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Broschüre «Natur-Nische Hausgarten

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Chemischer Pflanzenschutz – Pestizide<br />

Nagetiergifte – Rodentizide<br />

Rodentizide sind Gifte, die zum Töten von<br />

Nagetieren (z.B. Wühlmäuse, Ratten) eingesetzt<br />

werden. Ihre Wirkstoffe sind auch<br />

für Haustiere und Menschen stark giftig.<br />

Es gibt zwei gängige Methoden:<br />

• Begasungsmittel („Wühlmauspatronen“)<br />

sind hochwirksame Atemgifte. Ihre<br />

Wirkung wird meistens durch Wasser<br />

bzw. Feuchtigkeit ausgelöst. Durch unsachgemäße<br />

Anwendung und Lagerung<br />

kommt es immer wieder zu Unfällen.<br />

Auch die Rückstände von Rauchgaspatronen<br />

sind giftig, sie können zu Hautund<br />

Augenreizungen führen.<br />

• Ködergifte sind geruchlos und geschmacksneutral<br />

und wirken zeitverzögert,<br />

weil die Tiere sonst gewarnt wären<br />

und die Köder meiden würden. Viele der<br />

Stoffe wirken erst bei Aufnahme von sehr<br />

kleinen Mengen einer größeren Dosis<br />

oder bei mehrmaliger Aufnahme. Deshalb<br />

vergehen normalerweise einige<br />

Tage zwischen der Auslage von Ködern<br />

und der Verringerung des Tierbestandes.<br />

Die meisten dieser Stoffe wirken als Antikoagulantien,<br />

d.h. sie hemmen die<br />

Blutgerinnung. Der Tod wird durch plötzlich<br />

auftretende, innere Blutungen verursacht.<br />

Besondere Gefahren, die von Rodentiziden<br />

ausgehen:<br />

• Da die Köderwirkstoffe geschmacksneutral<br />

und geruchlos sind, kommt es immer<br />

wieder zu Vergiftungen von Menschen,<br />

Haus- und Wildtieren.<br />

• Viele der Wirkstoffe können auch über<br />

die Atmung oder die Haut (z.B. beim Auslegen<br />

der Köder) giftig wirken.<br />

• Alte, schon vergessene Köder in Kellern<br />

und Scheunen bleiben auch nach Jahrzehnten<br />

wirksam und gefährden so Kinder<br />

und Haustiere.<br />

• Bei Kontakt von Begasungsmitteln oder<br />

ihrer Asche mit Wasser/Regen oder<br />

feuchter Luft entwickelt sich ein giftiges<br />

Gas.<br />

• Es kommt regelmäßig zu (Sekundär-)<br />

Vergiftungen von Haus- und nützlichen<br />

Wildtieren (Marder, Füchse, Eulen,..), die<br />

das Gift oder die Kadaver von vergifteten<br />

Tieren gefressen haben.<br />

• Achtung! Halbtote, vergiftete Tiere können<br />

in Todesangst aggressiv reagieren.<br />

• Die meisten Wirkstoffe sind auch für die<br />

Umwelt gefährlich, z.B. giftig für Fische<br />

und Fischnährtiere.<br />

• Freigewordene Reviere werden meist<br />

rasch „nachbesetzt“, die Wirkung ist also<br />

nur von kurzer Dauer.<br />

Wenn eine Bekämpfung von Nagetieren<br />

notwendig wird, sind auf jeden Fall ungiftige<br />

Möglichkeiten wie Hauskatze, Nützlinge,<br />

Vertreiben, Wühlmausgitter um die<br />

Wurzeln oder mit Gemüse beköderte Fallen<br />

vorzuziehen (siehe Kapitel „Wühlmäuse“).<br />

Die Rattenbekämpfung sollte professionellen<br />

Firmen überlassen bleiben (Vorbeugung<br />

und Tipps siehe <strong>Broschüre</strong> „Ameisen, Motten<br />

und Co“ von “die umweltberatung”)<br />

84 Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong>

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