Vortrag Frau Möllers - Deutsches Rotes Kreuz
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Ich habe in meiner Aufzählung der verschiedenen Aspekte der Achtsamkeit nur auf einige<br />
Konkretisierungen hingewiesen. Mit der Lupe der Achtsamkeit können Praxisbeispiele<br />
durchsucht werden und dabei können die verschiedenen Facetten von Achtsamkeit in kleinen<br />
und kleinsten alltäglichen Situationen aufgespürt werden:<br />
Worin zeigt sich Achtsamkeit? Was möchte ich auch selbst so erfahren? Was fällt mir leicht?<br />
Wo möchte ich mich weiterentwickeln?<br />
Dabei lässt sich noch eine erstaunliche Entdeckung machen:<br />
Die einzelnen Kolleginnen leben in unterschiedlicher Akzentuierung einzelne Aspekte von<br />
Achtsamkeit und jede hat auch hier Stärken und blinde Flecken, die ins Licht geholt werden<br />
können. Erst das macht ein Team bunt und leuchtend!<br />
Vielleicht haben Sie einmal Lust, diese Betrachtungsweise auf sich anzuwenden. Welche<br />
Facetten hat Achtsamkeit für mich, was lebe ich schon, was möchte ich weiterentwickeln?<br />
Das Bild von der Blume der Achtsamkeit lässt sich weiter ausspinnen, so kann man nach den<br />
Nährstoffen für das Wachstum der Blume fragen: Wie übt sich Achtsamkeit?<br />
Auch hier gibt es viele unterschiedliche Wege:<br />
Manche werden in der Natur still, manche beim Kunstgenuß, andere brauchen die körperliche<br />
Erfahrung von Ruhe wie beim Tai-Chi oder Yoga, wieder andere suchen die Stille in der<br />
Meditation.<br />
Ein relativ neues Angebot zielt auf Stressreduktion durch Achtsamkeit, die sog. MBSR Kurse<br />
(Mindfulness-Based Stress Reduction).<br />
Grundsätzlich aber gilt: erst wenn ich mich mir selbst achtsam zuwende, auf mich selbst<br />
achte, kann ich dies auch weitergeben.<br />
Und: Wie lernt man achtsam sein? Indem ich achtsam behandelt werde. Jede, jeder von uns,<br />
nicht nur ein Kind, braucht diese Erfahrung.<br />
Daher ist es für die Weiterentwicklung der Kitalandschaft zentral, darauf zu achten, dass<br />
Druck und Leistungsvergleiche nicht die Kolleginnen in der Kita daran hindern, sich Zeit für<br />
die Entfaltung eines achtsamen Klima zu nehmen. Dies ist eine Aufgabe von Trägern und<br />
frühkindlicher Bildungspolitik.<br />
Gerd Regel fordert Träger, Leitungen und die Teams selbst auf, sich vor immer neuen<br />
Anforderungen zu schützen:„ Die Beschränkung auf das Wesentliche ist ohne Alternative“ (7)<br />
Der Schatz der frühen Kindheit ist nicht durch Beschleunigung zu gewinnen - sondern durch<br />
Achtsamkeit.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für Ihre Weiterentwicklung persönlich und im Team<br />
Offenheit und Zeit.<br />
Foto: Mond- Traum-Zimmer<br />
Gesprächsimpulse:<br />
Wie sieht der Rückblick auf Ihren Entwicklungsweg in der Offenen Arbeit aus, für sie<br />
persönlich oder für die Kita (Team, Eltern, Träger…)? Was haben Sie gewonnen?<br />
Was wünschen Sie sich für Ihre persönliche Weiterentwicklung, damit Offenheit und<br />
Achtsamkeit erprobt werden können?<br />
Und: Würde Ihnen die Offene Kita fehlen?<br />
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