Broschüre «Natur-Nische Hausgarten
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Schädlinge<br />
Wühlmäuse<br />
In Europa kommen 27 Wühlmausarten vor<br />
(u.a. Rötelmaus, Erdmaus, Bisamratte,<br />
Lemming-Arten); im Obstbau und im Garten<br />
tritt v.a. die Große Wühlmaus bzw.<br />
Schermaus als Schädling auf.<br />
Schadbild: Schermäuse nagen vorwiegend<br />
an den Wurzeln junger Obstbaum- und<br />
Gehölzkulturen (Welkerscheinungen).<br />
3,5 mm breite Nagezahnspuren weisen auf<br />
die Schermaus hin. Wurzelgemüse wird bis<br />
zum Wurzelhals abgefressen, Blumenzwiebel<br />
verschwinden oft ganz.<br />
Aussehen: Sandfarben bis dunkelbraunschwarz<br />
(sehr variabel), die Unterseite ist<br />
meist heller gefärbt; 11 bis 22 cm lang und<br />
60 bis 180 g schwer; stumpfer, kurzer Kopf<br />
mit im Pelz verschwindenden Ohren; leicht<br />
geringelter, kurz behaarter, sehr kurzer<br />
Schwanz (ca. halbe Körperlänge).<br />
Kastenfalle (Foto: AGES)<br />
Wühlmaus (Foto: AGES)<br />
Lebensweise/ Vorkommen: Die Schermaus<br />
benötigt 60 bis 100 g frische Pflanzennahrung<br />
– wie saftige Wurzeln von (Obst-) Bäumen,<br />
Ziergehölzen (z.B. Rosen), Gemüse<br />
(z.B. Karotten, Kohlgemüse), Wiesenkräutern<br />
(z.B. Löwenzahn) und herumliegendes<br />
Fallobst – pro Tag.<br />
Wühlmäuse sind tag- und nachtaktiv –<br />
auch im Winter – mit abwechselnden Aktivitäts-<br />
und Ruhephasen und Einzelgänger.<br />
Ein Weibchen bringt pro Jahr mindestens<br />
10 Jungtiere zur Welt. Die nach ca.<br />
zwei Monaten geschlechtsreifen Jungtiere<br />
müssen sich ihren eigenen Bau anlegen.<br />
Dies führt zur raschen Ausbreitung der<br />
Tiere in günstigen Jahren; alle fünf bis acht<br />
Jahre gibt es Massenvermehrungen. Ihre<br />
Lebenserwartung beträgt etwa 2 Jahre.<br />
Das Gangsystem einer Wühlmaus erkennt<br />
man an den eher wenigen flachen, ungeordneten<br />
Erdhäufchen, die seitlich des eigentlichen<br />
Ganges aufgeschüttet werden.<br />
Wühlmäuse sind Wurzelfresser – Maulwürfe<br />
hingegen nicht; deren Gänge sind<br />
wurzelfrei und werden bei Störung zugegraben.<br />
Vorbeugung:<br />
• natürliche Feinde fördern: Sitzstangen für<br />
Greifvögel anbringen, Unterschlupf für<br />
(Schleier-)Eulen schaffen, Steinhaufen für<br />
das Hermelin, Mauswiesel, etc. anlegen;<br />
auch Ringelnattern (in den Wühlmaus-<br />
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Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong>