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als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV

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der flugleiter 2012/02<br />

DFS<br />

Vorsicht giftig!<br />

Von Spaltpilzen und anderen Gefahren<br />

Wer heute durch die Flure unseres Unternehmens spaziert und auf der Suche nach Antworten<br />

ist, sollte sich immer bewusst sein, dass diese nicht unbedingt der Wirklichkeit entsprechen<br />

werden.<br />

Viele der Antwort Suchenden befinden sich zwischen Hoffen<br />

und Bangen, ob der neue Eingruppierungstarifvertrag für<br />

oder gegen sie verwendet wird. Bekommen sie wirklich neue<br />

Perspektiven, welche Chancen und Risiken stecken im Text?<br />

Diese Unsicherheit endet manchmal in Wut mit der entscheidenden<br />

Frage, wer nun der richtige Adressat für diese ist.<br />

Diese unsicheren Zeiten ermöglichen mancher vermeintlich<br />

gewieften Führungskraft, einen Spaltpilz zwischen Gewerkschaft,<br />

Betriebsräten und Belegschaft wachsen zu lassen.<br />

Sie nutzt die Gunst der Stunde, um die schlechtesten aller<br />

Varianten für den Mitarbeiter in das neue Werk hineinzuinterpretieren.<br />

Abgruppierungen bis hin zur aus dem Abschluss<br />

resultierenden Massenentlassung wegen fehlender<br />

Qualifikationsmerkmale oder zu hohen Kosten sind ein äusserst<br />

wirksames Drohszenario. Diese Art Spaltpilz wird genährt<br />

von Unwissen, Gerüchten und Vorurteilen. Und jeder,<br />

der sie unreflektiert weitergibt, breitet seinerseits die Sporen<br />

aus.<br />

Die Führungskraft mimt das unschuldige Opferlamm. Sie<br />

hätte ja die Möglichkeit, sich mit aller gebotenen Sachlichkeit<br />

mit den Veränderungen auseinanderzusetzen und tragbare<br />

Lösungen mit den Mitarbeitern und deren Vertretern zu<br />

diskutieren. Stattdessen bestärkt sie die Mitarbeiter, dieser<br />

unverschämt erfolgreichen Gewerkschaft ein für allemal den<br />

Rücken zu kehren: „Mit diesen Bad Guys sollte ein anständiger<br />

Mitarbeiter nichts am Hut haben, vor allem nicht in der<br />

Verwaltung“. Es wird so viel phantasiert, dass die Illusion<br />

entsteht, der ganze Wohlstand in der DFS sei ein Geschenk<br />

des Arbeitgebers. Die Tatsache, welchen enormen Kraftaufwand<br />

Gewerkschaften und Betriebsräte aufbringen mussten,<br />

verzerrt sich im Nebel einer höchst fragwürdigen Unternehmenskommunikation.<br />

Gewinnt unser Spaltpilz weiter an Nährboden, macht er es<br />

einfacher, in zwei oder drei Jahren das Unternehmen zu zerlegen<br />

oder mal richtig abzuspecken. In dem er zwischen die<br />

Mitarbeiter und die Gewerkschaft wächst, verfaulen Solidarität<br />

und Vertrauen. Die ohnehin wacklige Brücke zwischen<br />

den Operativen und den Administrativen schimmelt weiter<br />

vor sich hin, bis sie endgültig zerbricht. Das macht angreifbar,<br />

vor allem die politisch schwächere Seite. Doch das ist<br />

dieser immer noch nicht klar. Sie erwartet wie selbstverständlich<br />

einen neuen Rationalisierungsschutztarifvertrag,<br />

ohne zu verstehen, dass dieser dieses Mal nicht so einfach<br />

vom Himmel fällt. Einige wenige haben die Zeichen der Zeit<br />

erkannt und sind Mitglied geworden, selbst mit kleinen<br />

Zweifeln. Dem Rest kann wohl nicht mehr geholfen werden,<br />

es sei denn, er erkennt die Wirklichkeit <strong>als</strong> diese an und auf<br />

welcher Seite er am Ende <strong>als</strong> abhängiger Tarifbeschäftigter<br />

steht.<br />

Kollegen! Investiert endlich mal etwas für Eure Arbeitnehmerrechte,<br />

stellt die Aussagen der DFS kritisch in Frage und<br />

denkt ein paar Jahre in die Zukunft, wenn der Gürtel noch<br />

enger geschnallt sein wird. Noch ist es nicht zu spät, aber<br />

der Spaltpilz breitet sich jeden Tag weiter aus… nur ihr selbst<br />

könnt das verhindern.<br />

L. Angener<br />

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