musikinstrumente<br />
etc. zu übernehmen. Für notwendige Transport und<br />
Fahrtkosten zu den entsprechenden Angeboten<br />
würde das Gleiche gelten. Da für Eltern mit geringem<br />
Einkommen ein Urlaub in der Regel ein unerfüllbarer<br />
Traum ist, sollte das Angebot eines Kinderfonds zudem<br />
Freizeitmaßnahmen beinhalten. Außerdem könnte der<br />
Fonds für individuelle Notlagen genutzt werden, die in<br />
gesetzlichen Regelungen nicht vorgesehen sind.<br />
Finanzieren könnte sich der Kinderfonds durch Spenden<br />
von Bürgerinnen und Bürgern oder von Sponsoren:<br />
Firmen, Selbständige etc. suchen häufig verlässliche<br />
Organisationen, denen sie Gelder, die beim Betriebsfest<br />
oder bei der Weihnachtsfeier gesammelt werden, spen <br />
den können. Zu den potenziellen Sponsoren könnten<br />
auch die Mitarbeiter regionaler Unternehmen gehören,<br />
indem sie bei ihrer Gehaltsabrechnung auf die Auszahlung<br />
der CentBeträge hinter dem Komma verzichten.<br />
Karten für Sportereignisse, Konzerte etc., die absehbar<br />
nicht verkauft werden, sollten für Familien mit<br />
gerin gem Einkommen zur Verfügung gestellt werden.<br />
In Kooperation mit entsprechenden Institutionen und<br />
Einrichtungen, wie z.B. Stadtteiltreffs, könnten diese<br />
Tickets an Haushalte geben, die diese Veranstaltungen<br />
sonst nicht besuchen könnten.