18.11.2013 Aufrufe

Reliefs mit szenischen u. a. Inhalt

Reliefs mit szenischen u. a. Inhalt

Reliefs mit szenischen u. a. Inhalt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 115<br />

Wandteller, rund, alttestamentarische Darstellung Salomons Urteil<br />

Herzogliche Eisenhütte Mägdesprung, um 1860, Ausformung um 1875<br />

Bronze, natürliche Patina, Tellerfahne schwarzer Mattlack<br />

Rückseite Zinnauslötungen und Hängevorrichtung am Mittelpunkt<br />

Durchmesser 208 mm<br />

Bezeichnung auf Rückseite Marke: Obelisk MN, Musternummer: 1414<br />

Privatsammlung<br />

Preis-Courant 1886, LV 34, Seite 28, Musternummer:<br />

1414, Coupe, Salomonis <strong>mit</strong> Fuss 2401, Schale 20 1 /2 cm D.<br />

Im Mittelpunkt der Szenerie befindet sich der auf dem Löwenthron sitzende Salomon, neben<br />

ihm ein Priester?, eine weitere Person <strong>mit</strong> Liktorenbündel, vor ihm ein Soldat <strong>mit</strong> Schwert<br />

ein Kind am Bein haltend, um das Urteil König Salomons (Altes Testament 1. König 3,16-28)<br />

auszuführen, nachdem sich die zwei Frauen im Vordergrund um das Kind gestritten hatten.<br />

Salomon befahl das Kind zwischen den angeblichen Müttern zu teilen, worauf sich durch die<br />

Einwilligung die falsche Mutter verriet. Das mehrfach in der bildenden Kunst dargestellte<br />

Thema des weisen Urteils des Salomon ist schon sehr früh auf einem Reliquienkasten des<br />

4. Jahrhunderts, im Mailänder Dom, 536 wiedergegeben. Das Bild ist in der Komposition mehr<br />

bühnenhaft aufgebaut und das Bildgeschehen füllt fast das ganze Rund. Der architektonische<br />

Mittelgrund ist an die rechte Seite gesetzt, wobei der Hintergrund <strong>mit</strong> Burgen auf<br />

Felsen und anderen Bauten sich nach links oben staffelt.<br />

Die Reliefausbildung ist bei diesem Teller sehr viel plastischer, was auf einen anderen<br />

Künstler der Platte weist als die vorhergehenden (Abb. 111-115). Das Bild (Abb. 110) Raub<br />

der Sabinerinnen und das hier vorgestellte weisen außer dem Flechtbandrahmen auch sonst<br />

große Ähnlichkeiten auf, die den gleichen Modelleur vermuten lassen.<br />

Anm. 536 Lexikon der Kunst, LV 158, Band 4, Seite 272<br />

Anm. 537 Lexikon der Kunst, LV 158, Band 2, Seite 259, Hephaistos<br />

Anm. 538 Kris, Erich und von Falke, Otto, LV 152, Seite 185-207<br />

Freundliche Mitteilung von Dr. Thorsten Albrecht, Museum für Kunst und<br />

Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck vom 4.6.1998. Die Bleiplakette<br />

Schmiede des Vulkan befindet sich im St. Annen-Museum, Lübeck,<br />

Inv. Nr. 1914/9<br />

Anm. 539 Kris, Erich und von Falke, Otto, LV 152, Seite 205,<br />

Die Schmiede des Vulkan, bez. A.Z. 1573, Dm 17 cm (Abb. 19) Bleigüsse im<br />

Schlossmuseum (Berlin), German. Mus.(abgeg. Fuhse, a.a.O. T. 1), Bayer. Nat. -<br />

Museum. Die Figurengruppe ist ein Stich von Cornelis Bos v. 1546 nach einem<br />

Bild Heemskerks v. 1536 entnommen, in der plastischen Ausführung der<br />

Aktfiguren aber wesentlich verbessert. Eine Nachbildung <strong>mit</strong> kleinen<br />

Veränderungen (z. B. Zutat von Feigenblättern bei zwei Aktfiguren) und <strong>mit</strong><br />

Abschwächung des Jamnitzerstils in der Landschaft ist auf einer Silberschale<br />

im Louvre (Kat. von J. J. Marquet de Vasselot, Orfèvrerie Nr. 335).<br />

Abb. 116<br />

Wandteller, rund, mythologische Darstellung Schmiede des Vulcan<br />

Herzogliche Eisenhütte Mägdesprung, um 1860, Ausformung um 1875<br />

Bronze, natürliche Patina, Tellerfahne schwarzer Mattlack<br />

Rückseite Zinnauslötungen und Hängevorrichtung am Mittelpunkt<br />

Durchmesser 212 mm<br />

Bezeichnung auf Rückseite Marke: Obelisk MN, Musternr: 1422<br />

Privatsammlung Preis-Courant 1886, LV 34, Seite 28, Musternummer:<br />

1422, Coupe, Vulcan <strong>mit</strong> Fuss 2401, Schale 20 1 /2 cm D.<br />

Vulkan, der römische Gott des Feuers, der Metallschmelze und der Schmiede, ist auf diesem<br />

Relief im Kreis seiner Schmiedegehilfen am Amboß tätig. Rechts neben der Szene steht Venus,<br />

die von den Römern dem Vulkan beigegeben worden war, <strong>mit</strong> Amor, den sie schützend hält.<br />

Vor beiden liegt sein Attribut Bogen und Köcher, für die Vulkan die Pfeile schmiedete. Die vier<br />

kraftvollen männlichen Gestalten und die Venus füllen ca. 2/3 des <strong>mit</strong> reicher Flora dekorierten<br />

unteren Bildteiles. Links das Schmiedefeuer und einem Schmied der den Balg betätigt.<br />

Davor sitzt der Gott Vulkan auf einem prachtvoll verzierten Thron <strong>mit</strong> einem Werkzeugbehälter.<br />

Das Schmiedestück <strong>mit</strong> der Zange auf dem Amboß hält Vulkan und zwei Schmiede,<br />

die zueinander stehend <strong>mit</strong> unterschiedlichen Hämmern dieses bearbeiten. 537 Der auch bei<br />

diesem Relief bühnenhaft sehr hohe Horizont läßt den Mittelgrund schon fast als Hintergrund<br />

erscheinen. Für die Vorlage zu diesem Relief haben Otto von Falke und Erich Kris 538 als<br />

Stecher Cornelius Bos von 1546 er<strong>mit</strong>telt. Die Vorlage bildete das entsprechende Gemälde<br />

von Maerten van Heemskerks (* 1498 † 1574) von 1536. 539<br />

• 147 •

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!