Broschüre «Natur-Nische Hausgarten
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Grundlagen des biologischen Pflanzenschutzes<br />
stärkungsmittel zu verwenden. Die Anwendungshinweise<br />
sind strikt einzuhalten. Zuviel<br />
Dünger oder Wasser sind häufig die<br />
Ursache für Schädlingsbefall. Achten Sie<br />
beim Blumenerdekauf auch auf das österreichische<br />
Umweltzeichen und wählen Sie<br />
torffreie Produkte, um die Moore zu schützen.<br />
Viele Blumenerden enthalten nur wenige<br />
Mikroorganismen. Ohne Mikroorganismen<br />
verdichtet sich aber die Topferde<br />
schneller. Die Wurzeln können nicht gut atmen<br />
und nehmen Wasser und Nährstoffe<br />
schlecht auf. Für ein besseres Nährstoffangebot<br />
können einige Kaffeelöffel Kompost<br />
(reif!) in die oberste Schicht der Erde eingearbeitet<br />
werden.<br />
Um sich lange Zeit an den Pflanzen erfreuen<br />
zu können, ist eine vorbeugende Pflanzenpflege<br />
von entscheidender Bedeutung. Zur<br />
Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen<br />
wird eine Vielzahl von Präparaten<br />
angeboten und gekauft. Viele dieser Produkte<br />
enthalten giftige Substanzen. Eine<br />
gute Alternative sind die Vielzahl von biologischen<br />
Pflanzenschutzmaßnahmen, wie<br />
der Einsatz von Nützlingen oder Fallen zum<br />
Fangen von Schadinsekten. Diese Methoden<br />
sind nicht mit gesundheitlichen Risiken<br />
verbunden. Auch für Kinder und Haustiere<br />
sind sie unbedenklich. Darüber hinaus<br />
schonen sie unsere Umwelt. Weder die<br />
Pflanzen selbst noch Topferde oder Raumluft<br />
werden mit giftigen Substanzen angereichert.<br />
Der Abfall reduziert sich ebenfalls,<br />
weil Reste von chemischen Pflanzenschutzmitteln<br />
als Problemstoff entsorgt werden<br />
müssen. Für weitere Informationen zur Pflege<br />
von Balkon- und Zimmerpflanzen kontaktieren<br />
Sie bitte “die umweltberatung”.<br />
Nützlinge und biologische Schädlingsbekämpfung<br />
Nützlinge sind Tiere, die Pflanzen oder Erntegut<br />
wie Obst, Gemüse und Getreide von<br />
Schädlingen vorbeugend freihalten oder<br />
befreien. Dabei ist es natürlich immer eine<br />
Frage der Sichtweise, wer nützlich und wer<br />
schädlich ist. So frisst beispielsweise der<br />
Ohrwurm Blattläuse und andere kleine Insekten,<br />
knabbert aber auch gern an Nutzund<br />
Zierpflanzen. Muss man ihn deshalb<br />
bekämpfen? Meist werden diejenigen Tiere<br />
als Schädlinge bezeichnet, die des Menschen<br />
Nutz- oder Zierpflanzen befallen und<br />
schädigen. Vor Bekämpfungsaktionen<br />
sollte man überlegen, ob der Schaden<br />
wirklich so groß ist, dass man gleich eingreifen<br />
muss, oder ob der so genannte<br />
Schädling nicht als Futter viele andere<br />
nützliche und gern gesehene Tiere in den<br />
Garten lockt. Nützlinge finden sich von<br />
selbst im Garten ein, wenn ausreichend<br />
Futter und Lebensraum vorhanden sind. In<br />
strukturlosen Gärten haben sie nur geringe<br />
Überlebenschancen. Deswegen ist es<br />
wichtig, vielfältige Lebensräume und<br />
Strukturelemente im Garten zu schaffen<br />
(siehe Kapitel Lebensraum Naturgarten).<br />
Wenn Nützlinge nicht von selbst einwandern<br />
(können), kann nachgeholfen werden,<br />
indem man sie z.B. durch Blühpflanzen<br />
anlockt oder kauft und freisetzt.<br />
Der Einsatz von Nützlingen in Garten und<br />
Haus ist dem Erwerbsgartenbau in Glashäusern<br />
abgeschaut. Durch die Pflanzendichte<br />
Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />
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