Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Erich Feichter - Fern der Heimat verstorben<br />
Am 26. April 2011 verstarb in<br />
Karlsruhe nach kurzer schwerer<br />
Krankheit Erich Feichter.<br />
Erich wurde im Jahre 1948 als<br />
jüngstes von 9 Kindern beim<br />
Schlosser geboren. Als er 13<br />
Jahre alt war, verlor er seine Mutter.<br />
Das war ein schwerer Schlag<br />
für die ganze Familie.<br />
Nach dem Abschluss der Schule<br />
erlernte Erich das Mechanikerhandwerk.<br />
Der Umgang mit Maschinen<br />
und großen Motoren<br />
hatte ihn immer schon interessiert.<br />
Nach seiner Lehrzeit fand<br />
er vorerst Arbeit als Baggerfahrer<br />
bei der Fa. Wieser in Mühlen.<br />
Dort arbeitete er einige Jahre,<br />
bis 1966 jener Tag kam, der sein<br />
Leben verändern sollte. Er wurde<br />
zum Militär einberufen, weigerte<br />
sich aber den Wehrdienst abzuleisten<br />
und flüchtete, zum Leidwesen<br />
seines Vaters und seiner Geschwister,<br />
ins Ausland. In Italien<br />
galt Erich fortan als Wehrdienstverweigerer,<br />
was zur Folge hatte,<br />
dass er Gefahr lief verhaftet zu<br />
werden, sollte er italienisches<br />
Territorium betreten. Im Schwarzwald<br />
wurde er erst einmal bei<br />
seinem Bruder Hermann aufgenommen.<br />
In einer Fabrik in der<br />
Schalldämpfer hergestellt werden,<br />
fand er eine Arbeit. Einige<br />
Jahre später zog er nach Karlsruhe<br />
und arbeitete fortan 35<br />
Jahre lang in einer Benzinraffinerie.<br />
Wohl in keinem gesunden<br />
Ambiente, wie sich später herausstellte!<br />
In Karlsruhe lernte er auch<br />
seine Frau Renate kennen.<br />
Das Heimweh trieb Erich einige<br />
Male dazu, trotz Verbotes bei<br />
Nacht und Nebel die Brennergrenze<br />
zu überschreiten um seinen<br />
Vater zu besuchen. Meist<br />
wurden tags darauf die Carabinieri<br />
beim Schlosser vorstellig<br />
und fahndeten nach dem Flüchtigen.<br />
Viele Jahre vergingen, bis<br />
er vom italienischen Militärgericht<br />
rehabilitiert wurde und seinen<br />
"Congedo", wenn auch mit dem<br />
Vermerk "unehrenhaft entlassen"<br />
erhielt.<br />
Schwester Hanni hatte sich darum<br />
bemüht und sie war es, die<br />
ihm im Februar 1978 den Entlassungsschein<br />
bis zum Brennerpass<br />
entgegenbrachte, als er zum<br />
ersten Male offiziell seine Heimat<br />
betreten durfte. Allerdings zu<br />
einem traurigen Anlass: Bruder<br />
Gottfried war gestorben. Die<br />
beiden hatten einander seit seiner<br />
Flucht nicht wiedergesehen.<br />
Erich hatte sich im Laufe der vielen<br />
Jahre in Deutschland gut eingelebt.<br />
Er fand nette Freunde<br />
und fühlte sich wohl, im Herzen<br />
war er aber ein Mühlwalder geblieben.<br />
Dies betonte er während<br />
seiner seltenen Heimaturlaube<br />
immer wieder, auch wenn er nur<br />
noch sehr wenige Leute persönlich<br />
kannte.<br />
Vor 2 Jahren ging Erich mit vielen<br />
Zukunftsplänen in Pension. Doch<br />
es kam anders. Voriges Jahr im<br />
Sommer stellte sich heraus, dass<br />
er schwer erkrankt war. Die Kunst<br />
der Ärzte und die vielen Therapien<br />
konnten ihn leider nicht<br />
mehr retten. Er hat gehofft und<br />
gekämpft, bis er im Alter von nur<br />
63 Jahren den Kampf gegen die<br />
Krankheit verloren hat.<br />
Agnes Feichter<br />
Junge Marketenderinnen sind willkommen<br />
Die Musikkapelle Mühlwald sucht für die Konzertsaison<br />
2012 und folgende junge Mädchen, die interessiert daran<br />
sind, im Team der Marketenderinnen mitzuwirken.<br />
Kontaktfreudigkeit, Zuverlässigkeit und Interesse am Vereinsleben<br />
wären die idealen Voraussetzungen.<br />
Interessierte können sich jederzeit bei Obmann Gebhard<br />
Mair, aber auch bei jedem/r anderen Musikanten/in<br />
melden.<br />
gm