Bei uns am Hof 5/2007 - ALPINETGHEEP
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BEI<br />
UNS<br />
AM<br />
DAS FACHMAGAZIN FÜR SCHAF- UND ZIEGENHALTER<br />
ZUCHT • PRODUKTION • VERMARKTUNG<br />
AUSGABE 5/<strong>2007</strong><br />
Trendsetter Holland<br />
Seite 10<br />
Chl<strong>am</strong>ydien<br />
Seite 20 Tiertransport+WIS<br />
Seite 2 + 12 Kitzaufzucht<br />
Seite 16
2<br />
Termine 2008<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Versteigerung von<br />
Zuchttieren in Wels<br />
Zuchtschafe:<br />
• 5. April<br />
• 26. Juli<br />
• 20. September<br />
• 22. November<br />
Zuchtziegen:<br />
• 26. Juli<br />
Marcel Kropf- wie schon beim letzten Kurs im Oktober,<br />
dies immer nur sehr kurzfristig zusagen kann. Die Kosten<br />
richten sich nach der Teilnehmerzahl. Interessenten<br />
melden sich bitte beim Landesverband oder direkt beim<br />
Obmann von ASSS, Herrn Franz Weingartner, unter der<br />
Telefonnummer: 0650-4553021<br />
Wissenswertes und<br />
Interessantes rund um die<br />
Schaf- und Ziegenmilch;<br />
Termin: 07.02.2008 von 09:00-16:00 Uhr,<br />
Kursort: BBK Kirchdorf<br />
Inhalt: Anatomie bei Schaf und Ziege, Ernährungsphysiologischer<br />
Wert der Schaf – und Ziegenmilch, Sensorik<br />
der Milchprodukte, Richtige Euter- und Melkhygiene,<br />
Milchhygieneverordnung, Wissenswertes zur Melktechnik<br />
(Melkmaschinen, Melkstand, Milchkühlung), inkl.<br />
Verkostung von versch. Spezialitäten aus Schaf- und<br />
Ziegenmilch! Nähere Infos beim LFI. Kosten: 15,- € /<br />
Person Trainer/in: Ing. Franz <strong>Hof</strong>er, Pernkopf Michaela,<br />
Praktiker / Milchziegenhalter<br />
Ziegenkochkurs in der BBK Rohrbach<br />
Termin: 4. oder 5. März <strong>2007</strong><br />
Ort: Bezirksbauernk<strong>am</strong>mer Rohrbach, Lehrküche u.<br />
Kursraum; Thema: „Feinstes von der Ziege“<br />
„Ziegenfleisch erfreut sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Für Verbraucher ist es eine willkommene Alternative<br />
zu den gängigen Fleischsorten. Das Ziegenkitzfleisch<br />
gilt unter Feinschmeckern als besondere Delikatesse. Es<br />
ist eiweißreich, fett- und cholesterinarm, daher gut bekömmlich.“<br />
Nähere Infos beim LFI.<br />
Vorankündigung Kurse<br />
ASSS – Austrian Shropshire Sheep Society und Landesverband<br />
für Schafzucht und Schafhaltung organisieren<br />
einen Zerlege- und Verarbeitungskurs und einen Kochkurs<br />
für L<strong>am</strong>m-Schaffleischliebhaber. Ort: Schlierbach.<br />
Das Datum -Jänner/ Anfang Februar 2008- und die<br />
Kosten stehen noch nicht genau fest, da der Referent,<br />
Quelle: yakuri.ch<br />
TIERTRANSPORT 2008<br />
Die Tage bis zum 5. Jänner 2008 können nun leicht gezählt<br />
werden. Ab diesem Datum sind, wie bereits in den<br />
letzten Ausgaben von „<strong>Bei</strong> <strong>uns</strong> <strong>am</strong> <strong>Hof</strong>“ angekündigt,<br />
Tiertransport über 65 Kilometer nur mehr mit Befähigungsnachweis<br />
erlaubt. Bis zum 31. Dezember <strong>2007</strong> ist<br />
dieser ohne Kurs in der zuständigen Bezirksbauernk<strong>am</strong>mer<br />
erhältlich. Antragsteller werden ersucht, persönlich<br />
vorzusprechen. Für Befähigungsnachweise, die nach<br />
dem 31. Dezember angefordert werden, ist ein Kursbesuch<br />
vorgeschrieben. Weiters ist für Tiertransporte über<br />
65 Kilometer eine Zulassung als Transportunternehmer<br />
(seit 1. August <strong>2007</strong>) erforderlich. Für deren Erteilung<br />
sind die Bezirksverwaltungsbehörden zuständig. Da diese<br />
Zulassung nur für fünf Jahre gültig ist, ist es rats<strong>am</strong>,<br />
diese nur vor einem unmittelbar geplanten Transporte<br />
über 65 km zu beantragen.
Vorwort<br />
5/<strong>2007</strong><br />
3<br />
Moderne Bauern<br />
braucht das Land<br />
HIGHLIGHTS<br />
Der Bauernstand hat schon immer<br />
das Aussehen des Landschaftsbildes<br />
und die Lebensmittelproduktion<br />
wesentlich geprägt.<br />
Die Bauern wurden aber auch immer als konservativ<br />
und als wenig fortschrittlich von der Gesellschaft abgestempelt.<br />
Den Bauern wurde immer zugestanden, dass sie sehr fleißige<br />
Leute sind, aber nicht unbedingt einen hohen Ausbildungsstand<br />
besitzen. In den letzen zwei Jahrzehnten<br />
wehte den Bauern ein rauer Wind entgegen. Die Konkurrenz<br />
innerhalb Europas und auch Übersee, machte<br />
den Bauern zu schaffen. Die Landwirte reagierten und<br />
setzten Schwerpunkte die ihnen viele nicht zutrauten.<br />
Landwirtschaftliche Fachschulen etablierten sich und<br />
die Bildung in der Bauernschaft erreicht Spitzenwerte.<br />
Die Folge davon ist, das die jungen Bauern risikoreich,<br />
zukunftsorientiert, investitionsfreudig agieren, der seines<br />
gleichen sucht. Die Herausforderung der Konkurrenz<br />
wird offensiv angenommen.<br />
Die österreichischen Bauern mischen europaweit mit den<br />
Besten mit. In der Ziegenhaltung gehören wir neben den<br />
Holländern und Franzosen zu den Besten in Europa. Hier<br />
wächst eine Generation heran, mit der die Gesellschaft<br />
und speziell die Konsumenten noch viel Freude haben<br />
werden. Das Image der Landwirte erreicht Spitzenwerte,<br />
dass Bild der Bauern in der Gesellschaft wandelt sich<br />
zum Positiven. Mit ihren Fleiß und ihrer Intelligenz<br />
erzeugen Sie Lebensmittel und pflegen die Landschaft<br />
zum Wohle und Vorteil <strong>uns</strong>erer Bevölkerung.<br />
Der Landesverband unterstützt die Innovativen freut<br />
sich mit den Vorzeigebetrieben in <strong>uns</strong>erem Bundesland.<br />
Ich hoffe, dass die Entwicklung in den nächsten Jahren<br />
so weitergeht. Zum bevorstehenden Weihnachtsfest und<br />
zum Jahreswechsel wünschen wir allen <strong>uns</strong>eren Lesern<br />
ein frohes Fest und viel Erfolg mit ihren Tieren im Jahr<br />
2008.<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Geschäftsführer<br />
Landesverband für Ziegenzucht und –haltung in OÖ<br />
Seite 2 Versteigerungen<br />
Seite 2 Kursangebote<br />
Seite 2 Tiertransport<br />
Seite 3 Vorwort GF Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Seite 4 Vorwort GF DI Freigang Werner<br />
Seite 4-5 Rückblick Obmann Freigang<br />
Seite 6 Rückblick GF Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Seite 7 Reisebericht: Filzen in Bolivien<br />
Seite 8-9 Reisebericht: Verbandsexkursion<br />
Seite 10-11 Reisebericht: Holland<br />
Seite 12 VIS Meldepflicht<br />
Seite 13 BIO Tierzukauf<br />
Seite 13 BIO Aufzuchtpulver<br />
Seite 14 Fütterungsbedingte Krankheiten<br />
Seite 15 Harnsteine<br />
Seite 16-17 Fütterung von Ziegenkitzen<br />
Seite 18 Milchleistungskontrolle<br />
Seite 18-19 Gesund und schön mit<br />
Ziegenmilch<br />
Seite 20-21 Chl<strong>am</strong>ydien<br />
Seite 22 L<strong>am</strong>mfleischklassifizierung<br />
Seite 23 164. Zuchtschafversteigerung<br />
Seite 24-25 Futtermischungen<br />
Seite 26 Vorstandsmitglied<br />
Seite 27 Ziegenmilchproduktion in der EU<br />
Seite 28-29 Ziegenhaltung – Vorschau 2008<br />
Seite 30 Rückblick Obmann Böker<br />
Seite 31 Festtagsmenü, Anzeigen<br />
IMPRESSUM: Medieninhaber und Verleger: OÖ. Landesverbände<br />
der Schaf- und Ziegenzüchter Herausgeber: Dipl.-Ing.<br />
Werner Freigang, Ing. Franz <strong>Hof</strong>er, 4021 Linz, Auf der Gugl 3,<br />
Telefon: 0732/6902-1348, Fax: 1360 Fotos: Alle nicht n<strong>am</strong>entlich<br />
gekennzeichneten Fotos st<strong>am</strong>men aus dem Archiv des Verbandes<br />
Anzeigenverwaltung und Informationen: 0732/6902-1317.<br />
DTP: Mayer Print&Repro Herstellung: Ernst Denkmayr GmbH,<br />
Linz Verlagspost<strong>am</strong>t 4020 Linz, P. b. b.
4<br />
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Der Herbst<br />
war für viele<br />
Bauern Reisezeit.<br />
Nach der Ernte und vor dem<br />
Weihnachtsgeschäft und der Abl<strong>am</strong>msaison<br />
ist das ein kleines<br />
Freizeitfenster im Leben der<br />
Schafbauern. So ist auch diese Ausgabe geprägt von<br />
Reiseberichten in ferne und nähere Länder. Was wir<br />
auf diesen Reisen wahrnehmen, ist sehr unterschiedlich:<br />
Der/Die eine schaut mehr auf technisches know-how,<br />
die/der andere mehr auf die Tiere, wiederum anderen<br />
sind die Menschen wichtig, die dahinter/ gegenüber stehen,<br />
für andere ist das „Drumherum“ die Atmosphäre<br />
und das Essen das Entscheidende, die einen wollen lernen,<br />
andere wollen lehren. Reisen verbindet Menschen,<br />
andere trennt sie.So vielfältig <strong>uns</strong>ere Aspekte und Motive<br />
des Reisens sind, so haben sie doch eines gemeins<strong>am</strong>:<br />
Wer nicht reist, kennt nur eine Seite eines Buches,<br />
das viele Seiten hat. Ich habe viele Seiten dieses Buches<br />
schon gelesen und bin etwas müde davon –bin fast<br />
schon wie Karl May, der seine Reisen sich nur ausdachte.<br />
Ein Beweis auch dafür, dass man nicht immer eine<br />
Reise machen muss, um etwas zu erzählen. Eine solche<br />
Reise meiner Fantasie ist eine Fußwanderung zu allen<br />
Schafhaltern in OÖ. Ich wäre aber auch schon glücklich,<br />
wenn ich es mit dem Auto schaffen würde. Eine Form<br />
des Reisens – das Wandern – ist mit der Tierhaltung unmittelbar<br />
in Verbindung zu bringen, ja ist die ursprünglichste<br />
Form der Tierhaltung: das Nomadentum. Die<br />
Hirten ziehen mit den Tieren, die Tiere folgen dem Gras<br />
und nicht umgekehrt, dass man das Futter zu den Tieren<br />
bringt. Ein Pilotprojekt der Wanderschäferei wurde<br />
auch in Oberösterreich begonnen und seine Wanderroute<br />
ist sehr wellenförmig: Rauf und runter. Eine Vorstellung<br />
dieser Reise ist in einer der nächsten Ausgaben geplant.<br />
Eine Reisegeschichte der besonderen Art, werden<br />
wir in den kommenden Tagen wieder öfter hören: Von<br />
einer Reise, die im Schafstall (oder war’s vielleicht ein<br />
Ziegenstall um des Friedens willen) endet – oder besser<br />
gesagt anfängt.<br />
Ich wünsche allen eine Fröhliche Weihnacht und Alles<br />
Gute im kommenden Jahr!<br />
D.I. Werner Freigang, Geschäftsführer<br />
des Landesverbandes für Schafzucht und Schafhaltung<br />
Rückblick des Obmannes<br />
Wenn du nicht weißt wohin du gehst, blick zurück woher<br />
du kommst, Adolfo Peréz Esquivel<br />
Jahresschwellen – und besonders wenn sie in so eine<br />
beschauliche Zeit wie in <strong>uns</strong>eren Breiten fallen- werden<br />
gerne genutzt, um Inventur zu halten und das nicht nur<br />
im geschäftlichen Bereich. So ist der oben zitierte Leitsatz<br />
des Friedensnobelpreisträgers von 1980 besonders<br />
passend für den Jahreswechsel <strong>2007</strong>/08.<br />
Im Leben –auch im Vereinsleben- ist es oft schwierig zu<br />
erkennen, wo man gerade steht und wohin es geht. Mit<br />
der Meldepflicht für Tierverbringungen und dem Tiertransportgesetz<br />
gehen ab 2008 weitere Freiräume verloren,<br />
die einigen <strong>uns</strong>erer Schafbauern die Lust an der<br />
Arbeit soweit vergällt, dass sie aufhören. Andererseits<br />
würden wir <strong>uns</strong> im Bereich der Direktvermarktung eine<br />
bessere gesetzliche Basis wünschen, die langfristiges<br />
Investieren sicherer macht. Verschiedene Gerichtshofentscheidungen<br />
tragen dazu nicht gerade bei. Mit der<br />
Gesetzesflut entsteht aber auch eine gewisse Rechts<strong>uns</strong>icherheit,<br />
da selbst Experten und die Verwaltung kaum<br />
noch Schritt halten können. Jüngstes <strong>Bei</strong>spiel: Eine<br />
„Zulassung als Transportunternehmer“ für Fahrten über<br />
65 km konnte bis zu dieser Woche eine BH noch nicht<br />
ausstellen, obwohl diese Bewilligung eigentlich seit August<br />
<strong>2007</strong> vorgeschrieben ist.<br />
Mehr Angst noch als die Gesetzesflut aus Brüssel, macht<br />
vielen Schafhaltern der Anflug der vom Blauzungenvirus<br />
infizierten Gnitzen –Culicuides. Noch immer schutzlos<br />
ohne Impfstoff oder wirks<strong>am</strong>en Insektiziden, warten wir<br />
in der <strong>Hof</strong>fnung, dass <strong>uns</strong> ein ähnliches Schicksal wie<br />
den bereits betroffen Bauern in den Benelux Staaten,<br />
D I E S TA R T H I L F E F Ü R I H R E L Ä M M E R – J E T Z T AU C H O N L I N E B E S T E L L E N :
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
5<br />
Deutschland, Frankreich, England, Schweiz, Tschechien<br />
etc. erspart bleibt. Aber auch steigende Futtermittelpreise,<br />
Förderrichtlinienänderungen, Umweltbedingungen etc.<br />
lassen <strong>uns</strong> fragen, wohin es geht.<br />
Auch wenn wir nicht sicher sagen können wohin der<br />
Weg <strong>uns</strong> führt, so können wir <strong>uns</strong> doch klar in Erinnerung<br />
rufen woher wir kommen und warum wir hier<br />
und nicht woanders stehen. Vor gar nicht so langer Zeit<br />
– wie sich ein Nationalrat anlässlich eines 20 Jahre Jubiläums<br />
erinnerte - wollte nicht einmal sein Hund die<br />
Schafwurst fressen, weil sie so geschöpselt hat. <strong>Bei</strong> <strong>uns</strong><br />
hat sich Zucht und Selektion vorrangig auf eine Qualitätssteigerung<br />
von L<strong>am</strong>mfleisch bezogen und nicht auf<br />
Schauzwecke. Und die Direktvermarkter sind in dieser<br />
Sparte relativ stark, nicht nur weil die Metzger nie viel<br />
Interesse <strong>am</strong> L<strong>am</strong>mfleisch hatten, sondern weil bäuerliches<br />
Unternehmerdenken zum Überleben notwendig<br />
war: Zuviel Kosten, zuwenig Profit bei diesen Schlachtkörperproportionen.<br />
So stehen wir jetzt schon näher bei<br />
<strong>uns</strong>eren Kunden, als andere es sich je erhoffen können.<br />
Und der Verbrauch von L<strong>am</strong>mfleisch hat sich im gleichen<br />
Zeitraum verdoppelt.<br />
Aber auch die Rassendiversifizierung –derzeit werden<br />
17 Rassen vom Verband betraut- und die Zunahme von<br />
Generhaltungsrassen konnte vorangetrieben werden.<br />
Und so schaut heute die Rassenstruktur vollkommen<br />
anders aus, als noch vor 20 Jahren. Auch ist das Interesse<br />
von Neueinsteigern in die Schafhaltung weiterhin<br />
vorhanden. Nur sind es nun weniger Bauern mit mehr<br />
Schafen.<br />
Wenn ich mir für den Verband zum Jahreswechsel etwas<br />
wünschen dürfte, so sind es keine Booms und keine<br />
highlights, sondern kleine aber stetige, vor allem aber<br />
feste Schritte, Fortschritte, die vor den kritischen Augen<br />
der Gesellschaft bestehen können und <strong>uns</strong> vor allem im<br />
Einklang mit <strong>uns</strong>eren Kunden, <strong>uns</strong>eren Tieren und <strong>uns</strong>erer<br />
Umwelt lassen.<br />
Wünsch Glück in Haus und Stall<br />
D.I. Werner Freigang<br />
Obmann des Landesverbandes<br />
für Schafzucht und Schafhaltung<br />
E i n f r o h e s W e i h n a c h t s f e s t<br />
u n d e i n<br />
g l ü c k l i c h e s u n d e r f o l g r e i c h e s<br />
n e u e s J a h r<br />
w ü n s c h t a l l e n<br />
Z i e g e n h a l t e r n u n d<br />
Z i e g e n z ü c h t e r n<br />
m i t I h r e n F a m i l i e n<br />
d i e V e r b a n d s l e i t u n g<br />
O b m a n n D I B ö k e r A d a l b e r t<br />
V e r b a n d s m i t a r b e i t e r i n D j e r l e k R a b a<br />
G e s c h ä f t s f ü h r e r I n g . H o f e r F r a n z<br />
O b m a n n - S t e l l v e r t r e t e r S t ö c k l J o s e f
6<br />
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong> – Ein erfolgreiches Jahr<br />
für die Ziegenhalter<br />
Die Ziegenhaltung bewegte sich in den letzen Jahrzehnten<br />
auf sehr tiefem Niveau. Immer weniger Bauern aber auch<br />
Konsumenten interessierten sich für die Ziege und deren<br />
Produkte. Liest man Aufzeichnungen vom letzen Jahrhundert,<br />
so findet man dort viel Lob und überzeugende<br />
Argumente, die für die Ziegenhaltung sprechen. Wenn<br />
man zur Zeit die Entwicklung in der Ziegensparte miterlebt<br />
und verfolgt, dann erinnert man sich automatisch<br />
an die Niederschriften von der guten alten Zeit in der<br />
Ziegenhaltung. In den letzten Jahren entwickelte sich<br />
ein wahrer Boom. Die kleine Marktnische bekommt immer<br />
mehr Bedeutung. Eine Bestandsaufnahmen in den<br />
EU-Ländern zeigt, dass es so gut wie kein einziges EU-<br />
Land gibt, in dem mehr Ziegenprodukte verbraucht als<br />
erzeugt werden. Faktum ist, dass ohne Werbeaktivitäten<br />
die Nachfrage nach der Ziegenprodukten steigt. Im besonderen<br />
sind es die Ziegenmilch und die Ziegenmilchprodukte,<br />
die immer stärker nachgefragt werden. Das<br />
Kalenderjahr <strong>2007</strong> war geprägt von vielen Neubeginnern.<br />
Die angebotenen Informationen des Ziegenzuchtverbandes<br />
werden angenommen, Infoveranstaltungen,<br />
Kurse und Seminare sind das Bildungshighlight <strong>2007</strong>.<br />
Die Bauern, die in diese Sparte einsteigen informieren<br />
sich ausführlich und überlegen sich den Umstieg in diese<br />
Produktionsnische sehr gründlich. Der Verband<br />
legt wert darauf, dass Interessenten sowohl über die<br />
Risiken und auch über die Vorzüge informiert werden.<br />
Der Umstieg macht nur Sinn, wenn sich die Umsteiger<br />
wirtschaftlich und arbeitstechnisch verbessern. Ein höheres<br />
Einkommen gibt es für diejenigen, die Empfehlungen<br />
und die Erfahrungen der Beratungskräfte in die<br />
Praxis umsetzen. Erfolgsfaktoren in der Ziegenhaltung<br />
sind das Halten von züchterisch hochwertigen Ziegen.<br />
Die Leistungsstärke der Tiere, der Gesundheitsstatus<br />
und die richtige Haltung und Fütterung sind für einen<br />
Erfolg die Basis. Für den anfallenden Arbeitsaufwand<br />
sind bauliche Lösungen und technische Einrichtungen<br />
bei Fütterung und Melkarbeit von Bedeutung. Für die<br />
Umsteiger sind die empfohlenen Stückzahlen im Gegensatz<br />
zu den Kühen ungewohnt hoch, es sind mind. 150<br />
Stück aufwärts notwendig um in der Ziegenwirtschaft<br />
betriebswirtschaftlich positiv finanzieren zu können.<br />
Der Landesverband arbeitet in der Beratung und in der<br />
Information für die Bauern sehr intensiv. Wir sind aber<br />
auch bemüht (Milchverarbetiungsbetriebe) zu animieren,<br />
d<strong>am</strong>it die erzeugte Milch zu Spezialitäten verarbeitet<br />
wird. Uns ist bewusst, dass die Ziegenhalter nur dann<br />
ihren gerechten Lohn erhalten, wenn der Konsument<br />
bereit ist, die Produkte zu kaufen und ein entsprechend<br />
hohes Entgelt dafür bezahlt. Die heutige Bevölkerung in<br />
Österreich hat keinen Hunger, es suchen jedoch immer<br />
mehr Leute nach Spezialitäten und gesunden Lebensmitteln.<br />
Daher sind wir verpflichtet, die Wünsche der Konsumenten<br />
so gut als möglich zu erfüllen. Die Highlights<br />
aus Sicht des Verbandes waren im Jahr <strong>2007</strong> das große<br />
Interesse der Landwirte an der Ziegenhaltung, die stärkere<br />
Bewusstseinsbildung, dass züchterisch hochwertige<br />
Tiere mehr Erlös bringen, die Rekordversteigerung<br />
der Ziegenböcke im Juli <strong>2007</strong>, die große Nachfrage der<br />
Konsumenten nach Ziegenprodukten und das erfreulich<br />
hohe Preisniveau der Produkte.<br />
Die negative Seite war die Knappheit der zum Verkauf<br />
angebotenen Ziegen <strong>am</strong> Zuchtmarkt, relativ hohe Ausfallsquoten<br />
bei der Aufzucht der Tiere, der schleppende<br />
Absatz der Ziegenschlachtkitze, große Enttäuschungen<br />
nach dem Zukauf von sogenannten „billigen Ziegen“ aus<br />
der Landeszucht. Die Überraschung bei der tierärztlichen<br />
Untersuchung als sehr viele kranke Tiere zum Vorschein<br />
k<strong>am</strong>en die vorher aus nichtkontrollierten Betrieben angekauft<br />
wurden, fachliche Defizite beim der Aufzucht<br />
der Ziegenkitze und der Unterbringung der Ziegen.<br />
Weitere Mängel gab es bei der Fütterung und Haltung.<br />
Defizite gibt es auch bei Kreuzungen hinsichtlich der<br />
Leistungsstärke, der Euter- und Zitzenform, usw.<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> war zweifellos ein Lehrjahr, ein Lehrjahr<br />
für die Ziegenhalter und für die Verbandsverantwortlichen.<br />
Jeder der ein Risiko eingeht und sich auf ein neues<br />
Areal begibt macht auch Fehler. Wir müssen <strong>uns</strong> bemühen,<br />
dass sich die gleichen Fehler nicht wiederholen. Die<br />
Statistik in Österreich und in den übrigen EU-Ländern<br />
zeigt <strong>uns</strong>, dass die Ziegenhalter große Zukunftschancen<br />
haben. Die Chancen sind dazu da, genützt zu werden.<br />
Wer die Hände in den Schoß legt und auf Wunder wartet,<br />
wird auch mit den Ziegen kein Geld verdienen. Wer<br />
jedoch die gebotenen Chancen nützt und in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
mit dem Verband offensiv die Kundenwünsche erfüllt,<br />
blickt zurecht positiv in die Zukunft.<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Geschäftsführer LV Ziegen
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
7<br />
Filzen im Hochland<br />
von Bolivien<br />
Ein Reisebericht von Elisabeth Schiemer<br />
eines Solarkochers kommen konnten , von Intersol unterstützt,<br />
mußten zwei Schafe verkauft werden (Jahresertrag<br />
6-8 Schafe).<br />
Mit einfachsten Mitteln, im kargen Hochland des Altiplano,<br />
aus Wolle Gebrauchs-und K<strong>uns</strong>tgegenstände herstellen,<br />
war für mich Anreiz genug , den weiten Weg<br />
nach Bolivien anzutreten.<br />
War es im Vorjahr ein Filzworkshop in Indien, so folgte<br />
jetzt von INTERSOL eine Einladung, auch in dem süd<strong>am</strong>erikanischen<br />
Land voller Schafe, L<strong>am</strong>as und Alpakas,<br />
die Technik des Filzens zu zeigen.<br />
Hans Eder, Direktor des Salzburger Bildungswerkes und<br />
Geschäftsführer von Intersol , führte die für 2 Wochen<br />
anberaumte Exkursion, an der insges<strong>am</strong>t zehn Personen<br />
aus ganz Österreich teilnahmen. Nicht gerade einfach<br />
war das Ankommen in der Hauptstadt La Paz. Liegt der<br />
Flughafen doch in einer Höhe von 3800 Metern. So mancher<br />
hatte auch <strong>am</strong> nächsten Tag, bei einer Fahrt zum Titikakasee<br />
noch Probleme mit der Höhenanpassung. Die<br />
nächsten Tage verbrachten wir in der Stadt Oruro. Dort<br />
besuchten wir verschiedene Einrichtungen, mit denen<br />
Intersol eng zus<strong>am</strong>menarbeitet , wie den Solarkomplex<br />
Oruro (dort werden Praktikanten und Zivildiener eingesetzt,<br />
für die Arbeit mit Solarkochern etc.), eine Landwirtschaftsschule,<br />
Kindergarten und Hort, Studenten,<br />
Witwen, etc.<br />
Ein Besuch in einem Bergdorf auf 4000 m ohne Stromversorgung<br />
zeigte <strong>uns</strong> , wie gut wir in <strong>uns</strong>erem Land<br />
leben. In diesem Dorf leben 30 F<strong>am</strong>ilien. Unsere Gastgeber<br />
hatten für 45 Schafe, einige L<strong>am</strong>as und Rinder 50<br />
ha karges Land zur Vefügung. D<strong>am</strong>it sie in den Genuss<br />
INTERSOL (Internationale Solidarität) hat mit ihrer bolivianischen<br />
Partnerorganisation MUSOL (Mujeres en<br />
Solidaridad) und verschiedenen Frauengruppen systematisch<br />
Progr<strong>am</strong>me und Projekte geplant. Nun gibt es<br />
in der Gegend um Potosi (gehörte einst zu den reichsten<br />
Städte der Welt – Silberabbau) und ihrem Hausberg dem<br />
Cerro Rico, sehr vielen Witwen, die im Bergwerk ihre<br />
Männer verloren haben. Diese Frauen brauchen dringend<br />
Wärmendes für ihr Heim. Das Leben auf 4000m<br />
über dem Meer ist nicht immer einfach, da es so gut wie<br />
keine Heizung gibt. Weiters sind sie auf der Suche nach<br />
neuen Einkommensquellen.<br />
L<strong>am</strong>a- und Alpakawolle eignet sich bestens zum Spinnen,<br />
Stricken und Weben. Pullover aus Alpakawolle ,<br />
Ponchos und Decken aus L<strong>am</strong>awolle sind weit über die<br />
Grenzen Süd<strong>am</strong>erikas bekannt, und werden auch in Österreich<br />
zum Kauf angeboten. Da im Land aber mehr
8<br />
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Schafe als Neuweltk<strong>am</strong>eliden leben, gibt es auch viel<br />
Wolle, die wenig Verwendung findet. <strong>Bei</strong> dem 3-tägigen<br />
Workshop wurde Wolle gewaschen, kardiert, gefärbt<br />
und gefilzt. Es entstanden Kugeln und Schnüre , Bilder<br />
, Sesselauflagen und Taschen. In Bolivien ist es üblich<br />
einen Hut zu tragen ( in der Höhe wegen der Sonneneinstrahlung<br />
auch notwendig) , so wurden natürlich auch<br />
zwei Hüte gefilzt. Eine alte Frau und ein junger Schafbauer<br />
durften sich darüber freuen.<br />
Zu den zehn auserwählten Kursteilnehmerinnen gesellte<br />
sich auch eine Lehrerin für Textilverarbeitung der<br />
Landwirtschaftsschule in Oruro, sowie eine Leiterin einer<br />
Strickgruppe. <strong>Bei</strong>den war die Technik des Filzens<br />
neu, waren aber schon im Vorfeld von den Fotos und<br />
den mitgebrachten Gegenständen aus Filz begeistert. Sie<br />
sind Multiplikatoren, werden sie doch das neu Erlernte<br />
einer großen Gruppe weitergeben. Zwei Mitarbeiterinnen<br />
von INTERSOL, welche noch einige Monate in<br />
Bolivien bleiben, nahmen ebenfalls <strong>am</strong> Workshop teil,<br />
um als „Helfer in der Not“, aber auch als Kontaktperson<br />
fungieren zu können.<br />
VERBANDSEXKURSION der<br />
SCHAFZÜCHTER<br />
Der Einladung zu einer Verbandsexkursion ins Burgenland<br />
und in die Steiermark <strong>am</strong> 10. und 11. November<br />
sind 50 Mitglieder gefolgt, die neben fachlich interessanten<br />
Betriebsbesuchen auch eine unterhalts<strong>am</strong>e Reise<br />
verbracht haben und neue Freunde in der Schafbauernf<strong>am</strong>ilie<br />
gewonnen haben.<br />
Auf der Flucht vor dem aus dem Westen herannahenden<br />
Wintereinbrauch, ging der diesjährige „F<strong>am</strong>ilienausflug“<br />
nach den wärmeren Osten. Als erste Station<br />
– einmal abgesehen von den ganzen Wirtshauspausenwar<br />
der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel <strong>uns</strong>er<br />
Ziel. Kurz vor dem Höhepunkt der Zugvögelwanderung<br />
war der Nationalpark in einer schönen wenn auch sehr<br />
windigen Herbststimmung. So hielten wir es mit der<br />
bequemeren Variante und sahen die tierischen Attraktionen<br />
wie Graurind, Büffel, Mangalitzer Schweine immer<br />
in Fluchtnähe zum Bus. Unterhalts<strong>am</strong> war es auch<br />
dort, erzählten doch <strong>uns</strong>ere burgenländischen Reiseführer<br />
„Tiroler Sepp“ und die Geschäftsführerin des burgenländischen<br />
Schafzuchtverbandes T<strong>am</strong>ara Pratscher<br />
die Feinheiten der Unterschiede zwischen Apetloner und<br />
Illmitzer. Sozusagen wenn Burgenländer über Burgenländer<br />
Witze machen...<br />
Es war eine eindrucksvolle Reise durch ein schönes,<br />
abwechslungsreiches Land, geprägt von Eindrücken und<br />
Erfahrungen und einem vollen Progr<strong>am</strong>m.<br />
Zum Abschluß verbrachten wir noch einen gemütlichen<br />
Tag in Sucre, bevor wir <strong>uns</strong> vom Frühling in Bolivien<br />
verabschieden mußten.<br />
„Wolle verbindet“- Menschen verschiedener Herkunft.<br />
Österreich mit Bolivien! Filzen als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Elisabeth Schiemer<br />
„Wollgartl“<br />
Das Lachen ging aber bald in Staunen über, beim Besuch<br />
des 2005 erbauten Bio Milchschafbetriebes der F<strong>am</strong>.<br />
Christa und Wolfgang Hautzinger in Tadten. Wolfgang<br />
Hautzinger , der auch Obmann des burgenländischen<br />
Schafzuchtverbandes ist, begrüßte <strong>uns</strong> in seiner gastfreundlichen<br />
und offenen Art, die <strong>uns</strong> für Stunden in<br />
seinen Bann zog. So erfuhren wir, dass er eigentlich ein<br />
Oberhirte der ganz anderen Art werden hätte sollen: Er
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
9<br />
besuchte nämlich das Priesterseminar in Eisenstadt, bevor<br />
er dem Ruf der wahren Schafe folgte. Kein falscher<br />
Entschluß –obwohl er sicher auch ein guter Priester geworden<br />
wäre. So aber hat er nun einen der modernsten<br />
und best durchdachtesten Milchschafbetriebe in Österreich.<br />
150 Milchschafe –Lacaune und Ostfriesen durchkreuztwerden<br />
in einem Außenklimastall gehalten, der vom<br />
Stallbauplaner der OÖ K<strong>am</strong>mer –Vitus Lenz – federführend<br />
gestaltet wurde. Ein 24 Standplätze großer Reihenmelkstand<br />
in Nirostaausführung und mit fugenfreiem<br />
Boden, ist geräumig angelegt und für Erweiterungen<br />
der Kapazitäten konzipiert. Im Anschluß daran sind die<br />
Molkerei und die Kühlräume, die nicht nur durch ihre<br />
pflegeleichten Oberflächen, sondern auch durch das ansprechende<br />
Design und den roten Fußboden den notwendigen<br />
„Pepp“ für den stolzen Besitzer ergaben. Der <strong>Hof</strong>laden<br />
schließt die Produktionskette – und öffnete <strong>uns</strong>ere<br />
wässrig gewordenen Münder, waren doch schon diverse<br />
Kostproben für <strong>uns</strong> vorbereitet. Vom cremigsten Schafjoghurt<br />
und dem geräucherten und mildem Schafkäse<br />
über Würste bis zum „Wollwein“. Das ist Wein, der von<br />
Winzern im Austausch gegen Schafwolle zum Schutz<br />
gegen Wildverbiss gespendet wird. Eine Hand wäscht<br />
die andere. Aber Wolfgang Hautzinger scheint in seinen<br />
Vermarktungsstrategien als ganzes gewaschen zu sein<br />
und hat <strong>uns</strong> mit seiner Begeisterung aus voller Überzeugung<br />
Schafbauer – Milchschafbauer zu sein, noch lange<br />
im Gedanken und Diskusionen beschäftigt..<br />
Nach einem knusprigen Gansl und einer kurzen Nacht<br />
gab es schneeweisses Erwachen. Der Winter hatte <strong>uns</strong><br />
eingeholt und auf der Fahrt über den Wechsel in die Steiermark<br />
war die <strong>Hof</strong>fnung auf eine problemlose Fahrt<br />
schon sehr gering. Unfälle und Staus auf der Gegenfahrbahn<br />
ließen <strong>uns</strong> erahnen, wie dünn die Linie zwischen<br />
Ausflug und Katastrophe oft ist. An dieser Stelle ein<br />
großer Dank an <strong>uns</strong>eren Busfahrer und Verbandsmitglied<br />
Hermann Schütz, der <strong>uns</strong> alle wieder wohlbehalten<br />
nach Hause brachte. Aber vorher ging’s noch in die Steiermark<br />
–zu den Weizer Schafbauern und dort hatten wir<br />
schon wieder Sonnenschein.<br />
Schon in den frühen Achtziger Jahren gab es in der Weizer<br />
Gegend einige Schafbauern, die Schafmilch verarbeiteten<br />
– hauptsächlich zu Feta. Als sich die Gelegenheit<br />
bot, gründeten sie eine eigene Genossenschaft<br />
und übernahmen die Käserei Weiz. Dort werden heute<br />
verschiedene Fruchtjoghurts und Käse hergestellt. Die<br />
Weizer Bauern sind aber auch für die Erzeugung von<br />
erstklassigem L<strong>am</strong>mfleisch (Zuchttiere st<strong>am</strong>men vielfach<br />
auch aus OÖ) bekannt, das hauptsächlich über Spar<br />
vermarktet wird. Gründungsobmann und umsichtiger<br />
Lenker dieser Gruppe bis vor drei Jahren war Johann<br />
Neuhold. Dann zwang ihn Krankheit die Führung zu<br />
übergeben. Den eigenen Betrieb führt nun Sohn und<br />
Schwiegertochter, Andreas und Karina Neuhold, weiter<br />
. Karina Neuhold hat den alten Bauernhof, der erst letztes<br />
Jahr durch den Umzug der siebenköpfigen F<strong>am</strong>ilie<br />
frei wurde, in ein Musterhaus für Schafwollverarbeitung<br />
umgestaltet. Workshops und Ausstellungsräume haben<br />
im traditionellen Rahmen des alten Bauernhofes ein heimeliges<br />
Umfeld gefunden, dass viele Wollliebhaber anzieht.<br />
Von Kleidung über Körperpflegeartikel bis K<strong>uns</strong>thandwerke<br />
gibt es eine breite Auswahl an Artikeln, die<br />
von <strong>uns</strong>eren Wollexpertinnen genauestens inspiziert<br />
wurden und so hat die eine oder andere Idee vielleicht<br />
auch ihren Weg nach OÖ gefunden.<br />
Auch wir haben – Dank Hermann Schütz- <strong>uns</strong>eren Weg<br />
wieder zurück nach Linz gefunden und es bleibt <strong>uns</strong>,<br />
neben der schönen Erinnerung an diese zwei Tage, der<br />
Dank an <strong>uns</strong>ere Gastgeber Burgenländischer Landesverband<br />
und die beiden F<strong>am</strong>ilien Hautzinger und Neuhold.<br />
Ganz besonders aber auch der Dank an alle Teilnehmer,<br />
die durch ihre Pflegeleichtigkeit und gute Laune und<br />
dem Austausch von Erfahrungen die Fahrt zu einem viel<br />
zu kurzen Rutscher werden ließen.<br />
DI Freigang Werner<br />
Geschäftsführer LV Schafe
10<br />
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Schein oder Sein -<br />
Das Leben hat viele Seiten<br />
Situationsbericht aus der holländischen Ziegenhaltung<br />
Die Menschen sind grundverschieden. Die Art der Landwirtschaft,<br />
wie sie auf der Welt betrieben wird, reicht von<br />
biederer Handarbeit bis zur höchsten Technikstufe. Fast<br />
täglich hören wir und lesen in den Zeitungen, dass die<br />
Agrarpolitik neue Wege sucht um die Lebensmittelproduktion<br />
auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die Bauern<br />
arbeiten unter freien Himmel und sind von der Natur abhängig<br />
wie kaum eine andere Sparte. Die Landwirte sind<br />
so kreativ wie kaum eine andere Berufsgruppe. Auch<br />
die Produktionsbedingungen sind weltweit höchst unterschiedlich.<br />
Grund und Boden, die klimatische Gegebenheit,<br />
die Menge der Niederschläge, die Infrastruktur, die<br />
Ausbildung der Bauern und die Einstellung zum Beruf<br />
und zum Fortschritt bilden im wesentlichen die Grundlage<br />
für die Produktion. Ein Lieblingsland von mir ist<br />
die Niederlande. Holland ist ein relativ kleines Land,<br />
halb so groß wie Österreich. Es Leben dort doppelt so<br />
viele Einwohner (ca. 16 Mio.) als bei <strong>uns</strong>. Der Grund und<br />
Boden ist sehr fruchtbar, das Klima für die Erzeugung<br />
von landwirtschaftlichen Produkten, nahezu optimal, die<br />
vielen Niederschläge ermöglichen einen sehr intensiven<br />
Wachstum der Pflanzen. Das Volk ist immens fleißig, die<br />
Bauern sind sehr gut fachlich ausgebildet und sind bereit<br />
Risiko einzugehen. Holland hat von allen EU-Staaten<br />
die mit Abstand höchsten Zuwachsraten von Ziegen! Innerhalb<br />
von 5 Jahren wurde der Ziegenbestand um 63%<br />
erhöht. Die Holländer betreiben Hochzucht. Sie sind bemüht<br />
nur Tiere mit bester Genetik zu züchten und verlangen<br />
Höchstleistungen. Sie schaffen optimale Voraussetzungen<br />
bei der Haltung und Fütterung. Sie bemühen<br />
sich den Ziegen eine Umwelt zu schaffen, in der sich die<br />
Tiere wohl fühlen und gerne leben. Erfolgsfaktoren sind<br />
neben der Zuchtarbeit der Gesundheitsstatus der Tiere,<br />
die Fütterung, die Haltung, das fachliche Know-how der<br />
Halter, das Ausschalten möglichst aller Stressfaktoren<br />
und die hundertprozentige Aufzeichnung aller sichtbaren<br />
Faktoren, die zur Leistungssteigerung oder Leistungsminderung<br />
beitragen. Dadurch ist es möglich, dass fast<br />
unglaubliche Leistungen und Merkmale sichtbar werden.<br />
Die Betriebsgrößen sind aus Sicht der Betriebswirtschaft<br />
nach einer optimalen Tieranzahl und dem Investitionsvolumen<br />
ausgerichtet.<br />
Das Marketingkonzept ist so erstellt, dass die produzierte<br />
Menge einen leichten Marktdruck ausübt, dadurch werden<br />
die Veredler (Molkereiwirtschaft) gezwungen, alles<br />
zu unternehmen, d<strong>am</strong>it die erzeugten Produkte auch abgesetzt<br />
werden können. Die Werbestrategie ist so ausgerichtet,<br />
dass die Ziegenhalter die Molkereiwirtschaft, der<br />
Handel und die Marketingexperten gemeins<strong>am</strong> <strong>am</strong> Markt<br />
auftreten und im In- und Ausland gezielte Werbung für<br />
die erzeugten Produkte machen. Keiner der Betroffenen<br />
darf sich eine schwache Phase leisten, sonst funktioniert<br />
das System nicht. Die Ziegenwirtschaft selbst steht auf<br />
einem unglaublich hohen Niveau! Das hohe Niveau ist<br />
nur möglich, weil die Halter mit 100%igem Einsatz, mit<br />
großem Risiko und enormen Fachwissen dahinterstehen.<br />
Die Betriebsgrößen der Ziegenhalter, die für den freien<br />
Markt produzieren, beginnen bei 500 melkenden Ziegen<br />
und reichen bis zu 4.000 Stück. Die vorhandene Technik<br />
ermöglicht es den Haltern mit sehr wenig Arbeitseinsatz<br />
und Arbeitsaufwand die Tiere zu halten und Höchstleistungen<br />
zu erlangen. <strong>Bei</strong> einer privaten Fachreise im November<br />
<strong>2007</strong> habe ich drei Tage lang professionelle Ziegenbetriebe<br />
besucht und mich intensiv mit Haltungs- und<br />
Fütterungsfragen und mit der Melktechnik mit den Besitzern<br />
auseinandergesetzt. Die Diskussionsthemen waren<br />
u.a. gezielte Herdebuchzucht, Gesundheitsvorsorge,<br />
Kitzaufzucht, Betriebsmanagement, der Platzbedarf, das<br />
Stallklima und das Vermeiden von Stress wurde in jeder<br />
Diskussionsrunde besonders behandelt. Es ist in Holland<br />
Praxis, dass ein Ehepaar ohne fremde Arbeitskräfte zwischen<br />
1.000 und 2.000 melkende Ziegen hält. Die durchschnittliche<br />
Jahresmilchleistung pro Ziege bewegt sich<br />
zwischen 1.000 und 1.300 kg abgelieferte Milch an die<br />
Molkerei. Gemolken wird vorwiegend im Karussell. Die<br />
Melkkarussellgrößen bewegen sich von 48-86 Melkplätzen.<br />
Das Karussell dreht sich in der Stunde 12 mal. Multipliziert<br />
man die Stellplätze <strong>am</strong> Karussell mit 12 so hat<br />
man die Stundenleistung. <strong>Bei</strong>spiel mit einem Karussell<br />
das 60 Stellplätze hat, melkt eine Person in einer Stunde<br />
Typische Ziegenherde in Holland
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
11<br />
720 Ziegen. Jedes Karussell ist nur mit einer Person besetzt.<br />
Die Ziegen werden vollautomatisch mit einem sogenannten<br />
Kuhtreiber zum Karussell getrieben. <strong>Bei</strong> den<br />
neuesten Karussellen wird auch das Kraftfutter zu 100%<br />
im Karussell verabreicht. Jede Ziege ist mit einem Chip<br />
in der Ohrmarke ausgerüstet. Dieser wird im Karussell<br />
gelesen, je nach Leistung der Ziege erfolgt die Kraftfutterzuteilung.<br />
Im Karussell werden drei verschiedene<br />
Kraftfuttersorten angeboten und je nach Leistungsstandard,<br />
Trächtigkeitsstadium oder Trockenstehphase wird<br />
die optimale Kraftfuttersorte automatisch zugeteilt. Das<br />
Kraftfutter wird in acht Gaben pro Tag verteilt. Das Karussell<br />
ist 24 Stunden (also Tag und Nacht) in Betrieb<br />
und die Ziegen nützen diese Station um an das Kraftfutter<br />
zu gelangen. Diese Methode ist neu und funktioniert<br />
bestens in der Praxis. Die verschiedenen Fütterungsvarianten<br />
sind alle betriebswirtschaftlich genauestens berechnet.<br />
Jeder Ziegenhalter weiß ganz genau die Produktionskosten<br />
pro Liter Ziegenmilch bei Heufütterung, bei<br />
Silagefütterung, Strohfütterung, beim Einsatz geringer<br />
Kraftfuttermengen.<br />
Leistungsstarke Ziegen <strong>am</strong> Melkstand<br />
Die holländischen Bauern sind alle buchhaltungspflichtig<br />
und machen alle die „Doppelte Buchhaltung“ und<br />
erstellen monatlich (!) die Bilanz. So ist es möglich Fehlentwicklungen<br />
sofort zu korrigieren. Die Ziegenbauern<br />
berichten, dass die Nachfrage nach Ziegenmilch steigt<br />
und das auch außerhalb von Holland eine große Nachfrage<br />
herrscht. Die Milch wird dorthin verkauft, wo es<br />
den höchsten Erlös gibt. Sie blicken sehr optimistisch in<br />
die Zukunft. Für die nächsten Jahre sind weitere neue<br />
Produzenten in den Startlöchern. Viele sind entschlossen<br />
die Bestände noch wesentlich zu vergrößern. Die<br />
Kitzaufzucht wird wie folgt gelöst: ein Großteil der Ziegen<br />
werden während Ihres Lebens (durchschnittliche<br />
Nutzungsdauer: ca. 5-6 Jahre) nur mehr zwei mal gedeckt<br />
(trächtig). Das erste Mal mit etwa 8 Monaten bei<br />
ca. 40kg Lebendgewicht, und das zweite Mal zwischen<br />
3.ten und 4.ten Lebensjahr. Mit einem modernen Lichtsystem<br />
ist es möglich 16 Stunden <strong>am</strong> Tag eine Lichtstärke<br />
von 2.000 Lux den Stall auszuleuchten. Bewährt hat<br />
sich gelbes Licht <strong>am</strong> Besten (Ähnlichkeit mit der Sonne).<br />
Durch die lange Lichtlänge fressen die Tiere mehr,<br />
bringen mehr Leistung, fühlen sich wohler und produzieren<br />
mehrere Jahre, ohne gedeckt zu werden, 365 Tage<br />
im Jahr Milch! Diese Methode erhöht die Leistung und<br />
ermöglicht übers ganze Jahr das Milchangebot. Besonders<br />
hervorzuheben ist, dass durch das nur zweimalige<br />
Decken im Leben der Milchziegen weniger Ziegenkitze<br />
geboren werden. Dadurch verringert sich der Arbeitsaufwand<br />
und der Platzbedarf für Kitze wesentlich. Die<br />
Ziegenhalter sind in erster Linie interessiert, dass sie<br />
weibliche Kitze für die eigene Bestandsergänzung bzw.<br />
Bestandsvergrößerung haben. Die männlichen Kitze<br />
werden verschenkt oder durch Bezahlung eines geringen<br />
Betrages der Erzeuger an Aufmästbetriebe weitergegeben.<br />
Die Aufzucht der Kitze erfolgt ausnahmslos mit<br />
Milchautomaten, die verwendete Trockenmilch ist leicht<br />
angesäuert. <strong>Bei</strong> einem Lebendgewicht von ca. 10-12 kg<br />
werden die Ziegenkitze geschlachtet und im In- und<br />
Ausland verkauft.<br />
Die Erfolgsfaktoren der holländischen Ziegenhalter lassen<br />
sich wie folgt zus<strong>am</strong>menfassen: Züchten auf hohe<br />
Genetik – nur die besten Ziegenkitze werden ausselektiert<br />
und aufgezogen. Es wird allerhöchster Wert auf gesunde<br />
Tiere gelegt! Die Aufzucht erfolgt professionell.<br />
Die Jugendentwicklung bestimmt nachher die Lebenslänge<br />
und Leistungsstärke. Die Anpaarung der Tiere<br />
wird ganz gezielt vorgenommen. Jeder Ziegenbauer<br />
hat mind. 10-30 Zuchtböcke in Warteposition. Gezüchtet<br />
wird auf die Vererbung der langen Lebensdauer, der<br />
Euter- und Zitzenform (und Zitzenstellung). Die Zitzen<br />
müssen an der Unterseite vom Euter angeordnet sein.<br />
Dicke Zitzen und Hängeeuter sind verpönt. Der Rahmen<br />
und das Fund<strong>am</strong>ent sind von Bedeutung für das Futteraufnahmevermögen<br />
und die Bewegung der Tiere. Die<br />
Ziegenhalter machen alles d<strong>am</strong>it die Tiere keinem Stress<br />
ausgesetzt werden. Unterteilungen und Triebwege sind<br />
so großzügig geplant d<strong>am</strong>it es dort zu keinen Konfrontationen<br />
oder Rangordnungskämpfen kommen kann.<br />
Alle gehaltenen Mutterziegen sind in einer (!) Gruppe<br />
(Hochträchtige und Laktierende). Die Stallfläche beträgt<br />
ca. 1,5 m2 pro Tier. Durch die große Anzahl der gehaltenen<br />
Tiere bietet sich im Stall genügend Ausweichmöglichkeiten<br />
und Bewegungsfreiheit. Das Stallklima<br />
ist ein weiterer Erfolgsfaktor. In freien Hallen ist durch
12<br />
Neues<br />
5/<strong>2007</strong><br />
eine großzügige Firstentlüftung ein optimaler Luftaustausch<br />
möglich. <strong>Bei</strong> der Einstreu wird großer Wert auf<br />
die Qualität vom Stroh gelegt. Weiters wird großzügig<br />
mit der Einstreumenge umgegangen. Aus arbeitstechnischen<br />
Gründen gibt es keine Euterreinigung vor dem<br />
Melken und kein Ausmelken mit der Hand der Tiere. Die<br />
Melkzeugabnahme erfolgt automatisch. Die Holländer<br />
arbeiten nach dem geschilderten System, weil sie d<strong>am</strong>it<br />
erfolgreich sind und effektiver, professioneller und billiger<br />
Ziegenmilch produzieren als all ihre Mitbewerber.<br />
Sie sind Marktführer und nahezu auf allen europäischen<br />
MELDEPFLICHT<br />
für Verbringung von Schafen<br />
und Ziegen ab 1. Jänner 2008<br />
Unter Vorgabe der EU wurde in Österreich das VIS (Veterinärinformationssystem)<br />
Überschrift: Neues zur Seuchenprävention und<br />
-bekämpfung geschaffen. In den letzten Wochen haben<br />
MELDEPFLICHT für Verbringung von Schafen und Ziegen a<br />
Schaf- und Ziegenhalter vom VIS eine ausführliche<br />
Jänner 2008<br />
Anleitung<br />
Unter Vorgabe<br />
hinsichtlich<br />
der EU wurde in Österreich<br />
den neuen<br />
das VIS<br />
Bestimmungen<br />
(Veterinärinformationssystem)<br />
über<br />
zur<br />
Meldepflicht chenprävention und von -bekämpfung Tierverbringungen geschaffen. In den erhalten. letzten Wochen In haben der LK Schaf- und<br />
genhalter vom VIS eine ausführliche Anleitung hinsichtlich den neuen Bestimmungen ü<br />
und den betroffenen Verbänden mehrten sich seither die<br />
Meldepflicht von Tierverbringungen erhalten. In der LK und den betroffenen Verbänden<br />
Anfragen. mehrten sich seither Deshalb die Anfragen. seien Deshalb in Kürze seien in hier Kürze die hier die wichtigsten Neuerun<br />
Neuerungen zus<strong>am</strong>mengefasst: zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />
Was muss innerhalb einer Wochen<br />
gemeldet werden:<br />
Abgang lebender Tiere (z.B. Verkauf zur<br />
Nutzung oder Schlachtung<br />
Zugang lebender Tiere<br />
Was muss nicht gemeldet<br />
werden:<br />
Verendung von Tieren und deren<br />
Transport zur Tierkörperverwertung<br />
Geburten vom Lämmer/Kitzen<br />
Untersuchungspflichtige Schlachtungen<br />
Kräftige Jungziegen vor der Deckperiode<br />
Märkten präsent.<br />
In Oberösterreich stellen viele Interessierte ihre Betriebe<br />
auf Ziegenhaltung um. All diese Umsteller sind gut beraten<br />
wenn sie sich von der ersten Stunde an professionelle<br />
Haltungs- und Arbeitsmethoden aneignen, d<strong>am</strong>it auch<br />
sie erfolgreich an der Ziegenmilchproduktion teilhaben.<br />
Oberflächlichkeit, Inkompetenz und das nicht Beachten<br />
von unbedingt notwendigen betriebswirtschaftlichen<br />
Erfolgsfaktoren führen unweigerlich zu Misserfolg. Erfolgreiche<br />
Mitbewerber sollen als Vorbilder akzeptiert<br />
werden, auch wenn bei <strong>uns</strong> die Umweltbedingungen und<br />
Voraussetzungen nicht so optimal wie in Holland sind.<br />
Wir wünschen den vielen Ziegenhaltern viel Erfolg und<br />
Konsequenz bei ihren Vorhaben und bei der Umsetzung.<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Geschäftsführer<br />
Landesverband für Ziegenzucht und –haltung in OÖ<br />
Was muss Stichtag 1. April gemeldet<br />
werden:<br />
Tierbestand, Hausschlachtungen<br />
(=Eigenbedarf)<br />
Wo muss gemeldet werden<br />
VIS Veterinärinformationssystem:<br />
Tel.: 01-71128-8100 (8h –16h werktags)<br />
Fax:01-71128-7782<br />
www.ovis.at/ovis<br />
Bundesanstalt Statistik Österreich<br />
Direktion Raumwirtschaft<br />
Guglgasse 13<br />
1110 WIEN (innerhalb 4 Tage absenden)<br />
Wo kann nicht gemeldet werden<br />
<strong>Bei</strong> den Schaf- und<br />
Ziegenverbänden<br />
Da das VIS auf dem Prinzip der Gegenmeldung basiert<br />
(Herkunfts- und Bestimmungsbetrieb müssen melden)<br />
bracht noch angenommen werden.<br />
können nicht ordnungsgemäß gekennzeichnete Tiere<br />
weder rechtmäßig verbracht noch angenommen werden.<br />
Alle schaf-und ziegenhaltenden Betriebe, die bisher ihre<br />
Schaf- bzw. Ziegenzucht kostenlos bestellt werden.<br />
Tiere noch nicht gekennzeichnet haben, sollen dies daher<br />
raschest nachholen. Ohrmarken können beim OÖ<br />
Landesverband für Schaf- bzw. Ziegenzucht kostenlos<br />
ooe.at, bzw. www.ziegenland.com<br />
bestellt werden.<br />
Schafzuchtverband:<br />
Tel. 050/6902-1339, Fax 050-6902-1360<br />
E-Mail: lv.schafe@lk-ooe.at<br />
Ziegenzuchtverband:<br />
Tel.: 050/6902- 1448, Fax 050/6902-1697<br />
E-Mail: lv.ziegen@lk-ooe.at<br />
Da das VIS auf dem Prinzip der Gegenmeldung basiert (Herkunfts- und Bestimmungsb<br />
müssen melden) können nicht ordnungsgemäß gekennzeichnete Tiere weder rechtmäßig<br />
Alle schaf-und ziegenhaltenden Betriebe, die bisher ihre Tiere noch nicht gekennzeichn<br />
haben, sollen dies daher raschest nachholen. Ohrmarken können beim OÖ Landesverban<br />
Schafzuchtverband: Tel. 050/6902-1339, Fax 050-6902-1360 Email (lv.schafe@lk-ooe<br />
Ziegenzuchtverband: Tel.: 050/6902- 1448, Fax050-6902-1697 Email (lv.ziegen@lk-oo<br />
Bestellformulare können auch vom Internet heruntergeladen werden unter: www.schafe<br />
Bestellformulare können auch vom Internet heruntergeladen<br />
werden unter: www.schafe-ooe.at,<br />
bzw. www.ziegenland.com
Bio-Zucht<br />
5/<strong>2007</strong><br />
13<br />
Tierzukauf in der Schafund<br />
Ziegenhaltung<br />
Viele schaf- und ziegenhaltende Betriebe sind bereits in<br />
der biologischen Produktion tätig und auch heuer wieder<br />
sind einige <strong>am</strong> Umstieg in den Biolandbau interessiert.<br />
Unklarheiten beim Tierzukauf sorgen hierbei jedoch oft<br />
für eine gewisse Unsicherheit bei den Betriebsführern.<br />
Grundsätzlich sollte man bei jedem Zukauf darauf achten,<br />
Bio-Tiere zu kaufen. Nachfolgende Ausnahmen von<br />
Tieren aus der biologischen Landwirtschaft sind möglich:<br />
• Lämmer und Kitze für die Mast müssen biologischer<br />
Herkunft sein<br />
• Zuchtlämmer oder –kitze können konventioneller Herkunft<br />
sein, wenn Tiere aus biologischer Landwirtschaft<br />
nicht in ausreichenden Mengen verfügbar sind. Diese<br />
dürfen dann bis zu einem Alter von max. 60 Tagen zugekauft<br />
werden.<br />
• Weibliche Tiere, die noch nicht abgel<strong>am</strong>mt oder gekitzt<br />
haben, dürfen jährlich zu 20% des Bestandes an ausgewachsenen<br />
weibl. Tieren zugekauft werden.<br />
<strong>Bei</strong> Bestandesausweitung oder Rassenumstellung kann<br />
dieser Prozentsatz nach Genehmigung durch die Kontrollstelle<br />
auf 40% angehoben werden (Berechnungsgrund-<br />
lage ist der geplante Endbestand an ausgewachsenen<br />
Tieren)<br />
• <strong>Bei</strong> gefährdeten Nutztierrassen kann durch die Kontrollstelle<br />
ein Zukauf konventioneller Muttertiere genehmigt<br />
werden.<br />
• Widder oder Böcke dürfen ohne Einschränkung konventioneller<br />
Herkunft sein, wenn Bio-Tiere nicht erhältlich<br />
sind.<br />
Jene Betriebe, die in die biologische Landwirtschaft neu<br />
einsteigen, eine Bestandesausweitung vornehmen und<br />
dadurch ein Tierzukauf notwendig sein wird, sollen diesen<br />
noch vor Abschluss des Kontrollvertrages erledigen.<br />
In diesem Fall können alle Tiere in die Umstellung mit<br />
aufgenommen werden.<br />
Nach Abschluss des Kontrollvertrages gelten bereits die<br />
Tierzukaufsregelungen für den Biolandbau.<br />
BIO-AUFZUCHTPULVER für<br />
SCHAF- und ZIEGENKITZE<br />
Seit kurzem ist es möglich, ein biologisches Pulver zur<br />
Ziegenkitz- und Lämmeraufzucht von einer deutschen<br />
Firma in Österreich zu verwenden. Bevor man es jedoch<br />
im eigenen Betrieb einsetzt, muss bei BIO AUSTRIA<br />
angesucht<br />
BIO-AUFZUCHTPULVER<br />
werden. Das heißt,<br />
für<br />
jeder<br />
SCHAF-<br />
Halter<br />
und<br />
muss<br />
ZIEGENKITZE<br />
einzelbetrieblich<br />
bei Andreas Hager BIO AUSTRIA Bundesbüro<br />
ansuchen. Für Lieferanten der Biogenossenschaft<br />
Schlierbach organisiert diese eine S<strong>am</strong>melbestellung.<br />
Für die Betriebe, welche über die Genossenschaft das<br />
Pulver beziehen, entfällt die einzelbetriebliche Genehmigungspflicht.<br />
Seit kurzem ist es möglich, ein biologisches Pulver zur Ziegenkitz- und Lämmeraufz<br />
einer deutschen Firma in Österreich zu verwenden. Bevor man es jedoch im eigene<br />
einsetzt, muss bei BIO AUSTRIA angesucht werden. Das heißt, jeder Hal<br />
einzelbetrieblich bei Andreas Hager BIO AUSTRIA Bundesbüro ansuchen. Für Li<br />
der Biogenossenschaft Schlierbach organisiert diese eine S<strong>am</strong>melbestellung. Für die<br />
welche über die Genossenschaft das Pulver beziehen, entfällt die einzelbe<br />
Genehmigungspflicht.<br />
Zus<strong>am</strong>mensetzung:<br />
Biomagermilchpulver<br />
Bio-<br />
Kokusfett<br />
Bio-<br />
Molkenpulver<br />
Vit<strong>am</strong>in/Mineralstoff<br />
Mischung<br />
Lämmer 50% 39% 10% 1%<br />
Kitze 50% 36% 13% 1%<br />
Das Pulver wird von REUDINK-BIOFUTTER hergestellt.<br />
Am Weidengraben Am Weidengraben 10, D-37213 Witzenhausen 10, D-37213 Witzenhausen<br />
Tel.: 0049 - 5542<br />
Das Pulver wird von REUDINK-BIOFUTTER hergestellt.<br />
- 5542<br />
– 910053,<br />
– 910053,<br />
Fax: 0049<br />
Fax:<br />
- 55420049 - 910765<br />
- 5542 - 910765<br />
Email: info@reudink-biofutter.de<br />
Email: info@reudink-biofutter.de<br />
Der Preis beträgt ohne Transport und ohne Mengenrabatt 369€ exkl. (Lämmer)<br />
beziehungsweise 367€ exkl. (Ziegenkitze) pro 100kg auf Paletten von 1000kg. Je nac<br />
Der beträgt Preis die Verdünnung beträgt mit ohne Wasser Transport 1:5 bis 1:8. und ohne Mengenrabatt<br />
369€ exkl. (Lämmer) beziehungsweise 367€ exkl.<br />
(Ziegenkitze) pro 100kg auf Paletten von 1000kg. Je nach<br />
Alter solches beträgt zu nutzen. die Verdünnung mit Wasser 1:5 bis 1:8.<br />
An dieser Stelle wird keine Werbung für das Aufzuchtpulver gemacht, sondern nur d<br />
hingewiesen, dass es seit einiger Zeit möglich ist, im biologischen Landbau in Österr<br />
Für Fragen und Zulassung:<br />
An BIO dieser AUSTRIA Stelle wird keine Werbung für das Aufzuchtpulver<br />
Qualitätssicherung Landwirtschaft<br />
Ing. Andreas<br />
gemacht,<br />
Hager<br />
sondern nur darauf hingewiesen, dass<br />
es Tel.: seit 0732-654884-262 einiger Zeit möglich ist, im biologischen Landbau<br />
Mobil: 0676-842214262<br />
in Österreich ein solches zu nutzen.<br />
Email: andreas.hager@bio-austria.at<br />
Europaplatz 4<br />
4020 Linz<br />
Für Fragen und Zulassung:<br />
BIO AUSTRIA<br />
Qualitätssicherung Landwirtschaft<br />
Ing. Andreas Hager<br />
Europaplatz 4, 4020 Linz<br />
Tel.: 0732-654884-262<br />
Mobil: 0676-842214262<br />
Ing. Rudlstorfer Stefan<br />
Referat Biolandbau, Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer OÖ<br />
Telefon: 050/6902-1449
14<br />
Tiergesundheit<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Fütterungsbedingte Krankheiten<br />
bei Schafen und Ziegen<br />
Die Zus<strong>am</strong>mensetzung des Futters hat Auswirkungen<br />
auf die Leistungsstärke und den Gesundheitszustand der<br />
Tiere. Nachstehend finden Sie einige Ratschläge und im<br />
Besonderen Pflanzen, die bei einem Überangebot giftig<br />
sind.<br />
Zus<strong>am</strong>mensetzung des Futters (Trockenmasse):<br />
Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette,<br />
Rohfaser (ca. 20% angestrebt)<br />
Mineralstoffe: Calcium, Phosphor, Magnesium, Jod,<br />
Selen, Magnesium, Kupfer, Kobalt, Zink<br />
Vit<strong>am</strong>ine: A, B, C, D, E<br />
Verunreinigtes Futter ist gesundheitsgefährdend<br />
Dreck, Erde, Kot (Hunde, Katzen, Vögel,...), Kadaver<br />
(Mäuse, Ratten,..), Pilzbefall (Schimmel,...)<br />
Die wichtigsten Mangelerkrankungen<br />
Vit<strong>am</strong>in B1 - Sterngucker<br />
Vit<strong>am</strong>in D - Rachitis<br />
Vit<strong>am</strong>in E (plus Selen) - Weißmuskelkrankheit<br />
Jod - Kropf<br />
Kobalt - Anämie, Kümmern<br />
Kupfer - Swayback<br />
Magnesium - Tetanien<br />
Calciummangel - Schwäche, Krämpfe, Hypocalcämie<br />
Die wichtigsten Vit<strong>am</strong>in- und Mineralstoffüberdosierungen<br />
Vit<strong>am</strong>in A Überdosierung<br />
Vit<strong>am</strong>in D Überdosierung<br />
Kupfervergiftung<br />
Selenvergiftung<br />
Negative Auswirkungen bei großen Mengen an<br />
Nutzpflanzen<br />
Goldhafer, (Stein)klee, Kohl, Raps, Kartoffelkraut<br />
Rhabarber, Rübenblätter, Steinobst<br />
Giftstoffe<br />
Anorganisch: u.a. Kochsalz, Quecksilber, Blei, Nitrat/<br />
Nitrit, Kupfer, Selen<br />
Organisch: Pilze, Nutzpflanzen, Sträucher, Giftpflanzen,<br />
Bäume<br />
Auswahl an Giftpflanzen<br />
Johanniskraut, Kreuzkraut, Buchweizen, Herbstzeitlose<br />
Schachtelhalm, Farne, Lupinen, Eisenhut, Maiglöckchen<br />
Auswahl an giftige Sträucher<br />
Rhododendron, Thuja, Goldregen, Ginster, Oleander,<br />
Seidelbast, Zwergholunder, Tabak<br />
Auswahl an giftige Bäume<br />
Eibe, Buchs, Zypresse, Pfaffenhütchen, (Eiche)<br />
Auswahl an giftige Pilze<br />
Pilzparasiten, Feldpilze, Lagerungspilze „Schimmelpilze“<br />
und „Nichtschimmelpilze“<br />
Aspergillus, Penicillium, Fusarien<br />
Maykotoxine: Ergotin, Afflatoxin, Zearaleon<br />
Phytöstrogene: Cumöstrol<br />
In/auf: Gras, Klee, Luzerne, Getreide, Stroh !!!<br />
Vergiftungssymptome<br />
Zentralnervös: Speicheln, Kreisbewegungen, Zittern<br />
Magen-Darm-S: Verstopfung, Durchfall, Blähungen,<br />
Krämpfe, Kolik<br />
Herz-Kreislauf-S: kalte Körperoberfläche, Herzrasen<br />
oder Arrhytmie, Schock<br />
Nierenversagen: Koma, Blutharn<br />
Chronisch: Anämie, Hautveränderungen, Abmagerung<br />
Therapie der Vergiftungen<br />
Griff in die Maulhöhle, Erbrechen auslösen (?) Kohle,<br />
Glaubersalz, Leins<strong>am</strong>enschleim, Gerbsäure, Weidenzweige,<br />
Pansen ausräumen, Schockbehandlung, Herz-<br />
Kreislauf-Behandlung, Schmerz- und Kr<strong>am</strong>pfbehandlung,<br />
Spezielle Antidote<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Geschäftsführer<br />
Landesverband für Ziegenzucht und –haltung in OÖ<br />
D I E S TA R T H I L F E F Ü R I H R E L Ä M M E R – J E T Z T AU C H O N L I N E B E S T E L L E N :
Tiergesundheit<br />
5/<strong>2007</strong><br />
15<br />
Harnsteine – eine sehr<br />
schmerzhafte Erfahrung<br />
für Schäfer und Schaf<br />
In letzter Zeit hatten wir im Verband wieder vermehrt<br />
Anfragen bzgl. Harnsteine und leider auch einige Todesfälle<br />
von Böcken, die über Versteigerung verkauft wurden.<br />
Dies bewog <strong>uns</strong>, das Thema wieder einmal aufzugreifen,<br />
da es ein verhinderbares Problem ist, wenn<br />
einige Grundsätze strikt beachtet werden:<br />
Krankheitsbild<br />
Harnsteine und Harngries treten fast nur bei Böcken auf,<br />
wo sie bei einer teilweisen oder kompletten Verlegung der<br />
Harnröhre zu einem Harnrückstau führen(Urolithiasis).<br />
Die Tiere zeigen Fressunlust und Harndrang, ohne jedoch<br />
Harn absetzen zu können. Im äußerst schmerzvollen<br />
Endstadium hören die Tiere vollkommen zum Fressen<br />
auf, stöhnen und knirschen mit den Zähnen. Schlussendlich<br />
kommt es durch einen Blasenriss zum Ausfließen<br />
von Urin in die Bauchhöhle und dadurch zum Tod durch<br />
Harnvergiftung.<br />
Ursache:<br />
Die Hauptursache der Bildung von Harnsteinen ist ein<br />
Ungleichgewicht von Calcium und Phosphor in der<br />
Fütterung, bzw. im Körper. Im allgemeinen sind dies<br />
Tiere mit einer hohen Kraft- und einer geringen Grundfuttergabe<br />
da normalerweise Phosphor über den gebildeten<br />
Speichel beim Kauen durch den Darm abgegeben<br />
wird. Durch diese reduzierte Wiederkauung, aber auch<br />
durch eine Phosphor- oder Magnesium- Über- oder eine<br />
Calcium Unterversorgung in einer Ration kommt es zu<br />
Phosphatüberschüssen im Blut, die in kristallinen Ausscheidungen<br />
unterschiedlicher Zus<strong>am</strong>mensetzung im<br />
Harntrakt abgesetzt werden. Deshalb finden wir Harnsteine<br />
in erster Linie bei intensiven Mast- und bei stark<br />
getriebenen Schauböcken.<br />
Faktoren, die den Kristallisationseffekt noch fördern<br />
ist eine reduzierte Wasseraufnahme (wenig verfügbare<br />
Tränken, verschmutztes Wasser) und eine wetter- oder<br />
stressbedingte Transpiration (heiße Sommertage, Transporte,<br />
Decksaison, neue Herdenzus<strong>am</strong>mensetzung etc.).<br />
Nicht auszuschließen sind auch rassenspezifische/ genetische<br />
Anfälligkeiten.<br />
Vermeidung:<br />
Ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundfutter und<br />
Kraftfutter, Beachtung des Calcium: Phosphor Ver-<br />
hältnisses von 2,5: 1, Salzgaben und Wasser ad libitum,<br />
beim Kauf von Zuchtböcken nicht die Tageszunahmen<br />
überbewerten.<br />
Wenn sie Internetzugang haben, noch einen praktischen<br />
Hinweis: Auf der homepage vom ÖBSZ (Österreichischer<br />
Bundesverband für Schafe und Ziegen) finden<br />
sie ein Progr<strong>am</strong>m zur Berechnung von Futterrationen:<br />
www.oebsz.at dann auf der linken oberen Seite den Futterrationsrechner<br />
anklicken.<br />
Enschädigungszahlungen über Verband<br />
In der Vorstandssitzung des Landesverbandes für Schafzucht<br />
vom 20.September 2006 wurde beschlossen, dass<br />
bei Harnsteinen, die innerhalb drei Wochen nach der<br />
Versteigerung auftreten, die Gewährleistungsbestimmungen<br />
in Kraft treten. D.H. dass bei Vorlage eines<br />
TKV Beleges 80% des Nettoankaufpreises je zur Hälfte<br />
vom Züchter und Verband an den Käufer rückbezahlt<br />
werden. Dazu wird es aber in Hinkunft hoffentlich nicht<br />
mehr kommen müssen. DI Freigang Werner<br />
Geschäftsführer LV Schafe<br />
Harnrückstau beim Schafbock<br />
Harnsteine im Größenvergleich<br />
Quelle: www.acvs.org
16<br />
Fütterung<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Fütterung von Ziegenkitzen<br />
Grundvoraussetzung für gesunde frohwüchsige Kitze<br />
ist eine ausreichende und rechtzeitige Biestmilchversorgung<br />
nach der Geburt! Ziegenlämmer kommen weitgehend<br />
ohne Schutzstoffe gegen Krankheiten zur Welt.<br />
Während den ersten 6-8 Lebenswochen brauchen die<br />
Lämmer Milch. Am wichtigsten ist, dass die Lämmer<br />
in den ersten 4 Stunden nach der Geburt die Biestmilch<br />
aufnehmen. Später können die in der Biestmilch enthaltenen<br />
lebenswichtigen Nährstoffe, Vit<strong>am</strong>ine, Spurenelemente<br />
und Schutzstoffe (Immunglobuline) nur mehr<br />
erschwert aufgenommen werden können.<br />
Da Ziegen in erster Linie zur Erzeugung von Milch gehalten<br />
werden, ist es bei gutem Erlös für die Ziegenmilch<br />
wirtschaftlicher, die Ziegenmilch während der Tränkephase<br />
durch Milchpulver oder Kuhmilch zu ersetzen!<br />
Die Aufzuchtfütterung muss darauf ausgerichtet sein,<br />
die Entwicklung des Wiederkäuermagens zu beschleunigen!<br />
Die Pansenentwicklung wird durch mechanische<br />
und chemische Reize durch die frühzeitige Verabreichung<br />
von Heu und Kraftfutter bewirkt.<br />
Mutterlose Aufzucht<br />
Normalerweise saugen die Kitze bei der Mutterziege!<br />
Rechtzeitige und ausreichende Biestmilchaufnahme ist<br />
die Voraussetzung für gesunde und frohwüchsige Kitze.<br />
Nach drei bis fünf Tagen haben die Kitze genug Biestmilch<br />
aufgenommen und können entweder auf Warmtränke<br />
oder Sauertränke umgestellt werden. Muss mit<br />
Ersatzmilch aufgezogen werden, so eignet sich eine spezielle<br />
Kitzmilch oder Kuhmilch für problemlose Aufzucht<br />
ab dem ersten Tag!<br />
Aufzuchtplan für mutterlose Aufzucht - 1. Tag<br />
Unmittelbar nach der Geburt, spätestens innerhalb 6<br />
Stunden: Kolostralmilch - mind. 1,5 bis 2 dl<br />
(vom Muttertier oder aus Gefrierkonserven).<br />
Ist keine Kolostralmilch vorhanden,<br />
durch den Tierarzt vorbeugend<br />
impfen lassen!<br />
2 Std. nach Kolostralmilchgabe: 2 dl Kitzmilch, zweite<br />
Ration nach 4 Stunden, dritte Ration nach 6 Stunden.<br />
Aufzuchtplan für mutterlose Aufzucht -<br />
2. Tag und nächste 28 Tage<br />
Mindestens 3 x pro Tag 2 - 2,5 dl Kitzmilch. Heu, frisches<br />
sauberes Wasser und Kitz-Aufzucht- und Mastfutter<br />
zur freien Aufnahme vorsetzen. Ab ca. einer Woche<br />
beginnen gesunde Kitze Kraftfutter und Heu aufzunehmen,<br />
sofern genügend sauberes Wasser vorhanden ist.<br />
Aufzuchtplan für mutterlose Aufzucht - ab 30 Tagen<br />
Mindestens zweimaliges Tränken pro Tag beibehalten,<br />
bis das Kitz 500 g/Tag Kraftfutter aufnimmt. Die Tränkekonzentration<br />
kann gegen Ende der Säugezeit leicht<br />
reduziert werden.<br />
Allgemeines zur Sauertränke<br />
Altbewährtes und günstiges Verfahren bei der Durchfallprophylaxe.<br />
Hier wird dann die ges<strong>am</strong>t getrunkene<br />
Menge gesäuert geht gut ab der 2. Besser 3. Milchgabe.<br />
Ist eine unterstützende Maßnahme im „K<strong>am</strong>pf“ gegen<br />
Durchfallproblematik. Sowohl Milchaustauscher als auch<br />
Kuhmilch kann sauer verabreicht werden. Die Säuerung<br />
der Milch erfolgt mit Ameisensäure. Die Verdauungsvorgänge<br />
werden dadurch gefördert und somit Durchfällen<br />
vorgebeugt. Sauertränke muss zur freien Aufnahme angeboten<br />
werden. Die Tränke kann je nach Größe des Vorratsbehälters<br />
für bis zu 3 Tage vorbereitet werden. Es muss<br />
nur täglich mehrmals umgerührt werden und im Sommer<br />
der Behälter vor Fliegen geschützt sein. Die Dosierung<br />
der Ameisensäure hängt in erster Linie von der Dauer<br />
der Bevorratung ab. <strong>Bei</strong> einer Bevorratung von einem<br />
Tag genügt ein Zusatz von 0,1% Ameisensäure (85%ig)<br />
zur Milch (= 0,1 Liter 1:10 verdünnte Ameisensäure je<br />
10 l Milch). <strong>Bei</strong> längerer Bevorratung sollten 0,3% zugesetzt<br />
werden. Erfahrungen zeigen, dass die Aufnahme<br />
der Sauertränke, bei Tränketemperaturen unter 15°C abnimmt,<br />
was zu einer schlechteren Entwicklung der Lämmer<br />
führt.<br />
Zubereitung der Tränke<br />
Das Pulver mit genügend heißem Wasser von ca. 50 bis<br />
60°C durch kräftiges Schütteln der Schoppenflasche oder<br />
energisches Umrühren mit dem Schwingbesen vollständig<br />
knollenfrei auflösen.
Fütterung<br />
5/<strong>2007</strong><br />
17<br />
Deshalb: Pulverdosierung abwägen , Flüssigkeitsmenge<br />
messen und Beschaffenheit der Tränke kontrollieren!<br />
Auf gute Hygiene achten - Milchbecher, Schläuche und<br />
Saugnapf täglich reinigen und wöchentlich desinfizieren!<br />
Bedarf pro Tier: ca. 12 kg Kitzmilchpulver<br />
Fütterung von Jungziegen<br />
Bitte saubere, hygienisch einwandfreie Geräte verwenden!<br />
Als Richt-Dosierung gelten ca. 200 g Pulver pro Liter<br />
Wasser, wobei eine Varianz von 150 bis 250 g möglich<br />
ist. Am Anfang der Tränkeperiode tiefer dosieren, dann<br />
nach und nach steigern. Die Konzentration hängt stark<br />
vom Gewicht, vom Gesundheitszustand und von der<br />
Entwicklung der Kitze ab.<br />
Tränken:<br />
Eine Tränketemperatur von mindestens 41°C einhalten<br />
(mit dem Thermometer kontrollieren). Es ist zu beachten,<br />
dass die Milch rasch abkühlen kann, deshalb nach<br />
dem Zubereiten sofort vertränken. Pro Tier und Tag 3 x<br />
maximal 2 bis 2.5 dl pro Gabe.<br />
Antränken <strong>am</strong> Tränke-Automaten<br />
Kitze einen halben Tag hungern lassen, dann <strong>am</strong> Tränkeautomaten<br />
mit Kitzmilch antränken. Wichtige Hinweise:<br />
Ideale Tränketemperatur: 40 - 42° Grad<br />
Pro Tränke-Automat sollen nicht mehr als drei Saugstellen<br />
installiert werden, d<strong>am</strong>it der Automat die Tränke<br />
optimal, das heißt knollenfrei und mit der richtigen<br />
Temperatur, zubereiten kann (die Lämmer haben den<br />
ganzen Tag Zeit zum Saufen!) Zu hohe Tränkemengen,<br />
knollige Tränke und Luftsaugen erhöhen das Risiko von<br />
Blähungen.<br />
Kitz beim Trinken <strong>am</strong> Saugkübel<br />
Nach der Tränkephase (beim Absetzen von der Milch)<br />
sollen die Kitze pro Tag ca. 300 g - 400 g Aufzuchtfutter<br />
aufnehmen.<br />
D<strong>am</strong>it ist ein gleichmäßiger Wachstumsverlauf gewährleistet.<br />
Im Laufe des 4. Aufzuchtmonates (ca. 22 kg Lebendgewicht)<br />
kann die Kraftfutterration auf 150g bis 200 g pro<br />
Tag und Tier reduziert werden.<br />
Ab 5. Aufzuchtmonat kann bei angemessener Grundfutterqualität<br />
auf eine zusätzliche Kraftfutterergänzung<br />
verzichtet werden.<br />
Durch eine angepasste bedarfsgerechte Nährstoffversorgung<br />
ist die Bes<strong>am</strong>ung der Jungziegen mit ca. 7 Monaten<br />
bei einem Körpergewicht von 28 bis 32 kg möglich.<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Geschäftsführer<br />
Landesverband für Ziegenzucht und –haltung in OÖ
18<br />
Zucht<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Der Weg zum Erfolg führt über<br />
die Milchleistungskontrolle!<br />
Die <strong>am</strong>tliche Milchleistungskontrolle schafft die Grundlage<br />
für die Selektion auf Leistungsstärke.<br />
In Oberösterreich lassen 28 Ziegen- und 7 Milchschafbetriebe<br />
insges<strong>am</strong>t 1.814 Ziegen und 175 Milchschafe kontrollieren.<br />
Jeder kontrollierte Betrieb profitiert davon. Ein<br />
<strong>am</strong>tliches Kontrollergebnis ist notwendig, d<strong>am</strong>it von den<br />
leistungsstärksten Tieren die Nachkommen für den eigenen<br />
Bestand ausselektiert werden können.<br />
Die <strong>am</strong>tliche Leistungskontrolle ist notwendig d<strong>am</strong>it<br />
offiziell Zuchttiere über den Landesverband vermittelt<br />
werden. Der Kontrollverband ermittelt die Milchmenge,<br />
die Milchinhaltsstoffe, die Kennzahl und Zellzahl, den<br />
Harnstoffwert. Über de Harnstoffwert können Fütterungsfehler<br />
erkannt und in der Folge behoben werden.<br />
Leistungskontrolle und Zuchtfortschritt sind miteinander<br />
eng verbunden. Für alle, die Interesse an der Leistungskontrolle<br />
haben, ist es möglich die Tiere kontrollieren zu<br />
lassen.<br />
Betriebe die beim Landesverband organisiert sind und<br />
Leistungskontrolle machen erhalten ab 2008 über den<br />
Landesverband einen Kostenbeitrag mit dem vermutlich<br />
die Kontrollkosten mind. gedeckt sind. Verhandlungen<br />
mit LR Stockinger laufen hinsichtlich dieses Kostenbeitrages<br />
sehr positiv.<br />
Kontrollgebühr<br />
Betriebsgebühr<br />
€ 11,70 pro Tier<br />
€ 45,00 pro Jahr<br />
Kontrolle erfolgt ca. 9,5 mal im Jahr.<br />
<strong>Bei</strong> Interesse melden Sie sich bitte unter folgender Anschrift:<br />
Außenstelle Urfahr<br />
LI Franz Katzengruber, 0732/6902-4650, franz.katzengruber@lk-ooe.at<br />
Außenstelle Ried<br />
LI Gottfried Aichinger, 07752/82311-40, gottfried.aichinger@lk-ooe.at<br />
Ziegenmilch im Aufwind -<br />
Verkaufsargumente für<br />
Ziegenmilch<br />
Am Anfang war die Ziege, doch bereits im Altertum genutzt<br />
(Juden, Griechen,..) Lt. Paracelsus hat die gesäuerte<br />
Milch eine Heilwirkung und die Ziegenmolke ist ein<br />
Gesundheitstrunk!<br />
Heute: Mittelmeerländer, Frankreich, Asien,... produzieren<br />
erlesene Delikatessen – erobern Genussmarkt<br />
Inhaltsstoffe der Ziegenmilch<br />
• Hauptbestandteile Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate<br />
• reich an Mineralstoffen – Calcium, Phosphor, Kalium,<br />
Chlorid<br />
• Vit<strong>am</strong>ine A, B1, B2, C, D und E<br />
• Spurenelemente Zink und Jod<br />
• leichte Verdaulichkeit durch feinere Fettkügelchenverteilung<br />
Zus<strong>am</strong>mensetzung der Ziegemilch<br />
• Hochwertiges Eiweiß: Kasein, Globuline, Albumine<br />
• Leichtverdauliche Fette:<br />
• kleine Fettkügelchen<br />
• hoher Gehalt an Linol- und Linolensäure (günstig bei<br />
Cholesterin)<br />
• Konjugierte Linolsäure<br />
• Spurenelemente: Zink, Jod, Kupfer, Phosphor, ....<br />
• Mineralstoffe: Calcium, Phosphor, Kalium, Chlorid<br />
Vit<strong>am</strong>ine in der Ziegenmilch<br />
• Vit<strong>am</strong>in A, enthält kein Carotin (Vorstufe von Vit<strong>am</strong>in<br />
A) – weiße Farbe der Ziegenmilchprodukte;<br />
Vit<strong>am</strong>in B1, B2, B 6, B 12, Niacin, Folsäure, Pantothensäure,<br />
• Vit<strong>am</strong>in D und E<br />
• Vit<strong>am</strong>in D Gehalt erhöht bei viel Aufenthalt im Freien<br />
• Orotsäure: zellschützend<br />
Was ist CLA?<br />
• Konjugierte Linolsäure = CLA (Conjugated Linoleic<br />
Acid)<br />
• Ausgangssubstanz Linolsäure<br />
• Weidetiere nehmen durch Gras, Kräuter besonders viel<br />
Linolsäure auf<br />
• Im Pansen von Wiederkäuern wird Linolsäure durch<br />
ein Bakterium in CLA umgewandelt
Marketing<br />
5/<strong>2007</strong><br />
19<br />
Wo ist CLA enthalten?<br />
Hauptquellen sind:<br />
• Fleisch und Milchprodukte von Wiederkäuern (Schaf,<br />
Ziege, Rind)<br />
• CLA kommt auch in Muttermilch und Blut vor<br />
• CLA-Gehalt ist bei Tieren mit artgerechter Weidehaltung<br />
3 x höher als bei Stalltieren<br />
Wirkung von CLA<br />
• Schutz vor Krebs<br />
• Stärkung des Imm<strong>uns</strong>ystems<br />
• Verhindert Atherosklerose (Senkung Cholesterin)<br />
• Bekämpft Diabetes<br />
• Erhöht das Muskel - zu Fett - Verhältnis<br />
Besonderheiten der Ziegenmilch<br />
• Gute Verträglichkeit für Allergiker durch andersartige<br />
Proteinstruktur<br />
• Enthält zellschützende Orotsäure<br />
• Enthält wertvolle bioaktive Substanzen wie Ubichinon<br />
50 und CLA > Schutz vor Krebs<br />
Pro- und Prebiotische<br />
Bakterien<br />
Probiotische Bakterienstämme überleben die Verdauungssäfte<br />
und besiedeln den Darm. Sie können:<br />
• die Verdauung fördern,<br />
• die Dauer und Schwere von Magen-Darm-Infektionen<br />
und Durchfallerkrankungen mildern,<br />
• die Anzahl der fäulnisbildenden Bakterien im Dickdarm<br />
reduzieren.<br />
Prebiotische Bakterienstämme dienen den gesundheitsfördernden<br />
Bakterien im Dickdarm als „Futter“. <strong>Bei</strong> diesen<br />
Stoffen handelt es sich um Kohlenhydrate, die außerdem<br />
die Verdauung anregen.<br />
Mag. Schober Christine<br />
Referentin Ernährung<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer OÖ überarbeitet<br />
von Kitzmüller Eva, Bezirksbauernk<strong>am</strong>mer Rohrbach<br />
Weißes Gold für <strong>uns</strong>ere Gesundheit<br />
• Stärkt die Nerven und macht stark gegen Stress<br />
• Schützt und entlastet die Atemwege von Asthmatikern<br />
• Gute Ergebnisse bei Patienten mit Hautproblemen und<br />
Neurodermitis<br />
• Linderung bei Magen- und Darmstörungen<br />
• Schutz vor Krebs durch Orotsäure, CLA<br />
Ziegenmilch für die Schönheit - Die Ziegenmilch machts<br />
Reinigungs- und Pflegemaske<br />
2 Suppenlöffel Ziegenmilchjogurt (normales geht auch,<br />
sollte aber fest genug sein), vermischen mit ca. 1 Teelöffel<br />
Vollkornmehl und 1/2 bis 1 Teelöffel Öl (zB normales<br />
Olivenöl). Je nach Lust und Laune kann auch noch<br />
Lavendelöl zugegeben werden (beruhigt die Haut). Alles<br />
zu festerem Brei vermengen, auf gereinigtes Gesicht<br />
auftragen - gut nach Dusche oder Bad - da Poren geöffnet<br />
sind. Brei als Maske ca. 2 mm dick auf Gesicht<br />
auftragen, ca. 15 Min. einwirken lassen, bzw. solange es<br />
angenehm und nicht eingetrocknet ist (max. 20 min). Die<br />
Pflegemaske ist ausgezeichnet zur Reinigung und nährt<br />
und erfrischt gleichzeitig.<br />
Milchbäder verjüngen die Haut.<br />
Das ist jetzt im Winter besonders wichtig, denn im Sommer<br />
ist die Haut dicker geworden, ist nun ohne Spannkraft<br />
und wirkt trocken. Dagegen hilft ein Bad in Ziegenmilch,<br />
denn sie enthält Wachstumsfaktoren, die den<br />
Erneuerungsprozess der Haut ankurbeln. Zwei Liter<br />
Vollmilch in die Badewanne geben, dann das Wasser mit<br />
langs<strong>am</strong> steigender Temperatur dazulaufen lassen (d<strong>am</strong>it<br />
die Milch nicht ausflockt) und 15 Minuten darin baden.<br />
Quelle: kosmethik.at<br />
D I E S TA R T H I L F E F Ü R I H R E L Ä M M E R – J E T Z T AU C H O N L I N E B E S T E L L E N :
20<br />
Tiergesundheit<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Infektiöse Abortursachen bei<br />
Schafen und Ziegen unter<br />
besonderer Beachtung von<br />
Chl<strong>am</strong>ydien<br />
Fachartikel aus der Fachzeitschrift „Der Ziegenzüchter“<br />
Einleitung<br />
Verminderte Reproduktions- und Aufzuchtleistung<br />
in der Ziegen- und Schafhaltung durch seuchenhaftes<br />
Verl<strong>am</strong>men (Aborte), Totgeburten und lebensschwache<br />
Lämmer werden durch verschiedene Infektionserreger<br />
verursacht.<br />
Verschiedene Infektionserreger<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Erreger in<br />
regional unterschiedlicher Häufigkeit auftreten. Begleiterscheinungen<br />
des Verl<strong>am</strong>mens, wie ungenügende Euterentwicklung<br />
oder -entzündungen, dem Abort nachfolgende<br />
Krankheiten mit anschließend verminderter<br />
Fruchtbarkeit sowie vorzeitiges Ausmerzen der Tiere<br />
unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung des Erkrankungskomplexes.<br />
Der Chl<strong>am</strong>ydienabort bei Schaf und Ziege<br />
<strong>Bei</strong> Chl<strong>am</strong>ydien handelt es sich um Bakterien mit einem<br />
sowohl intra- als auch extrazellulären Entwicklungsstadium.<br />
Insges<strong>am</strong>t werden vier verschiedene Spezies mit<br />
einer entsprechenden Anzahl an Unterarten unterschieden.<br />
<strong>Bei</strong>m kleinen Wiederkäuer kommen Infektionen<br />
mit Chl<strong>am</strong>ydia pecorum und Chl<strong>am</strong>ydia psittaci vor.<br />
Einteilung von Chl<strong>am</strong>ydien<br />
Chl<strong>am</strong>ydia pecorum verursacht bei Lämmern Lidbindehaut-,<br />
Lungen-, Gelenkentzündungen und kommt<br />
weit verbreitet im Darm von gesunden Tieren vor. Die<br />
verschiedenen Vertreter der Spezies Chl<strong>am</strong>ydia psittaci<br />
können in verschiedene sogenannte „Serotypen“ unterteilt<br />
werden, wobei Infektionen mit dem „Serotyp 1“ zu<br />
genannten Aborten, Totgeburten und lebensschwachen<br />
Lämmern bei Ziegen und Schafen führen.<br />
Bedeutung<br />
Der auch als „Enzootischer Abort“ bezeichnete Chl<strong>am</strong>ydienabort<br />
kommt weltweit vor und stellt eine der<br />
häufigsten infektiösen Abortursache bei Schafen und<br />
Ziegen dar. Die wirtschaftliche Bedeutung des Chl<strong>am</strong>ydienaborts<br />
unterlegen Zahlen aus England, welche die<br />
jährliche Einbusse allein beim Schaf auf umgerechnet<br />
ca. 15 – 17,5 Mio. € beziffern. Spärlicher sind die vorhandenen<br />
Angaben zur Verbreitung von Chl<strong>am</strong>ydien als<br />
Abortursache bei der Ziege. Es darf jedoch angenommen<br />
werden, dass eine dem Schaf ähnliche Bedeutung<br />
vorliegt. Untersuchungsergebnisse von 131 Ziegen- und<br />
86 Schafabortfällen während zweier Abl<strong>am</strong>mperioden:<br />
Von den Schafaborten waren bei 38,4% die Hauptursache<br />
Chl<strong>am</strong>ydia psittaci „Serotyp 1“ und bei den Ziegenaborten<br />
22,1%„. „Toxoplasma gondii“ war bei 18,6% der<br />
Schaf- und 14,5% der Ziegenaborte die Ursache.<br />
Erscheinungsbild<br />
Das Verl<strong>am</strong>men tritt meist innerhalb der letzten 2 bis 3<br />
Wochen der Trächtigkeit auf. Die Infektion kann sich auf<br />
in Form von Totgeburten und lebensschwachen Lämmern<br />
äussern.<br />
Symptome beim Muttertier<br />
Gewöhnlich erkrankt das Muttertier nicht und der Abort<br />
ist selten von einer Nachgeburtsverhaltung begleitet. Ein<br />
bis zwei Tage vor dem Verl<strong>am</strong>men kann möglicherweise<br />
ein schleimig-eitriger Abort nachfolgend einen belastbaren<br />
Immunitätsschutz, welcher des Tier vor weiteren<br />
Chl<strong>am</strong>ydienaborten schützt.<br />
Infektionsquellen<br />
In Herden mit Chl<strong>am</strong>ydienaborten kommt es zu einer<br />
massiven Erregerausscheidung durch Frucht und Fruchtwasser,<br />
Nachgeburt und Vaginalausfluss. Dieses Material<br />
oder d<strong>am</strong>it verschmutztes Futter/Stroh u.a. stellen Infektionsquellen<br />
für die Weiterverarbeitung im Bestand<br />
dar. Eine weitere Möglichkeit für das Angehen einer<br />
Infektion besteht in der Ansteckung bereits vor oder<br />
während der Geburt. Solche infizierten, klinisch gesund<br />
erscheinenden Tiere können nachfolgend während der<br />
ersten Trächtigkeit einen Chl<strong>am</strong>ydienabort erleiden und<br />
so eine Infektion innerhalb der Herde aufrechterhalten,<br />
beziehungsweise durch eine Verstellung Chl<strong>am</strong>ydien in<br />
weitere Herden verschleppen.<br />
Infektionsverlauf auf Herdenbasis<br />
Wird der Erreger erstmals in eine Herde eingeschleppt,<br />
können 30 % und mehr Muttertiere verl<strong>am</strong>men. <strong>Bei</strong><br />
längerer Durchseuchung der Herde verl<strong>am</strong>men jährlich<br />
noch ca. 1 bis 5 % der Tiere, welche noch keinen Kontakt<br />
mit Chl<strong>am</strong>ydien hatten und Jungtiere, die sich – wie bereits<br />
erwähnt – vor oder während der Geburt angesteckt<br />
haben.<br />
Übertragung auf den Menschen möglich<br />
An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass
Tiergesundheit<br />
5/<strong>2007</strong><br />
21<br />
Chl<strong>am</strong>ydien und weitere beim kleinen Wiederkäuer<br />
auftretende Aborterreger auf den Menschen übertragen<br />
werden können und diese sind teilweise mit schwerwiegenden<br />
Infektionen verbunden. Es ist <strong>uns</strong> daher ein<br />
Anliegen, dass sich die Tierhalter dieser Ansteckungsgefahr<br />
bewusst sind und entsprechende Schutzmaßnahmen<br />
ergreifen. Diese beinhalten zum Mindesten das Tragen<br />
von Schutzhandschuhen im Umgang mit Abortmaterial.<br />
Therapeutische Möglichkeiten der Prophylaxe<br />
Ist in einem Bestand ein Chl<strong>am</strong>ydienabort diagnostiziert<br />
worden, so sind durch den Besitzer in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
mit seinem Bestandstierarzt gezielte Vorkehrungen zu<br />
treffen, die das Auftreten weiterer Chl<strong>am</strong>ydienaborte<br />
verhindern. Möglich Maßnahmen, die nach Abwägung<br />
von Vor- und Nachteilen ergriffen werden können, sind:<br />
Hygienische Maßnahmen und Absonderungen der Tiere<br />
• Durch den Besitzer kann die Gefahr der Übertragung<br />
auf weitere Tiere vermindert werden, indem die abortierten<br />
Feten und Nachgeburten beseitigt und die abortierten<br />
Tiere mindestens für zwei bis drei Wochen<br />
isoliert gehalten werden. Einstreu und Gerätschaft, die<br />
mit dem Abortmaterial oder Vaginalsekreten in Kontakt<br />
gekommen sind, sollten entfernt und die Stallung<br />
entsprechend den Möglichkeiten desinfiziert werden.<br />
• Behandlung mit langwirkenden Tetrazyklinen: Zeichnet<br />
sich in einer Herde ein seuchenhaftes Verl<strong>am</strong>men<br />
durch Chl<strong>am</strong>ydien ab, können die noch trächtigen Muttertiere<br />
antibiotisch mit langwirkenden Tetrazyklinen<br />
behandelt werden. Das betreffende Tier stellt somit eine<br />
Infektionsquelle für die Weiterverbreitung im Bestand<br />
dar. Hinzu kommt, dass eine Infektion möglicherweise<br />
schon zu weit fortgeschritten ist und sich somit ein Abort<br />
nicht mehr abwenden lässt.<br />
• „Notimpfung“: Mittels einer „Not-Impfung“ der noch<br />
trächtigen Tier kann möglicherweise nicht mehr eine<br />
rechtzeitige, den Abort abwendende, belastbare Immunität<br />
aufgebaut werden.<br />
• Prophylaxe: Obwohl durch die Impfung ein vollumfänglicher<br />
Schutz der Herde gegen Chl<strong>am</strong>ydienaborte<br />
nicht gewährleistet werden kann, lässt sich der wirtschaftliche<br />
Schaden in Grenzen halten. Der Bock sollte<br />
ebenfalls geimpft werden.<br />
Aus den oben aufgeführten Punkten ist ersichtlich, dass<br />
keine Maßnahme den Chl<strong>am</strong>ydienabort aus einer Herde<br />
zu verdrängen mag. Daher wäre es von größter Wichtigkeit,<br />
„Chl<strong>am</strong>ydienabort-freie“ Herden aufzubauen und<br />
diese Tiere zur Remontierung weiterer, freier Bestände<br />
zu verwenden.<br />
Anschrift der Verfasser: R. Thoma, H. Greutmann, A.<br />
Pospischil, Zürich, Institut für Veterinärpathologie* der<br />
Universität Zürich, Winterthurstrasse 268, Ch – 8057<br />
Zürich *(Nationales Referenzlabor Chl<strong>am</strong>ydienabort bei<br />
Schaf und Ziege)<br />
ACHTUNG: Jeder Ziegenhalter der aus einem Chl<strong>am</strong>ydien<br />
verseuchten Betrieb zukauft, überträgt mit den<br />
Zukaufstieren die Chl<strong>am</strong>ydien auf seine eigene Herde.<br />
Es ist rats<strong>am</strong>, sich beim Besitzer oder beim behandelnden<br />
Tierarzt über die Chl<strong>am</strong>ydienfreiheit des Zukaufsbetriebes<br />
zu informieren!<br />
Die Gebärmutter nach einem<br />
Chl<strong>am</strong>ydienabort ist gelblich<br />
bis rötlich verfärbt, sulzig<br />
durchtränkt und mit gelben,<br />
schmierigen Belägen (Eiter)<br />
bedeckt.<br />
(Bild: unipublic.unizh.ch, g.)
22<br />
L<strong>am</strong>mfleischklassfizierung<br />
Mit Einführung des Rewe/Merkur Bio-Lämmer Projektes<br />
im April 2006 wurde die Klassifizierung nach<br />
dem EUROP System durch den Landesverband für<br />
Leistungsprüfung (LfL) in OÖ begonnen. D<strong>am</strong>it wurde<br />
eine unabhängige Institution mit der Qualitätsbeurteilung<br />
beauftragt, die in Abstimmung mit den anderen<br />
Bundesländern eine objektive und bundes(europa)weite<br />
einheitliche Beurteilung der Schlachtkörper und Einteilung<br />
in ein Handelsklassenschema zum Ziele hat. Mit<br />
Spannung wurden daher die Klassifizierungsergebnisse<br />
der ersten 600 Lämmer erwartet.<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Marketing<br />
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Lämmerklassifi zierungskurs der AMA in Stein<br />
im Ennstal, Oktober <strong>2007</strong><br />
OÖ ist das Bundesland mit der höchsten Anzahl an Eigenleistungsprüfungen<br />
pro Jahr, da sich viele der 3150<br />
schafhaltenden Betriebe der Qualitätslämmererzeugung<br />
verschrieben haben. Derzeit werden etwa 1300 weibliche<br />
und 400 männliche Lämmer der Fleischleistungsprüfung<br />
mittels Computertomographie unterzogen. In den<br />
meisten Lämmerzeugungsbetrieben kommen daher nur<br />
CT geprüfte Widder zum Deckeinsatz. Für das REWE/<br />
Merkur Bio-Lämmer Projekt gibt es klare Selektionskriterien:<br />
Alter ( 4 Monate), Gewicht (18-22 kg) und Handelsklassen<br />
nach Fleischigkeit (E, U, R) und Fettgewebe<br />
(2, 3) . Von den ersten 600 durch den LfL klassifizierten<br />
Lämmer fallen ca. 50% in die Klasse R 2 und R3 (20<br />
kg) und 27% in die Klasse U 2 und U3. Weniger als ein<br />
Viertel der angelieferten Bio-Lämmer entspricht aber<br />
noch nicht den gesetzten Maßstäben (s. Tabelle).<br />
Die betriebsspezifischen Auswertungen unter Berücksichtigung<br />
der Fütterung, des Herdenmanagements, der<br />
Tiergesundheit und der genetischen Grundlage<br />
sind die<br />
Basis für die kontinuierliche Verbesserungen der Qualität.<br />
DI Freigang Werner<br />
Geschäftsführer LV Schafe<br />
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D I E S TA R T H I L F E F Ü R I H R E L Ä M M E R – J E T Z T AU C H O N L I N E B E S T E L L E N :
Aus dem Verband<br />
5/<strong>2007</strong><br />
23<br />
164. Zuchtschafversteigerung in Wels<br />
<strong>Bei</strong> der Versteigerung <strong>am</strong> 24. November in Wels konnten leider nur die Hälfte der 30 aufgetriebenen Schafe und Widder<br />
verkauft werden. <strong>Bei</strong> durchschnittlicher Qualität der aufgetriebenen Tiere erzielte ein Merinolandschaf-Widder<br />
aus der Zucht Hunger, Spital/P. mit € 500,- den Tageshöchstpreis und wechselte zum Betrieb Starzinger nach G<strong>am</strong>pern.<br />
Erfreulich hingegen werden 1 Widder und 2 Schafe in Kärnten zum Zuchteinsatz gelangen.<br />
Suffolkwidder<br />
Texelwidder<br />
KL. Anz. € von-bis Ø/€ KL. Anz. € von-bis Ø/€<br />
II a 1 320 320 II a 1 320 320<br />
Merinolandschafwidder<br />
Merinolandschafe<br />
KL. Anz. € von-bis Ø/€ KL. Anz. € von-bis Ø/€<br />
II a 7 320 500 409 II a 1 240 240<br />
II b 5 320 450 350 II b 1 240 240
24<br />
Fütterung<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Futtermischungen für Ziegen und Schafe<br />
Grass<strong>am</strong>enmischungen für Neuansaat für Schafe- und Ziegenweiden bzw. Heu/Silagegewinnung<br />
Die ÖAG-Fachgruppe (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Grünland und Futterbau) in Gumpenstein hat <strong>uns</strong><br />
auf Anfrage im besonderen die nachstehenden Futtermischungen für die Ziegen- und Schafhaltung empfohlen.<br />
Hinweis: In der Mischung „WR“ ist Goldhafer enthalten. Goldhafer ist ein sehr wertvolles Futtermittel. Goldhafer<br />
vermehrt sich „nur“ durch Ausfallen von S<strong>am</strong>en. <strong>Bei</strong> einem größeren Anteil von Goldhafer besteht die Gefahr, dass<br />
Schafe oder Ziegen an „Kalzinose“ (lat.: Calcinosis und bedeutet Kalkreichtum) erkranken können, daher ist es<br />
wichtig, dass Grasmischungen mit einem Goldhaferanteil vor dem Reifen der S<strong>am</strong>en gemäht werden! Ist dies nicht<br />
möglich, empfehlen wir den Goldhafer aus der Mischung zu streichen. Bildquellen: ÖAG
Fütterung<br />
5/<strong>2007</strong><br />
25<br />
Auszüge aus dem „Handbuch“ für ÖAG-Empfehlungen von ÖAG-kontrollierten Qualitätssaatgutmischungen für das<br />
Dauergrünland und den Feldfutterbau, Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Grünland und Futterbau<br />
Empfehlungen von Qualitätssaatgutmischungen für Schaf- und Ziegenweiden: ÖAG geprüftes Saatgut verwenden,<br />
wegen doppelter Prüfung auf Ampferfreiheit, Verwendung bester Sorten bringt höhere Qualität und sehr gute Erträge<br />
- besonders wichtig für Biobetriebe!<br />
Ing. Reinhard Resch, HBLFA Raumberg-Gumpenstein (Institut Pflanzenbau und Kulturlandschaft, Abteilung<br />
Grünlandmanagement und Kulturlandschaft, Referat Futterkonservierung und Futterbewertung) A-8952 Irdning
26<br />
Verband<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Als ein neues Mitglied im Vorstand des Landesverbandes<br />
für Ziegenzucht - und Ziegenhaltung in OÖ<br />
möchte ich mich Ihnen nachfolgend kurz vorstellen.<br />
Ich heiße Gottfried Edtbauer und wurde <strong>am</strong> 10.11.1971<br />
in der Gemeinde Schlierbach Bezirk Kirchdorf geboren.<br />
Meine Pflichtschuljahre absolvierte ich in der Mollner<br />
Gemeinde, wo ich <strong>am</strong> elterlichen Kuhmilchbetrieb<br />
auch schon gerne mitarbeitete. Anschließend lernte ich<br />
in einer Nachbargemeinde Landmaschinenmechaniker<br />
wo ich auch für die Schlosserei großes Interesse fand.<br />
Inzwischen lernte ich meine spätere Ehefrau Adelheid<br />
kennen. 1992 heiratete ich in den landwirtschaftlichen<br />
Betrieb meiner Frau in der Gemeinde Micheldorf Bezirk<br />
Kirchdorf ein, und Sohn Johannes wurde geboren.<br />
2 Jahre später k<strong>am</strong> die Tochter Christine zur Welt. Der<br />
elterliche Betrieb wurde von meiner Schwiegermutter<br />
(Witwe) und von meiner Frau, die die landwirtschaftliche<br />
FA Bildung hatte, mit ca. 8 Milchkühen und eigener<br />
Nachzucht bewirtschaftet. Ich ging meinem Beruf<br />
als Schlosser weiterhin nach. Vor der <strong>Hof</strong>übernahme<br />
machten wir <strong>uns</strong> über die Weiterführung des 7 ha. Grünland<br />
und 5,5 ha. Wald viele Gedanken. Nach mehreren<br />
verschiedenen Betriebsbesichtigungen auch teilweise<br />
mit meiner Schwiegermutter wurden <strong>uns</strong> die Ziegen<br />
immer sympathischer. Denn man konnte den kleinen<br />
landwirtschaftlichen Betrieb wieder auf einen interessanten<br />
Mittelbetrieb aufbauen. Da auch die Zuneigung<br />
zu diesen Tieren beiderseits sehr groß war, kauften wir<br />
im Juli 2001 die ersten Ziegen (teilweise mit Papieren),<br />
zugleich den ersten gekörten Ziegenbock, und stellten<br />
auf biologische Wirtschaftsweise um. 2002 übernahmen<br />
wir den Betrieb und errichteten übers Jahr einen neuen<br />
Ziegenstall für 100 Muttertiere. Diesen integrierten<br />
wir in <strong>uns</strong>eren Vierkanthof. D<strong>am</strong>als lieferten wir <strong>uns</strong>ere<br />
Bio-Ziegenmilch nach Schlierbach, die wir selber<br />
transportieren mussten. 2005 errichteten wir eine neue<br />
Halle für die Kitzaufzucht. Am 4.11.2005 k<strong>am</strong> das erste<br />
Mal der Tankwagen aus Bayern und nahm <strong>uns</strong>ere Milch<br />
nach Andechs (Deutschland) mit. Ich wurde in <strong>uns</strong>erem<br />
Gebiet der Molkereisprecher (ehren<strong>am</strong>tlich). Beruflich<br />
als Betriebsschlosser des Kirchdorfer - Zementwerkes/<br />
Steinbruches machte ich aus einer 38,5 eine –ab 2006 22<br />
Stunden/Woche. Im Winter mache ich Winterdienst mit<br />
meinem eigenen Schneeräumgerät für die Gemeinde,<br />
das nur durch den 100%igen Einsatz meiner Frau möglich<br />
ist.<br />
<strong>2007</strong> einigten wir <strong>uns</strong> für den Einstieg in die Milchleistungskontrolle,<br />
da <strong>uns</strong> die Zucht vom Anfang an sehr<br />
wichtig war und wir <strong>uns</strong> jedes Jahr einen neuen gekörten<br />
Zuchtbock kauften. Zugleich beschlossen wir den Betrieb<br />
auf etwa 200 Muttertiere zu vergrößern. Ab 2008<br />
in <strong>uns</strong>erem neuen Stall (Halle und im neuen größeren<br />
Melkstand melken). Der alte Stall (5 Jahre) wird für die<br />
Nachzucht (Kitze) verwendet und mittlerweile sind wir<br />
auch Herdebuchzüchter.<br />
Meine Interessen gingen auch schon immer auf die Modernisierung<br />
<strong>am</strong> landwirtschaftlichen Betrieb. Siehe<br />
dazu auf Seite 31 die Anzeige zum modernen Kitzaufzuchtgitter<br />
aus Metall!<br />
Einige wichtige Aspekte für den Eintritt in den<br />
Vorstand waren für mich:<br />
+ Gemeins<strong>am</strong> Zucht zu fördern und zu vermarkten.<br />
+ Mithilfe bei der männlichen Kitzvermarktung.<br />
+ Informationsstelle für andere Ziegenbauern,<br />
die sich informieren wollen<br />
+ Für Neueinsteiger eine wichtige Anlaufstelle zu sein.<br />
Gottfried Edtbauer<br />
Vorstandsmitglied<br />
Landesverband für Ziegenzucht und –haltung OÖ<br />
Das Ehepaar Edtbauer bei der Stallarbeit
Quelle: ZMP-Marktbilanz Vieh und Fleisch <strong>2007</strong><br />
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
27<br />
Die Entwicklung der Ziegenmilchproduktion<br />
in der EU<br />
Es ist schwierig Zahlen über die Produktionsmenge und<br />
über die Entwicklung der Produktion zu bekommen. Die<br />
<strong>am</strong>tliche Viehzählung ist in allen EU Staaten jahrzehnte<br />
lang gegeben hat wird seit ca. 10 Jahren nicht mehr<br />
durchgeführt. Die Tierzahl wird nur mehr Stichproben<br />
weise erhoben. Mit der neuen Kennzeichnungsverordnung<br />
sind die Tierhalter in allen EU Mitgliedsstaaten<br />
verpflichtet die Tiere zu kennzeichnen und die gehaltenen<br />
Tiere der VIS (Veterinärinformationssystem) zu<br />
melden. Gleichzeitig werden alle Tiere statistisch erfasst.<br />
Durch das neue Meldesystem ist es in Zukunft möglich<br />
die Entwicklung der landw. Nutztiere genau zu eruieren.<br />
Das Statistische Zentral<strong>am</strong>t bemüht sich zur Zeit intensivst<br />
nicht nur die genau Anzahl der gehaltenen Tiere<br />
zu eruieren sondern auch die Produktionsmengen zu erfassen.<br />
Die verantwortlichen Organisationen melden der<br />
Statistik die geschlachteten Tiere, die Milchleistung, die<br />
Milch- und Fleischmenge die <strong>am</strong> <strong>Hof</strong> verarbeitet wird<br />
oder über den Handel betrieben wird. Dadurch wird es in<br />
einigen Jahren genaue Daten über die Anzahl der Tiere,<br />
der erzeugten Lebensmittel und dem Vertriebsweg geben.<br />
In der nachstehenden Tabelle finden Sie die zur Zeit<br />
aktuelle Statistik. Angeführt sind die EU Länder mit der<br />
stärksten Produktion und die Länder die in der Ziegenhaltung<br />
wenig Bedeutung haben.<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz, Geschäftsführer<br />
Ziegenbestand in ausgewählten EU-Ländern:<br />
Ges<strong>am</strong>tbestand im Jahr 2000 11.663.000<br />
Ges<strong>am</strong>tbestand im Jahr 2005 11.890.000 (+2,2%)<br />
Größtes Wachstum: Niederlande (+63%)<br />
Leichter Rückgang: Portugal, Ungarn<br />
(Quellen: Nationale Statistiken, EUROSTAT, FAO,<br />
USDA)<br />
Ein Ziegenhalter aus OÖ. hat in die Zukunft mit<br />
Milchziegen investiert.<br />
Ziegenmilch wird in modernen Tankanlagen ges<strong>am</strong>melt<br />
Schaf- und Ziegenfleischproduktion in<br />
den nachstehenden Ländern<br />
Es gibt in keinem EU Land eine statistische Erfassung ,<br />
die aufzeigt, wie viel Schaf- oder Ziegenfleisch verzehrt<br />
wird. In der Fassung sind immer beide Tierarten zus<strong>am</strong>mengefasst<br />
angegeben. Nur in den Ländern Spanien und<br />
Irland wird mehr erzeugt als im eigenen Land gegessen<br />
wird! Alle anderen Länder importieren aus Übersee.<br />
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Pro-Kopf-Verbrauch an Schaf- und Ziegenfleisch<br />
in der Europäischen Union<br />
in Kilogr<strong>am</strong>m<br />
time 2001 2002 2003 2004* 2005 2006 v<br />
Griechenland 13,5 12,8 12 12 11,6 11,5<br />
Ver. Königreich 5,7 6,1 6 6,3 6,2 6,2<br />
Spanien 5,9 5,9 5,9 5,6 5,4 5,2<br />
Irland 4,5 5,4 5,4 4,9 4,8 4,8<br />
Frankreich 4,3 4,5 4,3 4,3 4,2 4,2<br />
Österreich 1,2 1,2 1,1 1,2 1,2 1,2<br />
Deutschland 1,1 1 1 1 1,1 1<br />
Slowenien 0,7 0,7 0,9 1 1 1<br />
Tschechien 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2<br />
EU-15/EU-25 3,4 3,4 3,4 2,9 2,9 2,8<br />
Verbrauch = Nahrungsverbrauch, Futter, industr. Verwertung, Verluste - Ohne Innereien<br />
*Ab 2004 EU-25
28<br />
Blick über den Zaun<br />
Vorschau auf 2008<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Das Jahr 2008 verspricht für die Ziegenhaltung einen<br />
weiteren Aufwärtstrend.<br />
Die Nachfrage nach Zuchtziegen und nach Ziegenprodukten<br />
hält weiter an. Das Bemühen um Verbesserung<br />
der genetischen Grundlagen, die für Leistungssteigerung,<br />
Gesundheit und Langlebigkeit verantwortlich sind, wird<br />
intensiviert. Wir appellieren an alle Ziegenhalter und alle<br />
Neueinsteiger, die Ziegen in Reinzucht zu halten. Die<br />
Milchleistungskontrolle bildet das Fund<strong>am</strong>ent für die<br />
Selektion auf Leistungsbereitschaft. Die Molkereien, die<br />
Ziegenmilch verarbeiten werden <strong>am</strong> Markt offensiver,<br />
die angebotene Produktpalette wird erweitert, einige<br />
Interessenten überlegen, neu in die Milchverarbeitung<br />
einzusteigen und durch das Angebot von Spezialitäten<br />
aus Ziegenmilch beim Konsumenten zu punkten. Der<br />
Landesverband informiert über die Fachzeitschrift bei<br />
Kursen und Seminaren und bei Einzelberatungen über<br />
<br />
die Chancen der Ziegenhaltung. Weiters bemüht sich der<br />
Verband um den Absatz von Zuchttieren und vermittelt<br />
den Neuanfängern das gewünschte Tiermaterial.<br />
Importe zur Blutauffrischung und Qualitätsverbesserung<br />
sind notwendig. D<strong>am</strong>it die Interessenten im eigenen<br />
Land mit Fachkompetenz beraten werden können<br />
sind Fachexkursionen ins Ausland notwendig. Zur Zeit<br />
sind die Länder Holland, Schweiz und Frankreich in der<br />
Ziegenhaltung führend. In Österreich ist das Bundesland<br />
Oberösterreich das Ziegenzüchterland Nummer 1.<br />
Sie finden nachstehend statistische Kennzahlen, die den<br />
Aufwärtstrend in OÖ dokumentieren und Informationen<br />
über die Ziegenhaltung und Entwicklungstendenzen in<br />
den EU-Staaten.<br />
Ing. <strong>Hof</strong>er Franz<br />
Geschäftsführer LV Ziegen<br />
<br />
Ziegenmilch in Österreich<br />
Die Milchleistungskontrolle bildet die Selektionsgrundlage für Zuchtziegen.<br />
2006 gab es 16 Kontrollbetriebe in Oberösterreich mit 743 Ziegen. Mit Stichtag 15.11.<strong>2007</strong> gab es in Oberösterreich<br />
28 Betrieb mit 1.814 Ziegen. (+ 144 % Zuwachs).<br />
<br />
<br />
<br />
Die beste Milchziege in OÖ 2006<br />
In der 3.ten Laktation<br />
Milch: 1.655 kg<br />
F%: 3,76 (FKG: 60,8)<br />
E%: 2,75 (EKG: 45,5)<br />
Stärkster Betrieb 2006<br />
Betriebsdurchschnitt<br />
<br />
Milch: 979 kg<br />
<br />
F%: 3,29 (FKG: 32,2)<br />
E%: 2,81 (EKG: 27,5)<br />
<br />
<br />
<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> haben bereits 3 Molkereien insges<strong>am</strong>t<br />
ca 3 Mio. Liter Ziegenmilch verarbeitet und<br />
eine beachtliche Menge Ziegenmilch wurde von<br />
den Direktvermarktern veredelt.
Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
29
30<br />
Verband<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Jahresrückblick<br />
Es war schon ein sensationelles Jahr, denn der Aufbruch<br />
in der Ziegenzucht hat wohl <strong>2007</strong> seinen bedeutesten<br />
Schritt getan. Die OÖ-Ziegenzahlen stiegen auf 16.000<br />
Stück und d<strong>am</strong>it sind wir das ziegenreichste Bundesland<br />
Österreichs geworden, innerhalb eines Jahres von Platz<br />
4 an die Spitze. Die Ziegen, die an der Milchleistungskontrolle<br />
teilnehmen, haben sich innerhalb dieses Jahr<br />
von 743 auf 1814 Stück exorbitant erweitert. Diese Zahl<br />
ist besonders wichtig, da sie auch den Aufwind in der<br />
Zucht widerspiegelt. Für <strong>uns</strong>eren kleinen Zuchtverband<br />
ist die Mitgliedererweiterung auf jetzt 270 Mitglieder<br />
mit der Erweiterung von 45 % innerhalb des laufenden<br />
Jahres ein besonderer Jubelwert, auch wenn wir <strong>uns</strong> natürlich<br />
wünschen, dass der Anteil der Ziegenhalter noch<br />
viel größer sein sollte, dem die wichtige Aufbau- und<br />
Imagearbeit des Verbandes die Verbandsmitgliedschaft<br />
wert ist. Der Milchpreis hat sich auf einem doch viel<br />
höheren Level stabilisiert, der Preis für die weiblichen<br />
Tiere hat enorm angezogen, wir sind praktisch ausverkauft<br />
und für die kommende Kitzsaison gibt es weit mehr<br />
Bestellungen, als tatsächlich weibliche Kitze geboren<br />
werden. Endlich konnte im Juli auch wieder eine Zuchtbockversteigerung<br />
der Superlative abgehalten werden,<br />
die 33 Spitzentiere der Milchrassen konnten mit einem<br />
Durchschnittspreis von über 700,- € abgesetzt werden<br />
und kein Bock blieb übrig. Aber es gibt auch genügend<br />
Probleme für viele Neuanfänger, die große <strong>Hof</strong>fnungen<br />
und Erwartungen in ihre Entscheidung gelegt haben,<br />
einen neuen Betriebszweig im alternativen und innovativen<br />
Bereich engagiert anzugehen. Indem alles und<br />
überall gekauft wurde, kommt es teilweise doch zu bedeutenden<br />
Problemen mit der Leistung und auch mit dem<br />
Gesundheitsstatus von Tieren. pitzenleistungen können<br />
nur von Tieren aus Zuchtbetrieben erwartet werden, die<br />
jahrelang auf Milchleistungen selektiert haben und die<br />
konsequent den Gesundheitstand ihrer Herde bearbeitet<br />
haben. Natürlich ist die Zahl dieser Tiere begrenzt und<br />
der konkret in Erwägung gezogene Import von besten<br />
Zuchttieren aus Holland, ist an der Blauzungenkrankheit<br />
gescheitert. In einer zweiten Phase gilt es nun, auf Qualität<br />
und nicht nur auf Quantität zu setzen. Hier ist <strong>uns</strong>erer<br />
Ziegenzuchtverband hoffentlich ein noch wichtiger Partner<br />
für die Neuanfänger. Der Beratungsaufwand die Geschäftsführer<br />
<strong>Hof</strong>er bei offiziellen Veranstaltungen und<br />
bei persönlichen Beratungen leistet ist enorm wichtig.<br />
Ein bedeutende Herausforderung für die Ziegenhalter<br />
und insbesondere für die Milchproduzenten ist die große<br />
Menge der männlichen Kitze, die der normale Markt<br />
jetzt noch nicht aufnehmen kann.<br />
Ein Mittelpunkt der Arbeit <strong>uns</strong>eres Vorstandes und des<br />
Verbandsbüros ist daher das Projekt „Kitzvermarktung“,<br />
wo wir mit Image- und Informationsmaßnahmen, aber<br />
auch mit konkreten Verhandlungen mit möglichen Vermarktungspartnern<br />
und Markteinführung von Veredelungsprodukten<br />
hoffen, den Ziegenhaltern beim Absatz<br />
der Kitze zu helfen. Mit der Wirtschaftsk<strong>am</strong>mer als<br />
Partner versuchen wir hier eine Zus<strong>am</strong>menarbeit aufzubauen.<br />
Das hervorragende Image der Ziege in der Öffentlichkeit<br />
und d<strong>am</strong>it das hohe Interesse an den Produkten<br />
der Ziege kann nur weiterbestehen, wenn wir<br />
auch die Kitzvermarktung ganzheitlich tiergerecht und<br />
soweit möglich auch wirtschaftlich lösen. Sollte diese<br />
wirtschaftlich Konzept nicht aufgehen, muß allein aus<br />
ethischen Gründen auch in Erwägung gezogen werden,<br />
dass die Milch ihren Solidarbeitrag leisten muß.Eine<br />
wichtige und schöne Aufgabe des Obmannes zum Jahreswechsel<br />
ist es, den Mitarbeitern im Verbandsbüro für<br />
ihre engagierte Arbeit zu danken. Mit Raba Djerlek im<br />
Verbandsbüro und mit <strong>uns</strong>erem Geschäftsführer Franz<br />
<strong>Hof</strong>er an der Front und mit Anja Strasser als Hilfe haben<br />
wir ein sehr kleines, aber extrem effizientes Te<strong>am</strong>,<br />
das die Probleme rund um die Ziege äußerst engagiert,<br />
hochqualifiziert und mit viel Herz so gut wie möglich<br />
löst. Auch den Kollegen vom Schafzuchtverband danke<br />
ich ausdrücklich für die gute Zus<strong>am</strong>menarbeit, für das<br />
gegenseitige Aushelfen und für die reibungsfreie Durchführung<br />
der gemeins<strong>am</strong>en Projekte. Natürlich möchte<br />
ich auch die Arbeit der Vorstandsmitglieder, die jetzt in<br />
Ausschüssen und Arbeitsgruppen gegenüber den letzten<br />
Jahren zusätzlich engagiert arbeiten besonders hervorheben.<br />
Ich blicke jetzt doch schon auf 8 Jahre Obmanntätigkeit<br />
zurück und weiß, dass der Vorstand noch nie<br />
so stark war und noch nie so effizient für die Ziege unterwegs<br />
war. Um <strong>uns</strong>ere Verbandsstruktur, um <strong>uns</strong>eren<br />
kompetenten Geschäftsführer und die Funktionäre beneiden<br />
<strong>uns</strong> die anderen Bundesländer und ich kann mit<br />
Stolz sagen, dass wir inzwischen eine Vorreiterrolle in<br />
Österreich einnehmen und dass viele Innovationen und<br />
Aktivitäten aus Oberösterreich kommen. Freuen wir <strong>uns</strong><br />
auf das Jahr 2008, auf eine Exkursion in die Schweiz,<br />
auf das Fest der Ziegen <strong>am</strong> 1. Mai beim Spitzbart in Laakirchen,<br />
auf eine tolle Messe in Wels und darauf dass<br />
<strong>uns</strong>ere Ziege und ihre Produkte noch mehr im Aufwind<br />
stehen.<br />
Allen Ziegenhaltern und Ziegenzüchtern wünsche ich<br />
traditionell „Viel Glück im Stall“ und hoffentlich jetzt<br />
im Winter eine gute Zeit, um vielleicht neue Kraft zu<br />
tanken.<br />
Ihr Obmann Adalbert Böker
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Festtagsmenü: Kitzragout<br />
5/<strong>2007</strong><br />
31<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
800 g ausgelöste Kitzschulter<br />
1 kleine Zucchini<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 Paprikaschote<br />
2 Paradeiser<br />
3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer<br />
8-10 schwarze Oliven<br />
1 Bund Jungzwiebel<br />
300 ml Kitzfond oder Suppe<br />
2 Rosmarinzweige<br />
1 EL gehackte Kräuter<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten<br />
Zubereitung: Fleisch in Würfel schneiden, Gemüse waschen,<br />
putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.<br />
Öl erhitzen, die Fleischstücke darin anbraten, salzen und<br />
pfeffern, Paradeiser kurz mitbraten, das restliche Gemüse<br />
zufügen, einige Minuten mitbraten, Fond aufgießen,<br />
Rosmarinzweige einlegen und alles 25-30 Minuten<br />
dünsten, dabei nach Bedarf Fond zugießen. Zum Schluss<br />
Oliven und gehackte Kräuter einrühren, abschmecken<br />
und servieren.<br />
Zuchtziegenvermittlung<br />
über den Landesverband<br />
Der Landesverband vermittelt übers ganze Jahr züchterisch<br />
hochwertige Tiere aller Rassen, vorausgesetzt<br />
die Tiere st<strong>am</strong>men aus einem CAE-freien Betrieb und<br />
erfüllen die vom Verband geforderten Anforderungen.<br />
Die Vermittlung funktioniert nur dann, wenn <strong>uns</strong> die<br />
Züchter die zum Verkauf anstehenden Tiere melden und<br />
Kaufinteressenten beim Landesverband für Ziegenzucht<br />
und –haltung in OÖ um Tiere anfragen. Aus der Praxis<br />
wissen wir, dass Bauern, die Tiere über Annoncen<br />
div. Zeitungen ankaufen, meistens enttäuscht sind und<br />
im nachhinein Rat beim Verband suchen! Der Ankauf<br />
ist der erste Schritt zum späteren Erfolg oder zur großen<br />
Enttäuschung.<br />
VERKAUFE BURENZIEGENBOCK 10 Monate alt,<br />
Körper gut veranlagt (Vater aus Deutschland: Bewertung<br />
R:9, B:8, F: 8) . KONTAKT: 0664-1731350 oder im<br />
Verbandsbüro unter 050-6902-1448 Foto auf Anfrage<br />
vom Verband<br />
VERKAUFE ODER TAUSCHE prächtigen SAANEN-<br />
ZIEGENBOCK (Züchterin FINK Barbara) geb. im Oktober<br />
2004, CAE-frei. KONTAKT: 07252-30049 Grünbacher<br />
Judith<br />
MODERNISIERUNG <strong>am</strong> landwirtschaftlichen Betrieb<br />
mit Kitzaufzuchtgitter aus Metall, verzinkt mit Aluminium<br />
Rinnen, die leicht montiert, abwaschbar und ab<br />
2 Laufmeter erhältlich sind. Ein Melkstandgerüst mit<br />
einem schnelleren Frontaustrieb wo die Ziegen während<br />
dem Melken trotz dem eingesperrt sind – dadurch erreicht<br />
man eine kurze und ruhige Melkzeit! INFO: Ab<br />
2008 werden teilweise diese 2 Produkte von der Firma<br />
Jäger Metalltechnik (office@jaeger-metalltechnik.com)<br />
produziert. KONTAKT: Edtbauer Gottfried, 07582-<br />
51198 oder 0664-4913156<br />
SUCHE Schafbetrieb für Praktikum<br />
Hallo, mein N<strong>am</strong>e ist Simon Ederer. Ich komme aus der<br />
Steiermark und habe in diesem Herbst in Wien an der<br />
BOKU begonnen Agrarwissenschaften zu studieren.<br />
Ich bin nun auf der Suche nach einem Praktikum für<br />
den Sommer 2008 (gegen Kost und Logie). Meine Vorstellung<br />
wäre ein Schäfer der den Sommer auf der Alm<br />
verbringt oder aber ein Bergbauernbetrieb. KONTAKT:<br />
Ederer Simon, Hafning 43, 8160 Weiz, Steiermark,<br />
0664/2231792