Bei uns am Hof 5/2007 - ALPINETGHEEP

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6 Blick über den Zaun 5/2007 2007 – Ein erfolgreiches Jahr für die Ziegenhalter Die Ziegenhaltung bewegte sich in den letzen Jahrzehnten auf sehr tiefem Niveau. Immer weniger Bauern aber auch Konsumenten interessierten sich für die Ziege und deren Produkte. Liest man Aufzeichnungen vom letzen Jahrhundert, so findet man dort viel Lob und überzeugende Argumente, die für die Ziegenhaltung sprechen. Wenn man zur Zeit die Entwicklung in der Ziegensparte miterlebt und verfolgt, dann erinnert man sich automatisch an die Niederschriften von der guten alten Zeit in der Ziegenhaltung. In den letzten Jahren entwickelte sich ein wahrer Boom. Die kleine Marktnische bekommt immer mehr Bedeutung. Eine Bestandsaufnahmen in den EU-Ländern zeigt, dass es so gut wie kein einziges EU- Land gibt, in dem mehr Ziegenprodukte verbraucht als erzeugt werden. Faktum ist, dass ohne Werbeaktivitäten die Nachfrage nach der Ziegenprodukten steigt. Im besonderen sind es die Ziegenmilch und die Ziegenmilchprodukte, die immer stärker nachgefragt werden. Das Kalenderjahr 2007 war geprägt von vielen Neubeginnern. Die angebotenen Informationen des Ziegenzuchtverbandes werden angenommen, Infoveranstaltungen, Kurse und Seminare sind das Bildungshighlight 2007. Die Bauern, die in diese Sparte einsteigen informieren sich ausführlich und überlegen sich den Umstieg in diese Produktionsnische sehr gründlich. Der Verband legt wert darauf, dass Interessenten sowohl über die Risiken und auch über die Vorzüge informiert werden. Der Umstieg macht nur Sinn, wenn sich die Umsteiger wirtschaftlich und arbeitstechnisch verbessern. Ein höheres Einkommen gibt es für diejenigen, die Empfehlungen und die Erfahrungen der Beratungskräfte in die Praxis umsetzen. Erfolgsfaktoren in der Ziegenhaltung sind das Halten von züchterisch hochwertigen Ziegen. Die Leistungsstärke der Tiere, der Gesundheitsstatus und die richtige Haltung und Fütterung sind für einen Erfolg die Basis. Für den anfallenden Arbeitsaufwand sind bauliche Lösungen und technische Einrichtungen bei Fütterung und Melkarbeit von Bedeutung. Für die Umsteiger sind die empfohlenen Stückzahlen im Gegensatz zu den Kühen ungewohnt hoch, es sind mind. 150 Stück aufwärts notwendig um in der Ziegenwirtschaft betriebswirtschaftlich positiv finanzieren zu können. Der Landesverband arbeitet in der Beratung und in der Information für die Bauern sehr intensiv. Wir sind aber auch bemüht (Milchverarbetiungsbetriebe) zu animieren, damit die erzeugte Milch zu Spezialitäten verarbeitet wird. Uns ist bewusst, dass die Ziegenhalter nur dann ihren gerechten Lohn erhalten, wenn der Konsument bereit ist, die Produkte zu kaufen und ein entsprechend hohes Entgelt dafür bezahlt. Die heutige Bevölkerung in Österreich hat keinen Hunger, es suchen jedoch immer mehr Leute nach Spezialitäten und gesunden Lebensmitteln. Daher sind wir verpflichtet, die Wünsche der Konsumenten so gut als möglich zu erfüllen. Die Highlights aus Sicht des Verbandes waren im Jahr 2007 das große Interesse der Landwirte an der Ziegenhaltung, die stärkere Bewusstseinsbildung, dass züchterisch hochwertige Tiere mehr Erlös bringen, die Rekordversteigerung der Ziegenböcke im Juli 2007, die große Nachfrage der Konsumenten nach Ziegenprodukten und das erfreulich hohe Preisniveau der Produkte. Die negative Seite war die Knappheit der zum Verkauf angebotenen Ziegen am Zuchtmarkt, relativ hohe Ausfallsquoten bei der Aufzucht der Tiere, der schleppende Absatz der Ziegenschlachtkitze, große Enttäuschungen nach dem Zukauf von sogenannten „billigen Ziegen“ aus der Landeszucht. Die Überraschung bei der tierärztlichen Untersuchung als sehr viele kranke Tiere zum Vorschein kamen die vorher aus nichtkontrollierten Betrieben angekauft wurden, fachliche Defizite beim der Aufzucht der Ziegenkitze und der Unterbringung der Ziegen. Weitere Mängel gab es bei der Fütterung und Haltung. Defizite gibt es auch bei Kreuzungen hinsichtlich der Leistungsstärke, der Euter- und Zitzenform, usw. Das Jahr 2007 war zweifellos ein Lehrjahr, ein Lehrjahr für die Ziegenhalter und für die Verbandsverantwortlichen. Jeder der ein Risiko eingeht und sich auf ein neues Areal begibt macht auch Fehler. Wir müssen uns bemühen, dass sich die gleichen Fehler nicht wiederholen. Die Statistik in Österreich und in den übrigen EU-Ländern zeigt uns, dass die Ziegenhalter große Zukunftschancen haben. Die Chancen sind dazu da, genützt zu werden. Wer die Hände in den Schoß legt und auf Wunder wartet, wird auch mit den Ziegen kein Geld verdienen. Wer jedoch die gebotenen Chancen nützt und in Zusammenarbeit mit dem Verband offensiv die Kundenwünsche erfüllt, blickt zurecht positiv in die Zukunft. Ing. Hofer Franz Geschäftsführer LV Ziegen
Blick über den Zaun 5/2007 7 Filzen im Hochland von Bolivien Ein Reisebericht von Elisabeth Schiemer eines Solarkochers kommen konnten , von Intersol unterstützt, mußten zwei Schafe verkauft werden (Jahresertrag 6-8 Schafe). Mit einfachsten Mitteln, im kargen Hochland des Altiplano, aus Wolle Gebrauchs-und Kunstgegenstände herstellen, war für mich Anreiz genug , den weiten Weg nach Bolivien anzutreten. War es im Vorjahr ein Filzworkshop in Indien, so folgte jetzt von INTERSOL eine Einladung, auch in dem südamerikanischen Land voller Schafe, Lamas und Alpakas, die Technik des Filzens zu zeigen. Hans Eder, Direktor des Salzburger Bildungswerkes und Geschäftsführer von Intersol , führte die für 2 Wochen anberaumte Exkursion, an der insgesamt zehn Personen aus ganz Österreich teilnahmen. Nicht gerade einfach war das Ankommen in der Hauptstadt La Paz. Liegt der Flughafen doch in einer Höhe von 3800 Metern. So mancher hatte auch am nächsten Tag, bei einer Fahrt zum Titikakasee noch Probleme mit der Höhenanpassung. Die nächsten Tage verbrachten wir in der Stadt Oruro. Dort besuchten wir verschiedene Einrichtungen, mit denen Intersol eng zusammenarbeitet , wie den Solarkomplex Oruro (dort werden Praktikanten und Zivildiener eingesetzt, für die Arbeit mit Solarkochern etc.), eine Landwirtschaftsschule, Kindergarten und Hort, Studenten, Witwen, etc. Ein Besuch in einem Bergdorf auf 4000 m ohne Stromversorgung zeigte uns , wie gut wir in unserem Land leben. In diesem Dorf leben 30 Familien. Unsere Gastgeber hatten für 45 Schafe, einige Lamas und Rinder 50 ha karges Land zur Vefügung. Damit sie in den Genuss INTERSOL (Internationale Solidarität) hat mit ihrer bolivianischen Partnerorganisation MUSOL (Mujeres en Solidaridad) und verschiedenen Frauengruppen systematisch Programme und Projekte geplant. Nun gibt es in der Gegend um Potosi (gehörte einst zu den reichsten Städte der Welt – Silberabbau) und ihrem Hausberg dem Cerro Rico, sehr vielen Witwen, die im Bergwerk ihre Männer verloren haben. Diese Frauen brauchen dringend Wärmendes für ihr Heim. Das Leben auf 4000m über dem Meer ist nicht immer einfach, da es so gut wie keine Heizung gibt. Weiters sind sie auf der Suche nach neuen Einkommensquellen. Lama- und Alpakawolle eignet sich bestens zum Spinnen, Stricken und Weben. Pullover aus Alpakawolle , Ponchos und Decken aus Lamawolle sind weit über die Grenzen Südamerikas bekannt, und werden auch in Österreich zum Kauf angeboten. Da im Land aber mehr
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