15.11.2013 Aufrufe

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. ALLGEMEINER TEIL<br />

1.1 ZUSAMMENFASSUNG<br />

Chemische Lebensmitteluntersuchungen<br />

Heute gilt ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Erreger des Rinderwahnsinns (BSE)<br />

und der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen <strong>als</strong> wahrscheinlich.<br />

Da mit den heutigen Tests nicht alle infizierten, noch nicht erkrankten Tiere identifiziert werden<br />

können, wurde mit verschiedenen Verfahren nach nicht-deklarierten Rindsbestandteilen in Nahrungsmitteln<br />

gesucht.<br />

Fleisch- und Wurstwaren wurden auf nicht-deklarierte Rindsbestandteile und auf Hirnanteil,<br />

Sportlernahrung und Schlankheitsmittel auf Gelatine, und Mehle auf Tierbestandteile untersucht.<br />

Glücklicherweise wurde in keiner von 64 untersuchten Fleisch- und Wurstwaren Hirnbestandteile<br />

und in nur einer von 64 Proben nicht-deklariertes Rindfleisch nachgewiesen. Aber in<br />

immerhin 7 von 39 untersuchten Produkten wurde Gelatine nachgewiesen, wo keine deklariert<br />

war.<br />

Mais ist diejenige Nutzpflanze, von der die meisten gentechnisch veränderten Sorten kommerziell<br />

genutzt werden. Wegen der geringen Beanstandungszahl in den letzten beiden Jahren<br />

wurden einzig Maisproben anlässlich einer Nordwestschweizer Regiokampagne untersucht.<br />

Obwohl die Hälfte der circa 60 Proben geringste Mengen (< 0.1 %) von gentechnisch veränderten<br />

Pflanzen enthielt, musste keine einzige Probe wegen nicht-bewilligten Maissorten oder wegen<br />

einer Überschreitung der Deklarationslimite beanstandet werden. Dies obwohl dank der<br />

Entwicklung von Nachweismethoden für nicht-bewilligte gentechnisch veränderte Sorten (T25,<br />

StarLink, GA21 und NK603) der beiden Kantonalen Laboratorien Zürich und Basel-Stadt die<br />

Voraussetzung für eine wirksame Kontrolle geschaffen wurde.<br />

In der Lebensmittelgesetzgebung sind zwar Speziallebensmittel, aber nicht Functional oder<br />

Designer Food definiert. Gemeint sind Lebensmittel, die Substanzen enthalten oder damit angereichert<br />

sind, die dem Kunden einen erwünschten Zusatznutzen bringen sollen. Dieser Zusatznutzen<br />

ist oft kaum oder gar nicht bewiesen, wird aber trotzdem stark beworben.<br />

Die dieses Jahr durchgeführten Untersuchungen von Ergänzungsnahrungen für Sportler sowie<br />

von Schlankheitsmitteln zeigte mit den hohen Beanstandungsquoten von 37, respektive 60 %<br />

das erwartet schlechte Bild. Vor allem den Deklarationsvorschriften wird in derartigen Produkten<br />

weiterhin zu wenig Beachtung geschenkt.<br />

Die Untersuchung von Prohormonen in Sportergänzungsnahrung zeigte ausserdem, dass die<br />

Einnahme gewisser Produkte wegen Spuren von Prohormonen zu f<strong>als</strong>ch-positiven Dopingresultaten<br />

z.B. mit Nandrolon führen kann.<br />

In diesem Jahr wurde erstm<strong>als</strong> auf Pilzverfälschungen und korrekte Deklaration der Fischart<br />

untersucht. Alle kontrollierten Fischprodukte hatten die Fischart korrekt deklariert. Bei der Untersuchung<br />

von getrockneten Steinpilzen und Steinpilzprodukten zeigte die angewandte molekularbiologische<br />

Methode, dass es sich bei den verkauften Steinpilzen in fast 100 % aller Fälle<br />

nicht um den typischen Steinpilz (Boletus edulis), sondern um den Sommersteinpilz (Boletus<br />

aestivalis) oder um den Schwarzen Steinpilz (Boletus aureus) handelt, die aus China importiert<br />

werden. Beanstandet wurden nur Produkte, die fälschlicherweise die lateinische Bezeichnung<br />

Boletus edulis aufführten.<br />

In 5 von 35 Aufstrichen von Silsern, Brezeln und Sandwiches mit der Auslobung Butter stellten<br />

wir diesbezüglich Täuschungen fest. Untersuchungen von Osterhasen und Speiseölen zeigten<br />

nur kleine Deklarationsmängel auf.<br />

Eine Vielzahl von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden werden in der Landwirtschaft eingesetzt.<br />

Viele der schlecht abbaubaren und in der Nahrungskette sich anreichernden Organochlorpestizide<br />

sind heute durch moderne, sich schnell abbauende Wirkstoffe ersetzt. Deren<br />

Nachweis erfordert aufwändige Verfahren und modernste Analysengeräte. Weil witterungsan-<br />

Seite 8 von 183<br />

Jahresbericht 2001 KL BS

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!