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Kinder - Gesundheit.bs.ch - Kanton Basel-Stadt

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steigern die Gehirndur<strong>ch</strong>blutung und die Stoffwe<strong>ch</strong>selaktivität, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls zu einer Erhöhung der<br />

Konzentrationsfähigkeit beitragen können (12–14). Vor diesem Hintergrund wie au<strong>ch</strong> im Hinblick auf<br />

den Anstieg übergewi<strong>ch</strong>tiger <strong>Kinder</strong> müssten in der Primars<strong>ch</strong>ule Bewegungs- und Freiräume gezielt gefördert<br />

werden.<br />

Allergien, Heus<strong>ch</strong>nupfen und Asthma treten bei Primars<strong>ch</strong>ülerinnen und -s<strong>ch</strong>ülern doppelt so häufig<br />

auf wie bei der Gruppe der <strong>Kinder</strong>gartenkinder. Bereits jedes zehnte Primars<strong>ch</strong>ulkind s<strong>ch</strong>eint unter Heus<strong>ch</strong>nupfen<br />

zu leiden. Unter Allergien leiden sogar 13% der Primars<strong>ch</strong>ulkinder und unter Asthma 5% der<br />

<strong>Kinder</strong>. Zudem sind na<strong>ch</strong> den Angaben der Eltern Jungen im Primars<strong>ch</strong>ulalter häufiger von Allergien<br />

(15%), Heus<strong>ch</strong>nupfen (13%) und Asthma (7%) betroffen als Mäd<strong>ch</strong>en (10%; 7%; 3%). Au<strong>ch</strong> sind S<strong>ch</strong>weizer<br />

<strong>Kinder</strong> stärker betroffen als Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer <strong>Kinder</strong>. Bei der Untersu<strong>ch</strong>ung der Daten na<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

und Herkunft fällt auf, dass S<strong>ch</strong>weizer Jungen weitaus die hö<strong>ch</strong>ste Allergieprävalenz in den letzten 12<br />

Monaten aufweisen. So ist jeder fünfte S<strong>ch</strong>weizer Junge bereits na<strong>ch</strong> Angaben der Eltern von einer Allergie<br />

betroffen. Ob wirkli<strong>ch</strong> eine Zunahme dieser <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Krankheiten besteht, lässt si<strong>ch</strong> aufgrund<br />

fehlender Datenlagen ni<strong>ch</strong>t eindeutig bestätigen. Die Ergebnisse des National Health Interview Surveys<br />

(NHIS) verzei<strong>ch</strong>nete bis 1995 eine Zunahme von <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Erkrankungen bei <strong>Kinder</strong>n. So waren 3-mal<br />

mehr <strong>Kinder</strong> von Asthma beeinträ<strong>ch</strong>tigt als no<strong>ch</strong> 25 Jahre zuvor (15, 16). Eine Zunahmen könnte au<strong>ch</strong><br />

auf einer Verbesserung des «Allergiebewusstseins» beruhen, weshalb hier zu hinterfragen ist, ob es si<strong>ch</strong><br />

um einen tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Anstieg der Allergiehäufigkeit handelt oder ob sie dur<strong>ch</strong> ein besseres Erkennen<br />

von allergis<strong>ch</strong>en Krankheiten zustande kommt. Die Untersu<strong>ch</strong>ungen von Braun-Fährländer zeigen, dass<br />

es in der S<strong>ch</strong>weiz bei Jugendli<strong>ch</strong>en (14-jährigen) keinen weiteren Anstieg der Heus<strong>ch</strong>nupfen- und Asthmaprävalenz<br />

seit 1990 gab (17). Wi<strong>ch</strong>tig zu bea<strong>ch</strong>ten ist au<strong>ch</strong>, dass die Prävalenzen auf S<strong>ch</strong>ätzungen<br />

der Eltern beruhen und ni<strong>ch</strong>t auf objektiven Mess- oder Diagnostikmethoden. Die Unters<strong>ch</strong>iede bezügli<strong>ch</strong><br />

Migrationshintergrund wurden au<strong>ch</strong> in anderen Studien festgestellt. Die Autoren des <strong>Kinder</strong>- und<br />

Jugend gesundheitssurveys (KiGGs) für Deuts<strong>ch</strong>land, wel<strong>ch</strong>e zu ähnli<strong>ch</strong>en Prävalenzen bezügli<strong>ch</strong> Allergien,<br />

Heus<strong>ch</strong>nupfen und Asthma kommen, führen die Unters<strong>ch</strong>iede auf die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Einstellung<br />

zu Krankheiten bei Familien mit einem Migrationshintergrund und deuts<strong>ch</strong>en Familien zurück (18).<br />

Bei den Jugendli<strong>ch</strong>en wurde na<strong>ch</strong> der Häufigkeit von Bes<strong>ch</strong>werden wie Heus<strong>ch</strong>nupfen und Asthma der<br />

letzten 12 Monate gefragt. 28% der Jugendli<strong>ch</strong>en geben an, selten bis sehr oft unter Heus<strong>ch</strong>nupfen zu leiden,<br />

wobei 11% ziemli<strong>ch</strong> oft bis oft von Heus<strong>ch</strong>nupfen betroffen sind. Asthma zu haben, geben 10% der<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en an. Wobei hier ni<strong>ch</strong>t zwis<strong>ch</strong>en allergis<strong>ch</strong>em Asthma und Leistungsasthma unters<strong>ch</strong>ieden<br />

wurde. Unter Heus<strong>ch</strong>nupfen leiden au<strong>ch</strong> bei den Jugendli<strong>ch</strong>en etwas häufiger Jungen (29%) als Mäd<strong>ch</strong>en<br />

(26%). Anders als no<strong>ch</strong> bei den Primars<strong>ch</strong>ulkindern geben häufiger Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e (31%) an,<br />

unter Heus<strong>ch</strong>nupfen zu leiden, als S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e (26%). Au<strong>ch</strong> sind mehr WBS-S<strong>ch</strong>ülerinnen und<br />

-S<strong>ch</strong>üler (30%) betroffen als Jugendli<strong>ch</strong>e des Gymnasiums (24%). Bei den Angaben zum Asthma lassen<br />

si<strong>ch</strong> keine Unters<strong>ch</strong>iede feststellen.<br />

Die meisten Jugendli<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>ätzen ihre allgemeine (89%) und ihre psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e <strong>Gesundheit</strong> (87%) als gut<br />

bis sehr gut ein. Wie gut die eigene <strong>Gesundheit</strong> einges<strong>ch</strong>ätzt wird, hängt eher vom Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t und vom<br />

Bildungsstatus als von der Herkunft. Die Daten sind verglei<strong>ch</strong>bar mit der Erhebung von 2006 (2). Die Mäd<strong>ch</strong>en<br />

geben häufiger an, dass ihre allgemeine <strong>Gesundheit</strong> (14%) und ihre psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e <strong>Gesundheit</strong> (19%)<br />

mittelmässig bis s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t ist. Bei den Jugendli<strong>ch</strong>en geben dies für die allgemeine <strong>Gesundheit</strong> wie au<strong>ch</strong> für<br />

die psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e <strong>Gesundheit</strong> nur 8% an. Bei den Angaben muss jedo<strong>ch</strong> beda<strong>ch</strong>t werden, dass es si<strong>ch</strong> um eine<br />

eigene Wahrnehmung handelt und ni<strong>ch</strong>t notwendigerweise ein behandlungsbedürftiges, medizinis<strong>ch</strong>es<br />

oder psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>es Problem besteht. Jugendli<strong>ch</strong>e befinden si<strong>ch</strong> in einer starken Entwicklungsphase, bei<br />

wel<strong>ch</strong>er sie mit vers<strong>ch</strong>iedenen Problemen konfrontiert werden. Dies kann si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Belastungssymptome<br />

äussern. Mäd<strong>ch</strong>en haben womögli<strong>ch</strong> einen bewussteren Umgang mit ihren gesundheitli<strong>ch</strong>en und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Problemen und setzen si<strong>ch</strong> wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> häufiger damit auseinander als Jungen. Deshalb kann<br />

ni<strong>ch</strong>t davon ausgegangen werden, dass Jungen grundsätzli<strong>ch</strong> weniger gesundheitli<strong>ch</strong>e Probleme haben<br />

(10). Dies sollte bei der ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terspezifis<strong>ch</strong>en Präventionsarbeit berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

Die meisten Jugendli<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>lafen genügend lang. Die Befragung zeigt, dass die Jugendli<strong>ch</strong>en im S<strong>ch</strong>nitt<br />

8 Stunden pro Tag s<strong>ch</strong>lafen. Mehr als zwei Drittel der Befragten S<strong>ch</strong>lafen sogar 8 Stunden oder länger<br />

pro Na<strong>ch</strong>t. Da Mens<strong>ch</strong>en unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lafbedürfnisse haben, kann ni<strong>ch</strong>t von einem Norm- oder<br />

Idealwert der S<strong>ch</strong>lafdauer ausgegangen werden. Die S<strong>ch</strong>lafdauer nimmt jedo<strong>ch</strong> mit dem Alter ab. Jenni<br />

et al. zeigen eine dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lafdauer bei <strong>Kinder</strong>n im Alter von 6 Jahren von 10,9 Stunden, bei<br />

16-jährigen Jugendli<strong>ch</strong>en sinkt diese auf 7,9 Stunden. Aufgrund der Daten der Zür<strong>ch</strong>er Longitudinalstudie,<br />

wel<strong>ch</strong>e das S<strong>ch</strong>lafverhalten von <strong>Kinder</strong>n von einem Monat bis zum Alter von 16 Jahren beoba<strong>ch</strong>tet<br />

hat, konnten Perzentilkurven erstellt werden (19). Bei den Basler Jugendli<strong>ch</strong>en lässt si<strong>ch</strong> demna<strong>ch</strong> kein<br />

spezielles Problem bezügli<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>lafdauer feststellen.<br />

Die Prävalenz von Kopflausfällen ist seit 2004/2005 unverändert. Dies deckt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mit den praktis<strong>ch</strong>en<br />

Erfahrungen im <strong>Kinder</strong>- und Jugendgesundheitsdienst. Mäd<strong>ch</strong>en haben aufgrund ihrer Haarlänge häufiger<br />

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