Broschüre «Natur-Nische Hausgarten
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Schädlinge<br />
Eulenraupen<br />
Eulenraupen (z.T. auch „Erdraupen“ genannt)<br />
ist der Sammelbegriff für die Larven<br />
verschiedener Eulenfalterarten, z.B.<br />
Kohleule, Gemüseeule, Wintersaateule,<br />
Hausmutter, Gammaeule.<br />
Schadbild: Die Raupen hinterlassen unregelmäßig<br />
geformte Fraßlöcher anfangs in<br />
Außenblättern, später auch im Inneren der<br />
Pflanze, an Jungtrieben, Stängeln, Wurzeln<br />
und Knollen; an diesen Pflanzenteilen sind<br />
dunkelgrüne Kotspuren zu sehen. Typisch<br />
ist, dass die Fraßstellen genau an der Erdoberfläche<br />
auftreten.<br />
Aussehen: Erwachsenen Tiere: graue Nachtfalter,<br />
Spannweite 4–5 cm, sitzend dachartige<br />
Flügel; Eier: ca. 0,5 mm, weiß mit dunklem<br />
Punkt, geometrisch abgelegt; Raupen:<br />
bis 5 cm lang, grün, auch grau-braun gescheckt,<br />
wenig behaart bis unbehaart, bei<br />
Berührung rollen sie sich ein.<br />
Lebensweise/Vorkommen: Falterflug im<br />
Spätfrühling, Eiablage im Juni bis Juli (20<br />
bis 80 Stück); Raupen schlüpfen nach wenigen<br />
Tagen, wachsen schnell und sind<br />
nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich<br />
im Boden. Einige Arten haben eine zweite<br />
Faltergeneration im Spätsommer, die noch<br />
mehr Schaden anrichtet.<br />
Überwinterung als braune, ca. 2 cm große<br />
Puppe oder als Raupe im Boden. Sie fressen<br />
an Gemüsearten (z.B. Salat, Porree,<br />
Karotten, Kohlarten, Zwiebeln) und Erdbeeren.<br />
In trockenen Jahren entwickeln sie<br />
sich besser.<br />
Eulenraupen (Foto: Cate/AGES)<br />
Vorbeugung:<br />
• natürliche Feinde fördern: Igel, Vögel<br />
(Amseln), Spitzmäuse, Laufkäfer, Raubkäfer,<br />
Weichkäfer, Schlupfwespen, Maulwurf,<br />
Erdkröte, Fledermäuse<br />
• Boden lockern, wässern, (mit Farnkraut)<br />
mulchen und unkrautfrei halten<br />
• Mischkultur mit starkriechenden Pflanzen<br />
wie Tomaten und Sellerie<br />
• Rainfarn- und Wermuttee gießen und<br />
spritzen (vor allem auf Setzlinge)<br />
• Gemüseschutznetze im Juli/August anbringen<br />
(siehe Kapitel „Grundlagen –<br />
Vorbeugung“)<br />
• Hühner im Frühling und Herbst auf den<br />
Beeten scharren lassen<br />
Gegenmaßnahmen:<br />
• nachts mit Taschenlampe Raupen abklauben<br />
• tagsüber den Boden um absterbende<br />
Pflanzen aufgraben<br />
• gefährdete Pflanzen nach Eiern und<br />
Jungraupen absuchen<br />
• Es gibt neue, auch gegen die Eulenraupen<br />
wirksame Bacillus-thuringiensis-<br />
Präparate.<br />
• Rezepte für Brühen und Jauchen siehe<br />
Seite 78 f.<br />
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Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong>