Kinder - Gesundheit.bs.ch - Kanton Basel-Stadt
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da die Befragung 2006 gänzli<strong>ch</strong> anonym dur<strong>ch</strong>geführt wurde (2). Der Fragebogen im aktuellen Beri<strong>ch</strong>t<br />
wurde beim Besu<strong>ch</strong> der s<strong>ch</strong>ulärztli<strong>ch</strong>en Vorsorgeuntersu<strong>ch</strong>ung im <strong>Kinder</strong>- und Jugendgesundheitsdienst<br />
ausgefüllt. Deshalb ist anzunehmen, dass die Zahlen wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> zu tief liegen.<br />
Es kann jedo<strong>ch</strong> angenommen werden, dass die Anzahl der Rau<strong>ch</strong>enden wie au<strong>ch</strong> die Anzahl gerau<strong>ch</strong>ter<br />
Zigaretten pro Tag aufgrund höherer Preise und der Altersgrenze (Verkaufsverbot an unter 18-jährige)<br />
tendenziell zurückgehen. Die meisten rau<strong>ch</strong>enden Jugendli<strong>ch</strong>en rau<strong>ch</strong>en eine halbe Packung pro Tag. Die<br />
hier dargestellten Daten zeigen, dass bei Fragen zum Su<strong>ch</strong>tverhalten zwingend ein anonymisierter Fragebogen<br />
nötig ist. Ohne eine Anonymisierung wird das Konsumverhalten von Su<strong>ch</strong>tmitteln unters<strong>ch</strong>ätzt.<br />
Die s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Umfrage zum Tabakkonsum der Universität Züri<strong>ch</strong> zeigt seit 2001 einen Rückgang der<br />
rau<strong>ch</strong>enden Jugendli<strong>ch</strong>en von 29% auf 24%. Hier hat mögli<strong>ch</strong>erweise die Verhältnisprävention Einfluss<br />
auf das Verhalten der Jugendli<strong>ch</strong>en. In Zukunft wird in <strong>Basel</strong> der Verkauf über Automaten no<strong>ch</strong> weiter einges<strong>ch</strong>ränkt<br />
werden, sodass Jugendli<strong>ch</strong>e unter 18 Jahren s<strong>ch</strong>werer an Zigaretten kommen werden. Bei den<br />
Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tern s<strong>ch</strong>eint si<strong>ch</strong> die Anzahl der Rau<strong>ch</strong>enden anzuglei<strong>ch</strong>en. Einen grossen Einfluss s<strong>ch</strong>eint der<br />
soziale Faktor zu haben. <strong>Kinder</strong> von rau<strong>ch</strong>enden Eltern rau<strong>ch</strong>en häufiger, Jugendli<strong>ch</strong>e mit rau<strong>ch</strong>enden Ges<strong>ch</strong>wistern<br />
rau<strong>ch</strong>en 3-mal so häufig wie Jugendli<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>wister haben, die ni<strong>ch</strong>t rau<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong><br />
haben Rau<strong>ch</strong>erinnen und Rau<strong>ch</strong>er häufiger Freunde, die ebenfalls rau<strong>ch</strong>en (23).<br />
Alkohol ist die Droge mit der grössten Akzeptanz in unserer Gesells<strong>ch</strong>aft. Der Konsum von Alkohol wird<br />
oft länger ni<strong>ch</strong>t als Problem erkannt, als der Konsum anderer psy<strong>ch</strong>oaktiver Stoffe. Ein spezieller Fokus<br />
sollte bei Jugendli<strong>ch</strong>en auf den regelmässigen oder exzessiven (einmal pro Wo<strong>ch</strong>en oder öfter) Konsum<br />
von Alkohol gelegt werden. Deshalb wurde in diesem Beri<strong>ch</strong>t bei der Befragung vor allem das regelmässige<br />
Alkoholtrinken erfragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 20% der Jugendli<strong>ch</strong>en mindestens einmal pro<br />
Wo<strong>ch</strong>e Alkohol konsumieren. Während zwis<strong>ch</strong>en den Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tern keine Unters<strong>ch</strong>iede bestehen, zeigt<br />
si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weizer und Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en ein grosser Unters<strong>ch</strong>ied. So trinken<br />
25% der S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en regelmässig Alkohol, wobei dies bei den Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
nur 11% tun. Au<strong>ch</strong> die WBS-S<strong>ch</strong>ülerinnen und -S<strong>ch</strong>üler konsumieren weniger regelmässig Alkohol (18%)<br />
als Jugendli<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e das Gymnasium besu<strong>ch</strong>en (23%).<br />
Es ist zu vermuten, dass ausländis<strong>ch</strong>e Jugendli<strong>ch</strong>e aus soziokulturellen Gründen weniger Alkohol trinken<br />
als S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e. Au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint die Zahl der regelmässig Alkohol trinkenden Gymnasiastinnen<br />
und Gymnasiasten höher zu sein, da mehr S<strong>ch</strong>weizer S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler das Gymnasium besu<strong>ch</strong>en<br />
und der Anteil der Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en in der WBS grösser ist.<br />
Verglei<strong>ch</strong>t man die Zahlen mit den Ergebnissen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Fa<strong>ch</strong>stelle für Alkohol und andere<br />
Drogenprobleme, wel<strong>ch</strong>e zeigen, dass 25% der Jungen und 18% der Mäd<strong>ch</strong>en regelmässig Alkohol trinken,<br />
so liegen die Zahlen in diesem Beri<strong>ch</strong>t etwas unter diesen Zahlen (24). S<strong>ch</strong>liesst man jedo<strong>ch</strong> Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer<br />
Jugendli<strong>ch</strong>e aus, so ist die Zahl der regelmässig Alkohol trinkenden Jugendli<strong>ch</strong>en verglei<strong>ch</strong>bar.<br />
Ein weiteres Problem beim Alkohol ist die konsumierte Menge. Die S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>stelle für Alkoholund<br />
andere Drogenprobleme gibt an, dass Raus<strong>ch</strong>trinken unter Jugendli<strong>ch</strong>en in der S<strong>ch</strong>weiz weit verbreitet<br />
ist und eines der wi<strong>ch</strong>tigsten <strong>Gesundheit</strong>sprobleme im Jugendalter darstellt. Sie geben an, dass 40%<br />
der Jungen und 31% der Mäd<strong>ch</strong>en im Monat vor der Befragung mindestens einmal fünf Gläser oder mehr<br />
getrunken haben (25).<br />
Damit die Situation in <strong>Basel</strong> besser fassbar wird, wird im Jahr 2010 das Konsumverhalten Jugendli<strong>ch</strong>er<br />
von Alkohol und anderen Drogen näher betra<strong>ch</strong>tet. Die Prävention sollte einen vernünftigen Umgang mit<br />
Alkohol propagieren und ni<strong>ch</strong>t restriktive Massnahmen ergreifen.<br />
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