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Kinder - Gesundheit.bs.ch - Kanton Basel-Stadt

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Läuse als Knaben. Das Lausshampoo ist im Moment bei den Betroffenen das gängigste Behandlungsmittel.<br />

Der Nissenkamm wird von Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Eltern ni<strong>ch</strong>t so häufig angewandt, da er eher unbekannt<br />

sein dürfte. Im Primars<strong>ch</strong>ulalter geben S<strong>ch</strong>weizer Eltern häufiger an, dass ihr Kind Kopfläuse hat. Bei Behandlung<br />

sollte der Nissenkamm bei den Migrantenfamilien stärker propagiert werden.<br />

<strong>Gesundheit</strong>sversorgung<br />

Die Befragung hat gezeigt, dass 98% der Familien einen <strong>Kinder</strong>arzt oder eine <strong>Kinder</strong>ärztin haben. Allerdings<br />

haben nur die Hälfte (51%) der Familien die empfohlene kinderärztli<strong>ch</strong>e Vorsorgeuntersu<strong>ch</strong>ung im<br />

Alter von 3–4 Jahren wahrgenommen. Die Vorsorgeuntersu<strong>ch</strong>ung wird öfters von S<strong>ch</strong>weizer Eltern (57%)<br />

als von Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Eltern genutzt (42%).<br />

Die Untersu<strong>ch</strong>ungsstatistik des <strong>Kinder</strong>- und Jugendgesundheitsdienstes zeigt, dass im S<strong>ch</strong>uljahr<br />

2007/2008 s<strong>ch</strong>on bei <strong>Kinder</strong>garteneintritt gesundheitli<strong>ch</strong>e Probleme und Entwicklungsdefizite bestehen<br />

(20). Neben Übergewi<strong>ch</strong>t, motoris<strong>ch</strong>en Entwicklungsdefiziten und Karies musste jedes zehnte Kind<br />

an einen Augenarzt und jedes fünfte Kind an einen Pädiater überwiesen werden. Je früher gesundheitli<strong>ch</strong>e<br />

Defizite entdeckt werden, umso eher kann man sie no<strong>ch</strong> behandeln. Diese bis vor dem <strong>Kinder</strong>garteneintritt<br />

unentdeckten <strong>Gesundheit</strong>sprobleme weisen auf eine ungenügende <strong>Gesundheit</strong>sversorgung<br />

und <strong>Gesundheit</strong>sförderung im Kindesalter hin. Gegenwärtig besteht demna<strong>ch</strong> ein grosser Bedarf<br />

für eine gezielte Frühförderung. Es gilt, die vorhandenen medizinis<strong>ch</strong>en Angebote zur Vorsorge und zur<br />

<strong>Gesundheit</strong>s förderung besser zu verankern und insbesondere für Eltern mit Migrationshintergrund und/<br />

oder niedrigem sozioökonomis<strong>ch</strong>em Status stärker und verständli<strong>ch</strong>er zu kommunizieren.<br />

Einen weiteren Trend sieht man bei der Nutzung des <strong>Kinder</strong>spitals. So geben zwar die meisten befragten<br />

Familien mit <strong>Kinder</strong>gartenkindern an, bei einer Krankheit zu ihrem <strong>Kinder</strong>arzt oder ihrer KInderärztin zu gehen,<br />

ein Drittel der Eltern würde ihre <strong>Kinder</strong> in einem akuten Fall aber au<strong>ch</strong> zuerst in ein Krankenhaus bringen.<br />

Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Eltern geben dies häufiger an (40%) als S<strong>ch</strong>weizer Eltern (34%). Bei dieser Frage konnten<br />

die Eltern mehrere Antworten geben. Die Resultate zeigen also ledigli<strong>ch</strong> einen Trend auf. Wobei dieser<br />

vermutete Trend im Jahresberi<strong>ch</strong>t 2008 des Universitäts-<strong>Kinder</strong>spitals beider <strong>Basel</strong> (UKBB) bestätigt werden<br />

kann: «Die Zahl der Notfallkonsultationen hat in den vergangenen vier Jahren um 20% zugenommen, wobei<br />

am UKBB wie an anderen Kliniken diese Zunahme insbesondere auf sogenannte Bagatellfälle zurückzuführen<br />

ist, Krankheitsbilder also, die au<strong>ch</strong> in einer <strong>Kinder</strong>arztpraxis behandelt werden könnten.» (21)<br />

Die Befragung zeigt, dass ni<strong>ch</strong>t ein fehlender <strong>Kinder</strong>arzt oder eine fehlende <strong>Kinder</strong>ärztin das Problem<br />

darstellt, sondern die Nutzung der <strong>Kinder</strong>arztpraxen, sowohl bei Vorsorgeuntersu<strong>ch</strong>ungen wie au<strong>ch</strong> bei<br />

akuten Erkrankungen. Fast alle Eltern können zwar einen eigenen Pädiater benennen, nutzen diesen aber<br />

ni<strong>ch</strong>t immer optimal.<br />

Freizeitverhalten<br />

Das Freizeitverhalten von <strong>Kinder</strong>n und Jugendli<strong>ch</strong>en wurde im Fragebogen untersu<strong>ch</strong>t. Von den Eltern<br />

der <strong>Kinder</strong> wollte man wissen, wie lange die <strong>Kinder</strong> im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt pro Tag im Freien spielen sowie wie<br />

viel Sport sie neben dem <strong>Kinder</strong>garten oder der S<strong>ch</strong>ule treiben. Au<strong>ch</strong> die Jugendli<strong>ch</strong>en wurden zu ihrem<br />

dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Sportverhalten ausserhalb der S<strong>ch</strong>ule befragt. Die Angaben der Eltern und der<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en gehen von S<strong>ch</strong>ätzungen aus und entspre<strong>ch</strong>en keiner objektiven Messung. Au<strong>ch</strong> kann die<br />

Qualität und Intensität der Bewegung ni<strong>ch</strong>t beurteilt werden. Die Daten geben jedo<strong>ch</strong> eine Tendenz an.<br />

Viele <strong>Kinder</strong>garten- (84%) und Primars<strong>ch</strong>ulkinder (80%) spielen 2 Stunden oder länger tägli<strong>ch</strong> im Freien.<br />

Wenn man davon ausgeht, dass 60 Minuten Bewegung pro Tag genügend sind, so könnte man hier davon<br />

ausgehen, dass si<strong>ch</strong> die meisten <strong>Kinder</strong> genügend lang bewegen. Nur gerade 1% der <strong>Kinder</strong>gartenund<br />

Primars<strong>ch</strong>ulkinder spielen gar nie im Freien. Die restli<strong>ch</strong>en <strong>Kinder</strong> spielen im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt bis zu einer<br />

Stunde im Freien. Auffällig ist, dass vor allem Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer <strong>Kinder</strong> weniger lang im Freien spielen als<br />

S<strong>ch</strong>weizer <strong>Kinder</strong>. Ein Fünftel der Eltern von Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer <strong>Kinder</strong>garten- und Primars<strong>ch</strong>ulkindern, geben<br />

an, dass ihr Kind weniger als eine Stunde im Freien spielt. Verglei<strong>ch</strong>t man die Angaben na<strong>ch</strong> Wohnort,<br />

zeigt si<strong>ch</strong>, dass in Riehen (92%) im Gegensatz zu anderen <strong>Stadt</strong>teilen wie Grossbasel West (83%), Grossbasel<br />

Ost (79%) und Kleinbasel (82%) die <strong>Kinder</strong> länger im Freien spielen. Da jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t definiert wurde,<br />

dass Spielen im Freien mit Si<strong>ch</strong>bewegen im Freien glei<strong>ch</strong>gesetzt ist, kann man ni<strong>ch</strong>t davon ausgehen,<br />

dass diese Angaben einer reinen Bewegungszeit entspre<strong>ch</strong>en.<br />

Wie viel Bewegungszeit die <strong>Kinder</strong> in ihrer Freizeit haben, zeigt si<strong>ch</strong> am besten am Sportverhalten. Die<br />

Daten zeigen, dass im <strong>Kinder</strong>garten no<strong>ch</strong> viel weniger <strong>Kinder</strong> regelmässig Sport treiben (73%), als in der<br />

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