Bei uns am Hof 5/2007 - ALPINETGHEEP
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Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
Der Herbst<br />
war für viele<br />
Bauern Reisezeit.<br />
Nach der Ernte und vor dem<br />
Weihnachtsgeschäft und der Abl<strong>am</strong>msaison<br />
ist das ein kleines<br />
Freizeitfenster im Leben der<br />
Schafbauern. So ist auch diese Ausgabe geprägt von<br />
Reiseberichten in ferne und nähere Länder. Was wir<br />
auf diesen Reisen wahrnehmen, ist sehr unterschiedlich:<br />
Der/Die eine schaut mehr auf technisches know-how,<br />
die/der andere mehr auf die Tiere, wiederum anderen<br />
sind die Menschen wichtig, die dahinter/ gegenüber stehen,<br />
für andere ist das „Drumherum“ die Atmosphäre<br />
und das Essen das Entscheidende, die einen wollen lernen,<br />
andere wollen lehren. Reisen verbindet Menschen,<br />
andere trennt sie.So vielfältig <strong>uns</strong>ere Aspekte und Motive<br />
des Reisens sind, so haben sie doch eines gemeins<strong>am</strong>:<br />
Wer nicht reist, kennt nur eine Seite eines Buches,<br />
das viele Seiten hat. Ich habe viele Seiten dieses Buches<br />
schon gelesen und bin etwas müde davon –bin fast<br />
schon wie Karl May, der seine Reisen sich nur ausdachte.<br />
Ein Beweis auch dafür, dass man nicht immer eine<br />
Reise machen muss, um etwas zu erzählen. Eine solche<br />
Reise meiner Fantasie ist eine Fußwanderung zu allen<br />
Schafhaltern in OÖ. Ich wäre aber auch schon glücklich,<br />
wenn ich es mit dem Auto schaffen würde. Eine Form<br />
des Reisens – das Wandern – ist mit der Tierhaltung unmittelbar<br />
in Verbindung zu bringen, ja ist die ursprünglichste<br />
Form der Tierhaltung: das Nomadentum. Die<br />
Hirten ziehen mit den Tieren, die Tiere folgen dem Gras<br />
und nicht umgekehrt, dass man das Futter zu den Tieren<br />
bringt. Ein Pilotprojekt der Wanderschäferei wurde<br />
auch in Oberösterreich begonnen und seine Wanderroute<br />
ist sehr wellenförmig: Rauf und runter. Eine Vorstellung<br />
dieser Reise ist in einer der nächsten Ausgaben geplant.<br />
Eine Reisegeschichte der besonderen Art, werden<br />
wir in den kommenden Tagen wieder öfter hören: Von<br />
einer Reise, die im Schafstall (oder war’s vielleicht ein<br />
Ziegenstall um des Friedens willen) endet – oder besser<br />
gesagt anfängt.<br />
Ich wünsche allen eine Fröhliche Weihnacht und Alles<br />
Gute im kommenden Jahr!<br />
D.I. Werner Freigang, Geschäftsführer<br />
des Landesverbandes für Schafzucht und Schafhaltung<br />
Rückblick des Obmannes<br />
Wenn du nicht weißt wohin du gehst, blick zurück woher<br />
du kommst, Adolfo Peréz Esquivel<br />
Jahresschwellen – und besonders wenn sie in so eine<br />
beschauliche Zeit wie in <strong>uns</strong>eren Breiten fallen- werden<br />
gerne genutzt, um Inventur zu halten und das nicht nur<br />
im geschäftlichen Bereich. So ist der oben zitierte Leitsatz<br />
des Friedensnobelpreisträgers von 1980 besonders<br />
passend für den Jahreswechsel <strong>2007</strong>/08.<br />
Im Leben –auch im Vereinsleben- ist es oft schwierig zu<br />
erkennen, wo man gerade steht und wohin es geht. Mit<br />
der Meldepflicht für Tierverbringungen und dem Tiertransportgesetz<br />
gehen ab 2008 weitere Freiräume verloren,<br />
die einigen <strong>uns</strong>erer Schafbauern die Lust an der<br />
Arbeit soweit vergällt, dass sie aufhören. Andererseits<br />
würden wir <strong>uns</strong> im Bereich der Direktvermarktung eine<br />
bessere gesetzliche Basis wünschen, die langfristiges<br />
Investieren sicherer macht. Verschiedene Gerichtshofentscheidungen<br />
tragen dazu nicht gerade bei. Mit der<br />
Gesetzesflut entsteht aber auch eine gewisse Rechts<strong>uns</strong>icherheit,<br />
da selbst Experten und die Verwaltung kaum<br />
noch Schritt halten können. Jüngstes <strong>Bei</strong>spiel: Eine<br />
„Zulassung als Transportunternehmer“ für Fahrten über<br />
65 km konnte bis zu dieser Woche eine BH noch nicht<br />
ausstellen, obwohl diese Bewilligung eigentlich seit August<br />
<strong>2007</strong> vorgeschrieben ist.<br />
Mehr Angst noch als die Gesetzesflut aus Brüssel, macht<br />
vielen Schafhaltern der Anflug der vom Blauzungenvirus<br />
infizierten Gnitzen –Culicuides. Noch immer schutzlos<br />
ohne Impfstoff oder wirks<strong>am</strong>en Insektiziden, warten wir<br />
in der <strong>Hof</strong>fnung, dass <strong>uns</strong> ein ähnliches Schicksal wie<br />
den bereits betroffen Bauern in den Benelux Staaten,<br />
D I E S TA R T H I L F E F Ü R I H R E L Ä M M E R – J E T Z T AU C H O N L I N E B E S T E L L E N :