Broschüre «Natur-Nische Hausgarten
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Grundlagen des biologischen Pflanzenschutzes<br />
Absolute Schädlingsfreiheit kann es nicht<br />
geben. Schädlinge sind als Teil der Nahrungskette<br />
wichtiges Futter für andere Tiere<br />
und werden vom Menschen als „Schädling“<br />
betrachtet. Ein starker Befall zeigt eine Störung<br />
des biologischen Gleichgewichts an.<br />
Biologisches Gleichgewicht<br />
In der freien Natur stellt sich immer wieder<br />
ein biologisches Gleichgewicht ein.<br />
Wenn sich z.B. die Blattläuse stark vermehren,<br />
dann vermehren sich auch – zeitverzögert<br />
– Schweb-, Florfliegen, Marienkäfer,<br />
u.a. Sie dezimieren die Blattläuse<br />
auf ein erträgliches Maß. Das Ziel ist ja<br />
nicht, die Blattläuse auszurotten, sondern<br />
den Schaden gering zu halten. Durch Eingriffe<br />
des Menschen wird dieses Gleichgewicht<br />
oft gestört. Die Entwicklung der<br />
„modernen“ Landwirtschaft und der Gartenbewirtschaftung<br />
in den letzten Jahrzehnten<br />
hat die Schädlinge gefördert. Nützlinge<br />
sind aber sehr wichtig zur natürlichen Kontrolle<br />
der Schädlingspopulationen. Sie<br />
brauchen geeignete Lebensräume mit<br />
Distelfalter (Foto: Pendl/“die umweltberatung”)<br />
Gartenteich (Foto: Holzer/“die umweltberatung”)<br />
einem vielfältigen Angebot. In Ballungszentren<br />
können Haus- oder Kleingärten mit abwechslungsreicher<br />
Grün-Struktur die ökologische<br />
Funktion von Waldrändern, Feuchtstandorten<br />
und anderen „Biotopen“ übernehmen<br />
und so für zahlreiche Pflanzen- und<br />
Tierarten einen Lebensraum bieten. Die<br />
Tiere finden Platz und es stellt sich das<br />
oben angesprochene Gleichgewicht her.<br />
Unser Obst, Gemüse und die Kräuter können<br />
so in einer gesunden Umgebung wachsen.<br />
Die Natur reguliert sich selbst und lässt<br />
alle Lebewesen und Arten existieren, wobei<br />
das Prinzip „Fressen und Gefressenwerden“<br />
gilt: Wer zahlreichen Tierarten in seinem<br />
Garten Unterschlupf geben will, muss<br />
auch verstehen, dass sich diese Tiere teilweise<br />
von Pflanzen ernähren – und sich ihren<br />
Anteil holen. Ein durch Fraßschäden bedingter<br />
Verlust von 10% bis 20% der Ernte<br />
ist natürlich und sollte toleriert werden.<br />
Sollte eine bestimmte Pflanzenart trotz<br />
bester Bedingungen immer wieder von<br />
Schadinsekten befallen oder durch Pilzkrankheiten<br />
geschwächt werden, so sollte<br />
sie durch eine andere, standortgerechte,<br />
widerstandsfähige Pflanze ersetzt werden.<br />
6 Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong>