Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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Die durch die Kantone Baselland und Basel-Stadt gemeinsam ausgeschriebene Risikoermittlung<br />
über den Verkehrsweg Rhein wurde zur Ausarbeitung vergeben. Die beauftragte Ingenieurfirma<br />
wird dabei im Rahmen einer interkantonalen Gruppe aus Vertretern der kantonalen<br />
Stellen sowie der Rheinschifffahrtsbehörden begleitet. In diesem Zusammenhang wurde im Juni<br />
eine Tagung zum Transport gefährlicher Güter auf dem Rhein durchgeführt. Dabei berichteten<br />
Vertreter aus Holland von ihren Erfahrungen mit dem Umgang mit Risiken auf dem<br />
Rhein. Diese Tagung gab guten Input für die Weiterbearbeitung der Risikoermittlung. Deren<br />
Ergebnisse sollen im Frühjahr 2002 der erweiterten Begleitgruppe vorgestellt werden.<br />
In einem weiteren Auftrag wird die Einsatzplanung Rhein durch ein Ingenieurbüro erarbeitet.<br />
Zur Steuerungsgruppe gehören neben den Kantonen AG, BL und BS auch Vertreter/innen der<br />
deutschen und französischen Behörden. Wenn diese Unterlagen vorliegen, wird damit eine<br />
bessere Koordination der Ereignisdienste angestrebt.<br />
Die neue SBB Haltestelle St. Jakob liegt an einer Güterzugsstrecke, die der Störfallverordnung<br />
(StFV) unterliegt. Als kantonale Vollzugsstelle konnte sich die KCB im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens<br />
einbringen. Die SBB wurden darin zur Umsetzung einiger zusätzlicher<br />
Sicherheitsmassnahmen verpflichtet, wie der Erstellung von Leitschienen zur Vermeidung<br />
des Abirrens eines entgleisten Güterwagens, zur Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/h<br />
während Grossanlässen und zur Ausarbeitung einer Risikoermittlung. Wir konnten uns anlässlich<br />
einer Besprechung und Begehung vor Ort überzeugen, dass die Massnahmen getroffen<br />
worden sind. Die Risikoermittlung ist ebenfalls in Ausarbeitung. Allfällig sich daraus ergebende<br />
Massnahmen sind nachträglich zu verwirklichen. Damit stand gegen der definitiven Inbetriebnahme<br />
der Haltestelle nichts entgegen.<br />
Auf Ende 2001 konnte die Erfassung der Betriebe, welche mit Organismen in geschlossenen<br />
Systemen (d.h. Labors, Produktion) arbeiten und damit der seit Ende 1999 geltenden Einschliessungsverordnung<br />
(ESV) unterstehen, abgeschlossen werden. Gegenüber dem alten<br />
Recht (StFV) hat sich die Anzahl der betroffenen Biotechnologiebetriebe von 10 auf 38 erhöht.<br />
Dies ist auf den erweiterten Geltungsbereich der ESV sowie auf neue Firmen zurückzuführen.<br />
Bei Inspektionen in Biotechnologiefirmen hat sich die Nützlichkeit der Erhebung von Proben<br />
gezeigt. So konnten durch die Analyse solcher Proben im Biosicherheitslabor bei verschiedenen<br />
Betrieben Schwachstellen bei den Sicherheitsmassnahmen aufgezeigt werden, die mit einer<br />
visuellen Prüfung nicht erkennbar gewesen sind. Der weitere Aufbau dieser Analytik am<br />
Kantonalen <strong>Laboratorium</strong> Basel-Stadt wird weiterhin vom BUWAL und neu auch BAG (Bundesamt<br />
für Gesundheit) unterstützt.<br />
Eine unvorgesehene Feuertaufe erlebte der neu geschaffene Notfallbiologendienst mit den im<br />
Nachgang zu den Terroranschlägen vom 11. September aufgetretenen Milzbrandattacken in<br />
den USA. Sie führten in der Nordwestschweiz im Oktober zu zahlreichen Milzbrandalarmen infolge<br />
Auftretens von verdächtigen Briefpostsendungen. Obwohl der B-Terror im ursprünglichen<br />
Konzept des Notfallbiologendienstes nicht miteinbezogen wurde, konnte rasch eine ad hoc Regelung<br />
geschaffen werden, die zu einer effizienten Unterstützung von Feuerwehr, Polizei sowie<br />
des federführenden Kantonsarztes führte. In einer ersten Phase erhob der Notfallbiologendienst<br />
die verdächtige Post selber, danach übernahm er nur die Beratung. Zudem wurde ein<br />
Team von Biologen des Kantonalen <strong>Laboratorium</strong>s mit der Bereitstellung einer Analytik für den<br />
mikrobiologischen Nachweis von Bacillus anthracis, dem Milzbranderreger, beauftragt. Im Biosicherheitslabor<br />
konnte innert kürzester Zeit eine Analytik angewendet werden, welche die<br />
Überprüfung der verdächtigen Postsendungen und anderen Gegenständen erlaubte. Es wurden<br />
aus insgesamt sieben Kantonen über 90 Proben analysiert. Sowohl die räumlichen wie<br />
auch die sicherheitstechnischen Ressourcen wurden dabei bis an die Grenzen strapaziert.<br />
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Jahresbericht 2001 KL BS